Beschlussvorschlag:
- ohne –
Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Begründung:
I. – V.
Mit Schreiben vom 17.02.2014 hat die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen mehrere Fragen zum Themenfeld Bauen und Umwelt mit der Bitte um Bericht in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, öffentliche Sicherheit und Ordnung übersandt.
Das Schreiben der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ist als Anlage beigefügt.
Zu den einzelnen Fragen wird wie folgt Stellung genommen:
1. Aktueller
Sachstandsbericht zu den Genehmigungsverfahren für neue Mastställe und zur Zahl
der genehmigten Mastplätze im letzten Jahr 2013 und zur Zahl der
voraussichtlichen Genehmigungen bzw. vorliegende Bauanträge für 2014, sowohl nach BImSchG wie auch nach normalem
Baurecht.
Die Anzahl der
Tierplätze in Mastställen, die in 2013 und 2014 vom Kreis Coesfeld genehmigt
wurden, sind ebenso wie die Tierplätze aus offenen Anträgen in der Anlage
aufgeführt. Die Genehmigungen erstrecken sich sowohl auf Stallneubauten wie
auch auf Änderungen und Erweiterungen.
Nicht enthalten sind
Genehmigungen aus dem Zuständigkeitsbereich der unteren Bauaufsichten der
Städte Coesfeld und Dülmen. Zu berücksichtigen ist im Übrigen, dass Landwirte
der Genehmigungsbehörde die Aufgabe eines Maststalles in der Regel nicht
anzeigen.
2. Bericht zur Belastung des Steverwassers
mit Pflanzenschutzmitteln
Der Unteren
Wasserbehörde liegen keine eigenen Erkenntnisse vor, aus denen sich ein Eintrag
von Pflanzenbehandlungsmitteln (hier Topramezone und Nicrosulforon) wie in 2012
herleiten lässt.
Nach Auskunft der
Steverkooperation sind die eingeleiteten Maßnahmen zur Verminderung der
Einträge erfolgreich von den Landwirten und Bewirtschaftern angenommen und
umgesetzt worden.
Einträge hat es nach
Auskunft der Steverkooperation aber aus witterungsbedingten Einflüssen bei der
ordnungsgemäß erfolgten Maisbehandlung (Einsatz von Präparaten gemäß Empfehlung
der Kooperation) gegeben.
Der zusammenfassende
Bericht der Steverkooperation zu den Ereignissen und Befunden in 2013 wird erst
im Mai, Juni zur Verfügung gestellt, so dass es sich bei den v.g. Auskünften
nur um ein Zwischenfazit handeln kann.
Werden in anderen Gewässern ( Vechte, Berkel ) auch Wasserproben auf
Nitrat und Pflanzenschutzmittel untersucht und wie ist dort die Lage?
Im Rahmen der
Gewässerüberwachung werden die berichtspflichtigen Gewässer durch das Land NRW
überwacht. Die Ergebnisse sind im zweiten Monitoringbericht des Landes
veröffentlicht (Überwachungsperiode 2009-2011). Der Kreis Coesfeld führt keine
Untersuchungen auf Pflanzenbehandlungsmittel in den Gewässern im Kreisgebiet durch.
Der Begleittext zur
Veröffentlichung der Daten des 2. Monitoringzyklus (2009-2011) ist als Anlage
beigefügt. Die regionalen Ergebnisse (Münsterland) werden den Unteren
Wasserbehörden im März durch die Bezirksregierung Münster vorgestellt. Erste
Vorabmitteilungen zeigen, dass in den Gewässern des Kreises nachfolgende Stoffe
(exemplarisch) aus wasserwirtschaftlicher Sicht problematisch sind und im
Rahmen der weiteren Maßnahmenplanung (2. Bewirtschaftungszyklus zur Umsetzung
der WRRL) berücksichtigt werden müssen (anzumerken ist hierbei, dass eine
Vielzahl der nachfolgenden Stoffe gesetzlich nicht verbindlich geregelt (Fett) sind):
- org. Kohlenstoff
- Orthophosphat und Gesamtphosphat
- Kupfer, Bor, Vanadium,
Silber, Barium,Zink, Kobalt, Quecksilber
- Carbamazepin,Sulfamethoxazol,
Ibuprofen, Diclofenac, Terbutryn, Iopamidol,Mcpa,Sotalol
- Sauerstoff, Sauerstoffzehrung
- Nitrat, Ammonium
- Ph-Wert, Temperatur
Aus der Auflistung ist
ersichtlich, dass die chemischen und ökochemischen Belastungen aus unterschiedlichen
Quellen herrühren und regional in unterschiedlicher Ausprägung aufzufinden
sind. Im Wesentlichen werden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung bei direkten
Einleitungen (Schmutzwasser, Mischwasser, Regenwasser) zu prüfen und bei
Relevanz der Einleitung umzusetzen sein. Ferner wird man sich bei signifikanten
Nachweisen mit Minderungsstrategien im
Zusammenhang mit diffusen Einträgen auseinandersetzen müssen.
3. Bericht
über Kompensationsmaßnahmen für neue Stallbauten und Biogasanlagen. Gibt es dazu
ein entsprechendes Kataster?
Im Rahmen der
Genehmigung von Stallanlagen und Biogasanlagen werden Kompensationsmaßnahmen
für den Eingriff festgelegt und nach Errichtung der Anlage kontrolliert. Die
bisherigen Kontrollen haben ergeben, dass die Umsetzung der
Kompensationsmaßnahmen in der Regel erfolgt. Bei Nichtbeachtung werden
ordnungsrechtliche Schritte zur Umsetzung eingeleitet.
Beim Kreis Coesfeld besteht ein entsprechendes
Kompensationskataster.
4. Bilanz
zur bisherigen Arbeit des Heckenmanagers. Hat sich das maschinelle Auf- den-
Stock- setzen der Hecken bewährt?
Ziel des Projektes war
die Gewinnung regenerativer Heizmittel bei gleichzeitiger Optimierung und
Verstetigung der Heckenpflege im Kreis. Trotz intensiver Einwerbung und
Durchführung von Pilotmaßnahmen konnte das Projekt einen wirtschaftlichen
Betrieb nicht nachweisen, so dass seitens des Projektpartners die Maßnahme
nicht weiter fortgeführt wurde.
Die maschinelle
Bearbeitung der Hecken wird seitens der Unteren Landschaftsbehörde nicht in
allen Fällen positiv gesehen, da hierdurch nur eine bedingte selektive
Bearbeitung (Überhälter, zu große Bearbeitungsabschnitte) möglich ist.
5. Wie
kann in diesem Sommerhalbjahr die Kampagne zum Erhalt der Artenvielfalt
fortgesetzt werden?
Mehr Blüten, mehr Wildnis im Kreis Coesfeld,
weniger Mähen und Mulchen.
Überlegungen zur Restauration der lädierten
Parklandschaft, Obstwiesen vielerorts völlig überaltert, Kleingewässer
verbuscht, Solitäreichen gefällt, usw.
Das Rundschreiben des
Landrats an die Städte und Gemeinden, an die Landwirtschaftskammer und den westfälisch-lippischen
Landwirtschaftsverband sowie an die Straßenbauverwaltungen im vergangenen Jahr
hat Interesse und Aufmerksamkeit gefunden. In den Winterversammlungen der
landwirtschaftlichen Ortsverbände werden die Landwirte kontinuierlich für das
Thema im Zusammenhang mit den Ackerrandstreifen sensibilisiert. Überlegungen
und Untersuchungen der Jägerschaft und des BUND sollen ebenfalls aufgegriffen
werden, um den Rückgang der Arten zu begegnen. In diesem Jahr ist geplant,
einen Runden Tisch in Zusammenarbeit mit
dem Naturschutzzentrum als Vertreter der Naturschutzverbände sowie den Akteuren
aus Jagd und Landwirtschaft zu organisieren. Dabei wird es insbesondere darum
gehen, wie zusätzliche Anreize für eine Verbesserung der Biodiversität erreicht
werden können. Der Kreis selbst wird seine
Flächen hinsichtlich der Anlage von Blühstreifen und anderweitigem ökologischem
Optimierungspotential fortlaufend überprüfen und Verbesserungsmaßnahmen - wo möglich
- umsetzen.
6. Bericht
zum Einsatz von Ersatzgeld
Zum Einsatz von Ersatzgeld ist eine separate Vorlage vorgesehen.
Anlagen:
- Anfrage der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 17.02.2014
- Statistik zu Tierplatzzahlen 2013/2014
- Begleittext zur Veröffentlichung der Daten des 2. Monitoringyklus (2009 – 2011)