Betreff
Bericht über das Betriebsjahr 2014 der kostenrechnenden Einrichtung Rettungsdienst
Vorlage
SV-9-0245
Aktenzeichen
32 38 90 14
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

- ohne –

 

Begründung:

 

I.   -  V.

 

Einsatzstatistik und Bedarfskontrolle

 

Der Kreis als Träger des Rettungsdienstes ist verpflichtet, die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung einschließlich notärztlicher Versorgung und Krankentransport sicherzustellen.

 

Wesentliches Kriterium der Bedarfsplanung für die Notfallrettung ist das Einhalten der Hilfsfrist von 12 Minuten für ländlich strukturierte Gebiete. Der unter Berücksichtigung von Erfassungsfehlern, planerischen Unwägbarkeiten und sonstigen von der Normalität abweichenden Besonderheiten des Einzelfalls (besondere Witterungsverhältnisse, besondere Verkehrsverhältnisse etc.) im Bedarfsplan mit 90 % veranschlagte Zielerreichungsgrad wurde im Jahr 2014 geringfügig verfehlt. Bei 11.090 Einsätzen unter Sonderrechtsanordnung wurde die Hilfsfrist von 12 Minuten nach Dispositionsbeginn bei 9.890 Einsätzen eingehalten (89,2 % nach Anl. 1: Eintreffzeiten über 12 Minuten mit 10,8 %).

 

Einzelheiten sind der in der Anlage beigefügten Aufstellung zu entnehmen. Der Anteil der Fälle mit Hilfsfristüberschreitung im Wachbezirk Ascheberg ist nach wie vor hoch, allerdings im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Der Rettungswachbezirk Senden hatte in 2014 den höchsten Anteil an Hilfsfristüberschreitungen, welches darauf zurückzuführen ist, dass es in 2014 erstmalig über 1.000 Einsätze unter Sonderrechtsanordnung gab und die Anzahl der Einsätze von Rettungswagen benachbarter Wachen (Duplizitätsfälle) deutlich anstieg. Die höchste Anzahl von Hilfsfristüberschreitungen ist weiter in den Gebieten Coesfeld und Dülmen mit den höchsten Einsatzzahlen. Gewisse Schwankungen sind aber auch durch statistische Faktoren begründet, so wohl der vergleichsweise hohe Anstieg der Quote der Hilfsfristüberschreitung in dem insgesamt durch relativ niedrige Einsatzzahlen gekennzeichneten Bezirk der Rettungswache Havixbeck. Entsprechendes hatte sich in 2013 in Billerbeck gezeigt, dessen Quote der Hilfsfristüberschreitung nun wieder gesunken ist. Insgesamt ist die Anzahl der Hilfsfristüberschreitungen leicht gestiegen und mit der 6. Fortschreibung der Bedarfsplanung, die in Kürze beauftragt werden soll, wird dies intensiv untersucht werden.

 

Beigefügt sind ausführliche Statistiken:

Eintreffzeiten (Anlage 1)

Einsatzzahlen der Wachen (Anlage 2)

Einsätze auswärtiger Wachen im Kreisgebiet (Anlage 3)

Einsätze der Rettungshubschrauber (Anlage 3)

Einsätze außerhalb des Kreisgebietes (Anlage 3)

Krankentransport (Anlage 4).

 

Die Statistiken können in der Sitzung des Ausschusses ggf. erläutert werden.

 

 

Betriebswirtschaftliches Ergebnis

 

Grundlage des Betriebsergebnisses sind die Rechnungsergebnisse der Sachkonten, die dem Teilergebnisplan des Produktes 32.02.01 – Rettungsdienst (krE) – zugeordnet sind und der darüber hinaus kostenrechnerisch zu berücksichtigenden Aufwandspositionen. Auf der Grundlage des vorläufigen Ergebnisses der Jahresrechnung wurde folgendes Betriebsergebnis ermittelt.

 

 

Notarzt

(NA)

Notarztein-satzfahrzeug

(NEF)

Rettungs-wagen

(RTW)

Kranken-transport

(KTW)

Gesamt-ergebnis

Überdeckung

 

 

111.047,22

15.943,01

41.541,38 €

Unterdeckung

- 19.576,23 €

- 65.872,62 €

 

 

 

 

Dem Betriebsergebnis liegen folgende Einzelpositionen zu Grunde, wobei darauf hingewiesen sei, dass die Zahlen der Einsatzstatistik mit denen der Betriebsabrechnung differieren, da nicht jeder Einsatz zu einem Gebührenbescheid führt (z. B. Fehlalarm im guten Glauben) und für einen Einsatz gelegentlich mehrere Gebührenbescheide erteilt werden (z. B. Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten):

 

 

Ergebnis

Kalkulation

Abweichung

(- = Verschlech-terung)

 

 

 

 

A) Kennzahlen

 

 

 

Notarzt-Einsätze (NA)

                             6.295

                    6.200

                       95

Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)

                             5.907

                    5.900

                         7

Rettungseinsätze (RTW)

                           14.405

                  13.900

                     505

Krankentransport (KTW)

                             5.125

                    5.900

                   - 775

 

 

 

Ergebnis

Kalkulation

Abweichung

(- = Verschlech-terung)

B) Aufwand

 

 

 

Personalkosten

              6.776.241,83 €

     6.648.017,00 €

     - 128.224,83 €

Vergütung Notarztgestellung

              1.105.040,86 €

     1.097.200,00 €

         - 7.840,86 €

Sachkosten (ohne NA und kalkulatorische Kosten)

              1.794.985,76 €

     1.740.953,00 €

       - 54.032,76 €

kalkulatorische Kosten

                 903.506,05 €

        954.960,00 €

         51.453,95 €

Summe Aufwand:

            10.579.774,50 €

   10.441.130,00 €

     - 138.644,50 €

 

 

C) Erlöse

 

 

 

Gebühreneinnahmen

          10.543.402,85 €

   10.363.977,00 €

       179.425,85 €

sonstige Einnahmen

                      759,85 €

                   0,00 €

             759,85 € 

Summe Erlöse

          10.544.162,70 €

   10.363.977,00 €

       180.185,70 €

 

 

 

Ergebnis

Kalkulation

Abweichung

D) Betriebsergebnis

 

 

 

Aufwand

          - 10.579.774,50 €

  - 10.441.130,00 €

      - 138.644,50 €

Erlöse

            10.544.162,70 €

    10.363.977,00 €

        180.185,70 €

Ausgleich von Über-deckungen aus Vorjahren

                   77.153,18 €

         77.153,00 €

                   0,18 €

Betriebsergebnis:

                   41.541,38 €

                  0,00 €

          41.541,38 €

 

Da nur in vollen Eurobeträgen kalkuliert wird, treten Rundungsdifferenzen auf.

Gemessen am kalkulierten Gesamtaufwand bedeutet  dies eine Abweichung von 0,4%

 

 

Abweichungen von der Kalkulation:

 

Die Abweichungen des Betriebsergebnisses 2014 von der im Vorfeld erstellten Kalkulation stellen sich wie folgt dar:

 

In der Notfallrettung stieg die Anzahl der RTW-Einsätze erheblich, während die Anzahl der Krankentransporte deutlich hinter der Kalkulation zurückblieb. Die Anzahl der Notarzteinsätze traf nahezu wie erwartet ein. Den Mehrerlösen von etwa 280.000,- € in der Notfallrettung stehen Mindereinnahmen von ca. 100.000,- im Krankentransport gegenüber, woraus sich insgesamt Mehreinnahmen von ca. 180.000,- € ergeben.

 

Die Personalkostensteigerungen ergaben sich aus Mehrkosten bei der Stadt Dülmen für Überstundenauszahlungen, Krankheitsvertretungen, Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub und für die Zahlung der Wechselschichtzulage mit zusammen über 200.000,- €. Für Krankheitsvertretungen in der Leitstelle waren etwa 30.000,- € aufzuwenden. Etwa 100.000,- € wurden eingespart, da kalkulierte Personalzusatzkosten mit dem Auslaufen des Rettungsassistentengesetzes in 2014 nicht anfielen.

 

Die Sachkosten überstiegen die Kalkulation nur sehr geringfügig, jedoch ergaben sich Verschiebungen. Einsparungen aus geringeren Treibstoffkosten und für später in Betrieb genommene Fahrzeuge wurden für Mehrkosten für Reparaturen von älteren Fahrzeugen und höhere Kosten der Wäschereinigung verwendet. Mit Einsparungen bei Unterhaltung von Gebäuden, Einrichtungen und technischen Anlagen konnte gestiegener Aufwand für Gebäudereinigung, Geschäftsaufwendungen und Kommunikation gedeckt werden.

 

Aus dem Mehraufwand von 138.644,50 € und den Mehrerlösen von 180.185,70 € ergibt sich unter Berücksichtigung des nicht kalkulationsfähigen Betrages von 18 Cent zur Rückführung der Überdeckungen der Vorjahre das Betriebsergebnis von 41.541,38 €.

 

Der Bestand der Ausgleichsrücklage beläuft sich nach Zuführung des positiven Betriebsergebnisses 2014 per 31.12.2014 auf den Betrag von - 167.882,35 €. Dieser Betrag ist innerhalb von vier Jahren auszugleichen, wobei für 2015 ein Betrag von 120.000,- € bereits einkalkuliert wurde. Inklusive dieses Betrages sind jetzt nur noch 47.882,35  € an den Sonderposten zurückzuführen, um diesen wieder auf 0,- € auszugleichen.