Betreff
Landesprogramm "Kein Abschluss ohne Anschluss " ; Berufsorientierung in Klasse 8
Vorlage
SV-9-0248
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Kein Beschluss.

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

Begründung:

 

I. – V.

Aktueller Umsetzungsstand des Landesvorhabens im Kreis Coesfeld

 

Der Kreis Coesfeld ist mit Wirkung ab dem 01.01.2014 dem Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) beigetreten. Zum 01.06.14 wurde in der Kreisverwaltung hierzu eine Kommunale Koordinierung im Umfang einer Vollzeitstelle eingerichtet. Dem Ausschuss für Arbeit, Soziales, Senioren und Gesundheit wurde bereits am 20.03.14 und am 04.09.2014 zur Umsetzung des Landesvorhabens im Kreis Coesfeld berichtet.

 

Ziel des Landesvorhabens ist es, jeder Schülerin und jedem Schüler nach dem Schulabschluss eine passende Anschlussperspektive anzubieten, um so einen reibungslosen Übergang in eine Ausbildung oder ein Studium bzw. alternative Anschlusswege sicherzustellen. Dieses Ziel soll vor allem durch eine systematisierte Berufsorientierung ab der 8. Klasse - für die Schüler und Schülerinnen aller allgemeinbildenden Schulen – und eine gute Zusammenarbeit verschiedener Akteure erreicht werden.

 

Im Rahmen der Teilnahme am Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ im Kreis Coesfeld wurden bereits erste Standardelemente umgesetzt. Neben der Arbeit mit einem Portfolioinstrument - dem Berufswahlpass NRW - sind die Potenzialanalyse und die Berufsfelderkundung weitere Bestandteile der systematisierten Berufsorientierung in der Jahrgangsstufe 8.

 

Im Schuljahr 2014/15 sind bereits 23 von 34 möglichen Schulen im Kreis Coesfeld in die systematisierte Berufsorientierung eingestiegen. Die Schüler und Schülerinnen dieser Schulen machen in Klasse 8 eine Potenzialanalyse, die besondere Fähigkeiten und Neigungen herausstellt. Im Anschluss und unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Potenzialanalysen finden Berufsfelderkundungen statt. Jeder Schüler und jede Schülerin soll in drei verschiedenen Berufsfeldern - jeweils einen Tag – praktische Erfahrungen sammeln, um festzustellen, wo die  Stärken und Interessen liegen. 17 der 23 „KAoA-Schulen“ im Kreis werden aktuell noch durch das Berufsorientierungsprogramm (BOP) mit Bundesmitteln finanziert. Diese führen sowohl die Potenzialanalysen als auch die überbetrieblichen Berufsfelderkundungen bei den Handwerksbildungsstätten der Kreishandwerkerschaft Coesfeld durch. Eine Förderschule nimmt am „StAr“ (Schule trifft Arbeitswelt) -Projekt des LWL - teil, da deren Schülerinnen und Schüler auf die speziellen Bedürfnisse angepasste Elemente benötigen.

 

Bei den fünf verbleibenden „KAoA-Schulen“ – mit ca. 490 Schülern und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8 - handelt es sich um Gymnasien. Für deren Schüler und Schülerinnen wurden die Potenzialanalysen öffentlich und zentral durch die vom Land beauftragte Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (LGH) ausgeschrieben und bereits vergeben. Mit der Umsetzung wurde begonnen. 

Die Berufsfelderkundungen sollen im Zeitraum vom 11. bis 23. Mai 2015 in Betrieben stattfinden.

 

Die Kreise des Münsterlandes haben ein gemeinsames Buchungsportal eingerichtet, zu dem sich Betriebe Schulen und Schüler/innen anmelden können. Damit werden Plätze für die Berufsfelderkundung zur Verfügung gestellt und können von den Schülerinnen und Schülern gebucht werden.

 

In allen Kreisen/kreisfreien Städten des IHK-Bezirks fanden Anfang 2015 Infoveranstaltungen für Betriebe statt. Die IHK - in ihrer Funktion als Koordinierungsstelle im Regionalen Ausbildungskonsens – fiel originär die Aufgabe zu, Teilnehmer/innen für diese Veranstaltungen zu gewinnen, aber auch generell für Berufsfelderkundungsplätze zu werben.

Hauptsächlich ging es hier um die Nutzung der Berufsfelderkundungsplattform und die Einwerbung von Berufsfelderkundungsplätzen. Am 11.03.2015 fand dieser  Termin für den Kreis Coesfeld zum Thema „Chancen zur Fachkräftegewinnung“ in den Handwerkerbildungsstätten statt. Es nahmen etwa 60 Personen an der Veranstaltung teil, darunter auch einige Lehrkräfte. Etwa ein Drittel der Personen waren durch IHK bzw. KH informiert worden.

 

Alle Unternehmen und Institutionen, die nicht in Kammern vertreten sind, z.B. Pflegeeinrichtungen, der öffentliche Dienst und soziale Einrichtungen, wurden durch die Kommunale Koordinierung informiert und gebeten, Berufsfelderkundungsplätze anzubieten. Zu diesem Zweck wurden bestehende Strukturen genutzt. Zu nennen sind:

 

·         Die Vorstellung im Austausch des Kreises Coesfeld mit den Trägern der freien Wohlfahrtspflege am 15.01.2015

·         die Vorstellung in der Konferenz Alter und Pflege am 11.02.2015.

·         die Information der Mitglieder der Gesundheitskonferenz und der regionalen Planungskonferenz über das Kreisgesundheitsamt

·         die Information der Akteure und Institutionen im Rettungsdienst über die Abt. 32

·         die Vorstellung in der AG Industriekampagne der Stadt Coesfeld am 24.03.15

 

Darüber hinaus wurden von der Kommunalen Koordinierung, über einen breiten E-Mail-Verteiler, folgende Bereiche mit laufenden Infos beworben:

 

Gemeinden und Städte, Polizei, Straßen NRW, Finanzämter, Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie, Psychotherapie, Schwimmbäder, Bildungsanbieter (u.a. Volkshochschulen, Biologisches Zentrum), Krankenhäuser, Institutionen der Altenhilfe und –pflege, Hebammen, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten und Kindertagesstätten, Jugendämter, Ingenieurbüros, Architekten, Versicherungen, Banken, Fernuni Hagen, Agentur für Arbeit, Träger der freien Wohlfahrtspflege, Wirtschaftsförderung Coesfeld, Bundeswehr, Regionalagentur Münsterland.

 

Aufgrund dieser Kampagnen steigt die Zahl von Interessensanfragen durch Unternehmen an die Kommunale Koordinierung.

 

Aktuell (Stand 22.04.2015) haben sich 46 Unternehmen registriert und 95 Angebote mit insgesamt 285 Plätzen erstellt.

Auch die Kreisverwaltung Coesfeld beteiligt sich mit 9 Plätzen an den anstehenden Berufsfelderkundungen.

 

In der Steuerungsgruppensitzung KAoA am 27.03.2015 wurde dringend die weitere Einwerbung von Plätzen durch die Kammern eingefordert. Die IHK hat in der Folge ihre Unternehmen erneut angeschrieben. Zudem gab es weitere Presseartikel zu dem Thema durch den Kreis Coesfeld (14.04) und einen gemeinsamen Appell der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen, der Kreishandwerkerschaft Coesfeld und des Kreises (22.04).

Die Frist zur Angebotserstellung für Betriebe wurde bis zum 06. Mai verlängert.

 

Über die weitere Entwicklung der Zahlen wird im Ausschuss berichtet.