Betreff
Sachstand REGIONALE-Bewerbung
Vorlage
SV-7-0835
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

ohne

 

 

Die Vorlage erfolgt zur Kenntnisnahme und Erörterung.

 

Begründung:

 

I. - III. 

 

 

Die zweite Phase des Bewerbungsverfahrens endete am 31.10.2007 mit der Übergabe der zweiten Bewerbungsbroschüre an Herrn Minister Wittke durch die Landräte der Kreise Borken und Coesfeld sowie einiger Bürgermeister aus der Region.

 

Das Ministerium für Bauen und Verkehr NRW hat eine Jury zur Vorbereitung der Auswahl der Regionen sowie der Abfolge der REGIONALE-Durchführung gebildet. Die Jury setzt sich aus Vertretern der verschiedenen Landesministerien sowie aus externen Experten zusammen.

 

Am 14. und 15.11.2007 hat die Jury die vier Bewerberregionen bereist. Als erste Region stellte sich das westliche Münsterland vor. Danach besuchte die Jury Ostwestfalen-Lippe, Südwestfalen und schließlich das Ruhrtal.

 

Stationen des Besuchs in unserer Region waren die Unternehmen Tobit (Ahaus) und Huesker (Gescher), das KonzertTheater (Coesfeld) sowie der historische Ortskern von Nottuln unter Einbezug der Firma Hagemeister. Dort wurde jeweils die in den Bewerbungsbroschüren dargestellte regionale Strategie anhand konkreter Themen und Akteure illustriert.  

 

Wie die gesamte bisherige Bewerbung, so wurde auch die Präsentation des westlichen Münsterlands am Bereisungstag von vielen Akteuren aus der Region unterstützt:

 

-    als Gastgeber an den jeweiligen Stationen,

-    als Schul- oder Musikschulklasse,

-    als Musik- und Tanzensemble oder Schauspieler,

-    als Vertreter der Kommunen, der Landwirtschaft, der Handwerker und Kaufleute,

-    als Geschäftsleiter oder Mitarbeiter der Sparkasse Westmünsterland, der EUREGIO oder von Kulturinitiativen und Bildungseinrichtungen,

-   zu Pferde, mit Treckern oder winkend von einer Autobahnbrücke.

 

Der Ablauf der Präsentation kann der als Anlage 1 beigefügten Pressemitteilung des Kreises Coesfeld entnommen werden. Die Präsentation fand in den Medien ein positives Echo. Ein Beispiel aus der Allgemeinen Zeitung enthält die Anlage 2.

 

IV. Kosten-Folgekosten-Finanzierung

Wie mit SV-7-0736 berichtet, werden die Kosten der zweiten Bewerbungsstufe werden auf insgesamt 90.000 Euro veranschlagt. Dabei unterstützt das Land NRW die zweite Bewerbungsstufe mit 20.000 Euro und die Sparkasse Westmünsterland mit 25.000 Euro. Der verbleibende Betrag wird nach einem einwohnerorientierten Verteilungsschlüssel auf die kommunalen Projektpartner verteilt. Für die Städte und Gemeinde im Kreis Coesfeld entfiele ein Kostenbeitrag in Höhe von ca. 14.000 EUR. Die Kostenbeiträge der kreisangehörigen Städte und Gemeinden der Kreise Borken und Coesfeld übernehmen die jeweiligen Kreise. Hierfür stehen Mittel aus dem laufenden Haushalt zur Verfügung. Die Abrechnung erfolgt über den Kreis Borken.  

 

Anlage 1:

 

 

REGIONALE 2013 bzw. 2016: Landesjury mit Lokaltermin im Westmünsterland

 

14.11.2007/Kreis Borken/Kreis Coesfeld. Strahlend blauer Himmel über dem westlichen Münsterland, und die Herbstsonne tauchte die sprichwörtliche Parklandschaft in weiches Licht. Die Rahmenbedingungen stimmten also beim heutigen Besuch der Jury des Landes Nordrhein-Westfalen, die nun in den kommenden Wochen darüber befinden wird, welche beiden Regionen den Zuschlag für die Ausrichtung der REGIONALE 2013 und 2016 erhalten sollen. Dass dann auch die inhaltlichen Vorzüge überzeugend präsentiert wurden, dafür hatten die Verantwortlichen in den Kreisen Borken und Coesfeld mit den Landräten Konrad Püning und Gerd Wiesmann an der Spitze bestens gesorgt: Gleich an vier Standorten - in Ahaus, Gescher, Coesfeld und Nottuln - machten sie bei diesem Ortstermin der besonderen Art deutlich, warum die Region, zu der sich auch sieben Lippe-Kommunen aus den Nachbarkreisen Unna, Recklinghausen und Wesel gesellt haben, als „ZukunftsLAND“ die REGIONALE verdient.

 

Exakt vier Stunden Zeit hatte die Jury, bestehend aus Vertretern verschiedener Landesministerien und von Hochschulen, mitgebracht. Die Stoppuhr wurde in Gang gesetzt, als der Bus aus Düsseldorf beim Softwareunternehmen Tobit in Ahaus vorfuhr. Zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens, darunter viele Bürgermeister und auch Persönlichkeiten aus der heimischen Wirtschaft sowie von Institutionen und Verbänden, hießen die Jurymitglieder dort willkommen. Tobits Kommunikationsmanager Matthias Wäßle gab dann einen kurzen Überblick über die Erfolgsgeschichte der Firma, die vor 20 Jahren vom damals 18jährigen Ahauser Tobias Groten gleichsam in einer Garage gegründet worden ist und sich seither unter dessen Leitung zu einem erfolgreichen, international tätigen Unternehmen entwickelt hat. Wie innovativ Tobit ist, wurde ganz handfest bei der Besichtigung des dortigen „Hauses der Zukunft“ deutlich, in dem vieles computergesteuert vollautomatisch abläuft. Schülerinnen und Schüler der Aabach-Grundschule in Ahaus übergaben bei der Gelegenheit der Jury zudem ihre ganz eigenen Ideen zum Thema „Wohnen in der Zukunft“.

 

Dass sich aus der Tradition heraus im Westmünsterland Firmen zukunftsorientiert neu aufstellen und damit große Erfolge haben, demonstrierte anschließend in Gescher beispielhaft „Huesker Synthetic“. Dessen Geschäftsführer Ulrich von Fransecky machte deutlich, wie das Unternehmen den schwierigen Strukturwandel in der Textilwirtschaft bewältigte und sich auf dem internationalen Markt mit großem Erfolg vor allem im Bereich der Geotextilien durchsetzen konnte.

 

Von Gescher fuhren Jury und Begleit-Tross weiter nach Coesfeld. Diesen wie die anderen Bustransfers nutzten die Repräsentanten der ZukunftsLANDES, denen sich zwischenzeitlich auch Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek angeschlossen hatte, um den Jurymitgliedern weitere Informationen über Land und Leute, Geschichte und Kultur, Tourismus und Wirtschaft zu geben. Das Programm hielt dabei zahlreiche, kleine Überraschungen „am Wegesrand“ bereit, wobei die Akteure durch rote T-Shirts auffielen, Ständchen und Botschaften überbrachten, als Reiterinnen den Weg kreuzten oder als Hip-Hop-Band auftraten.

 

Im Konzert Theater Coesfeld informierte sich die Jury  über das Haus und sein Programm, aber auch über die Vielfalt der Kultur-Initiativen und -projekte in der Region, insbesondere über das diesjährige Münsterlandfestival. Die Jurymitglieder wurden dabei zu Hauptdarstellern: Durch den Darstellereingang erklommen sie direkt die Bühne, wo sie bei gedimmter Beleuchtung eine reich gedeckte Tafel mit Münsterländer Spezialitäten vorfanden, deren Zutaten der Coesfelder Großhandel für Naturkost Weiling GmbH geleifert hatte. Dazu erklang die Theaterfanfare der Musikschule aus dem Zuschauerraum, der reich mit Repräsentanten aus öffentlichen Kulturleben und Politik gefüllt war. Landrat Konrad Püning hob in einer kurzen Ansprache die Wichtigkeit von Vernetzung und Kooperation im Kulturbereich hervor: „Es geht darum, Kunst und Kultur nicht als exklusives Privileg für einige wenige zu begreifen, sondern als soziales Grundbedürfnis.“ Vieles habe sich jetzt schon durch das Festival und auch die gemeinsame REGIONALE-Bewerbung geändert; künftig müssten sich aber Profi- und Amateurbereich des Kulturbetriebes noch stärker gegenseitig durchdringen. Bürgermeister Heinz Öhmann stellte die Coesfelder Ehrenbürger Kurt und Lilly Ernsting und ihr beeindruckendes Engagement für Kunst und Kultur vor, aber auch die Charakteristika der Region insgesamt: „Das Münsterland wird mehr und mehr als ein dynamischer, mit hoher Wohn- und Lebensqualität verbundener Wirtschaftsraum empfunden  - völlig zu Recht.“ In Verbindung mit verantwortungsvollen Menschen wie Kurt und Elisabeth Ernsting, denen moderne Kulturstätten wie das Konzert Theater Coesfeld und das WBK, Zentrum Wissen Bildung Kultur, zu verdanken sind, sei die Zukunft aussichtsreich. Hausherr Kurt Ernsting spannte einen thematischen Bogen zur Baukultur: „Gute Architektur kostet genauso viel wie schlechte Architektur.“ Die Baukunst spiegele dabei das hohe Niveau der hiesigen   Kulturschaffenden wider. In seinem Plädoyer für die Region hob Ernsting zudem die Bedeutung der Themen Herkunft und Heimat hervor.

 

Ein sehr regionaltypischer Ort bildete den Abschlußpunkt für die Bereisung: Im historischen Ortskern der Gemeinde Nottuln sahen die Jury-Mitglieder exemplarische Beispiele für die regionale Baukultur mit ihrer besonderen Kombination aus Sandstein und Klinker. Bürgermeister Peter Amadeus Schneider und Dr. Christina Hagemeister vom gleichnamigen Klinkerwerk überreichten kleine, speziell angefertigte Sand- und Backsteine mit der Aufschrift „ZukunftsLAND“ - und demonstrierten damit, wie sich aus Tradition  Innovation entwickelt. Regierungspräsident Dr. Peter Paziorek verabschiedete die Jurymitglieder, die in die nächste Bewerberregion weiterreisten. An der Kreisgrenze, von einer Autobahnbrücke der A 43 aus, winkten ihnen Appelhülsener Bürgerinnen und Bürger zum Abschied zu. „Selbstbewusst und ohne abzuheben“ habe sich die Region präsentiert, sagte der Regierungspräsident im Anschluss; das regionale Bewusstsein über Orts- und Kreisgrenzen hinweg sei deutlich geworden - eine “tolle Bewerbung“, meinte der Regierungspräsident.