Beschluss:

 

Der Beirat stimmt der beantragten Befreiung zu.

 


Herr Sendermann bedankt sich zu Beginn seiner Ausführungen für die Möglichkeit, das Vorhaben dem Beirat nochmals vorstellen zu dürfen und damit zu seiner Einordnung in das Gesamtprojekt beizutragen.

Er erklärt, dass die Städte Haltern, Datteln und Olfen im Rahmen des Regionaleprojektes „2Stromland“ verschiedene Maßnahmen planten, darunter einen Hutewald, ein Wegekonzept im Rahmen der Flurbereinigung, die Renaturierung der Lippe und die Bildungsstätte Haus Vogelsang.

Haltern und Olfen hätten darüber hinaus mit der Erstellung von baubotanischen Aussichtspunkten, Wanderparkplätzen und Infotafeln an dem Wettbewerb „Erlebnis.NRW“ teilgenommen. Mit der geplanten Brücke solle dabei eine bessere Verbindung für Radfahrer und Fußgänger geschaffen werden.

Man bewege sich hier in einem hochsensiblen Bereich und müsse die Maßnahme als Teil des Gesamtkonzeptes sehen, das darauf abziele, Räume zu schützen, wozu auch die Beweidungsprojekte beitragen sollten. Die Planung sei das Ergebnis eines langen Meinungsbildungsprozesses und werde auf das verträglichste Maß reduziert.

Aus dem Wettbewerb könne zunächst bis 2015 mit einer Landesförderung von 80 % gerechnet werden. Sollten allerdings die avisierten Klagen eingereicht werden, würden die Maßnahmen aus der Förderung gestrichen.

 

Herr Kückmann weist darauf hin, dass der Beirat sich bereits mit dem Maßnahmenprogramm des Projektes „2Stromland“ beschäftigt habe. Es sei deutlich geworden, dass der Raum zwischen Stever und Lippe auf sanfte Art und Weise zugänglich und wahrnehmbar gemacht werden solle.

Er fragt nach, welche Bedeutung Haus Vogelsang dabei habe.

Herr Sendermann führt aus, dass bei der Planung der Maßnahmen die Erkenntnis gewonnen worden sei, dass es sinnvoll sei, diese mit Partnern vor Ort abzustimmen. Auch zum Regionaleprojekt WasserWege – Stever, das den Fluss in seiner gesamten Länge in den Blick nehme, sollten Verbindungen geschaffen werden. Die Ruhrkohle AG als größter Grundeigentümer habe Haus Vogelsang bereits als „grünen“ Unternehmensbereich etabliert, und es bestehe die Absicht, diese Institution zum Bildungsmittelpunkt des „2Stromlandes“ zu machen. Haus Vogelsang als außerschulischer Lernstandort solle vernetzt werden mit dem Biologischen Zentrum und anderen Umweltbildungsangeboten. Um seine Erreichbarkeit zu verbessern, sei die Lippequerung von besonderer Bedeutung.

Herr Dr. Foppe ergänzt, dass es ein Anliegen der Regionale 2016 sei, Grenzen zu überwinden. Vor dem Hintergrund, dass für wasserbauliche Maßnahmen hohe Ausgaben getätigt würden, bestehe seitens des Kreises Coesfeld ein großes Interesse daran, dass der Wasserraum erlebbar gemacht und dies didaktisch begleitet werde.

 

Herr Dr. Baumanns stellt das „2Stromland“ als ein für den Naturschutz erfreuliches Vorhaben heraus, da große Teile des Gebietes für den Tourismus nicht zugänglich gemacht werden sollten.

Er stimmt auch mit der Aussage überein, dass man den Bürgern zeigen solle, wofür ihr Geld ausgegeben werde. Allerdings sei dies hier gleich an fünf Standorten geplant, und Bedenken habe er insbesondere bei der Brücke, die den Zugang zu einem FFH-Gebiet eröffne. Auch der Beirat beim Kreis Recklinghausen habe sich dagegen ausgesprochen.

Herr Holz entgegnet, dass mit Blick auf die Zustände im FFH-Gebiet Borkenberge und in anderen Naturschutzgebieten der Weg der Stadt Olfen und ihrer Nachbarkommunen richtig sei, begrenzte Bereiche gezielt erlebbar zu machen.

Herr Brüning spricht sich für die Papiermühle als Standort für die Brücke aus, da dort ohnehin die Maßnahme Lippestrand umgesetzt werden solle.

Dies unterstützt Herr Dr. Baumannns und weist darauf hin, dass die Brücke an einem Platz ohne jede Störung geplant sei, während an der Papiermühle diese vorhanden und beabsichtigt seien.

Herr Sendermann bedauert, dass von seiten der Naturschützer vielfach kein Verständnis für die gute Absicht der Planung aufgebracht werde. Es gehe um eine Landschaft in der Balance zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus. Er weist darauf hin, dass die Maßnahme Lippestrand nicht vorsehe, den Zustand des Gebietes an der Papiermühle zu verändern; es erfolge hier lediglich keine Beweidung, so dass der Zugang zur Lippe eröffnet werde. Im Rahmen der intensiven Untersuchungen seien alle möglichen Standorte für die Brücke hinterfragt worden. Dem Beirat beim Kreis Recklinghausen sei wichtig gewesen, dass keine neuen Wege angelegt würden.

Herr Grömping ergänzt, dass der geplante Standort gewährleiste, dass das Widerlager auf Recklinghäuser Seite auf einem auch bei Hochwasser überschwemmungsfreien Bereich (HQ 100) errichtet werden könne.

Herr Twent stellt klar, dass er als Vertreter des Sports die Planung nur begrüßen könne. Auf seine Nachfrage erklärt Herr Sendermann, dass eine Nutzung der Brücke für Reiter nicht beabsichtigt sei.

 

Herr Kückmann stellt den Beschlussvorschlag zur Abstimmung.


Form der Abstimmung:               offen per Handzeichen

Abstimmungsergebnis:               10 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 1 Enthaltung