Betreff
Entwicklung der Beratungszahlen der Pflegeberatung im Jahr 2011
Vorlage
SV-8-0651
Aktenzeichen
50.2.4
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag: - ohne -

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

 

Begründung:

 

Lange schon bevor die Diskussionen um die Pflegestützpunkte entstanden sind, hat die Pflegeberatung des Kreises Coesfeld ihre erfolgreiche Arbeit aufgenommen. Die in den Jahren 2005/2006 im Rahmen der Projektarbeit „ambulant vor stationär“ gewachsene Erkenntnis, dass von Pflegebedürftigkeit betroffenen Menschen und ihre Angehörige dringend Unterstützung brauchen, hat zur Einrichtung der Zentralen Pflegeberatung geführt. Inzwischen ist in zahlreichen Veröffentlichungen bestätigt worden, dass durch ein niederschwelliges und wohnortnahes Beratungsangebot tatsächlich auch eine Ausgabensteuerung erreicht werden kann. Wie in der letzten Sitzung des Ausschusses berichtet, wurde die Steuerung beim Kreis Coesfeld durch die GPA auch besonders positiv bewertet.

 

Der jährliche Bericht über die Arbeit der Pflegeberatung beim Kreis Coesfeld zeigt erneut, dass dieses Beratungsangebot als Serviceleistung oft und gerne von den Bürgerinnen und Bürgern in Anspruch genommen wird und offensichtlich eine gute Hilfe in einer schwierigen Lebenssituation ist.

Die Beratungszahlen der Pflegeberatung im Jahr 2011 sind erneut leicht angestiegen. Es wurden insgesamt 1122 Einzelberatungen durchgeführt. In ca. ¼ der Fälle handelte es sich um eine Folgeberatung. Besonders die Gruppe der pflegenden Angehörigen nutzt das Beratungsangebot mehrfach. 61 Prozent  der im Fokus der Beratung stehenden Personen hatten zum Zeitpunkt der Erstberatung noch keine anerkannte Pflegestufe. Dies ist ein erneuter Anstieg (Vorjahr:  57 Prozent), der viel gestaltendes Potential beinhaltet. Die Ratsuchenden können auf den wichtigen Termin der Begutachtung (im Rahmen der Anerkennung einer Pflegestufe) durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen vorbereitet werden. Des Weiteren erhalten die Betroffenen frühzeitig Informationen über Krankheitsbilder, entlastende Angebote, Umgang mit demenziell Erkrankten und die Finanzierung von Hilfen. Damit trägt die Beratung dazu bei, Überforderung durch Betreuung und Pflege auf Seiten der Angehörigen vorzubeugen, die in der Regel der entscheidende Anlass für eine spätere Heimunterbringung ist.

 

Neben der Einzelberatung waren die Mitarbeiterinnen der Pflegeberatung maßgeblich an mehreren Informationsveranstaltungen beteiligt.


Auf Einladung der Pflegeberatung  referierte u.a. ein Mitarbeiter der Zentralen Ausland- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit Bonn zur Beschäftigung ausländischer Haushalts- und Pflegekräfte, die seit dem 01.05.2011 legal möglich ist.

 

Bei den Betreuungsgruppen für demenziell erkrankte Menschen im Kreis Coesfeld ist ein weiterer Anstieg zu verzeichnen. Hier wirkt sich die Reform der Pflegeversicherung im Jahr 2008 - mit den erhöhten Ansprüchen der Betroffenen zur Finanzierung von Betreuungs-

Leistungen – aus.

 

Der Bedarf an Pflegeberatung wird in den nächsten Jahren stetig zunehmen. Laien haben in der Regel große Schwierigkeiten, die einzelnen Leistungsansprüche zu überblicken, auch kennen sie sich mit den Angeboten der ambulanten und teilstationären Altenhilfe vor Ort nicht ausreichend aus. Die neutrale Pflegeberatung für den Kreis Coesfeld bekommt in diesem Zusammenhang zukünftig eine weiter steigende Bedeutung.

 

Der Bericht der Pflegeberatung ist als Anlage beigefügt.

Anlagen:

Bericht der Pflegeberatung