Beschlussvorschlag:
Zur Kenntnisnahme
Begründung:
I. Problem
Der
Kreis Coesfeld beteiligt sich aktuell am Modellvorhaben „Langfristige Sicherung
von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen" des Bundesministeriums
für Verkehr und digitale Infrastruktur. Bis Mitte 2018 sollen auf diesem Wege
in drei Pilotstandorten vorbildhafte und übertragbare Lösungen zur Sicherung
der Daseinsvorsorge und Mobilität in kleinen unterversorgten Ortsteilen im
Kreis Coesfeld entwickelt werden.
Im
bisherigen Projektverlauf lag der Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit auf einer
kreisweiten Bestandsaufnahme zu vorhandenen Versorgungsinfrastrukturen, der
Erstellung einer kleinräumigen Bevölkerungsprognose sowie einer Multiplikatoren-Befragung
zur Verifizierung der erhobenen Daten. Die zentralen Ergebnisse werden in der
Sitzung ausgedruckt zur Verfügung gestellt.
Die
Ergebnisse wurden mit der begleitenden Arbeitsgruppe „Forum Versorgung und
Mobilität“, in der neben Vertretern der Städte und Gemeinden ein breites
Akteursspektrum eingebunden ist – ausgiebig diskutiert. Die bereits im Rahmen
des Vorgängerprojektes „Land(auf)Schwung“ priorisierten Modellstandorte zur
Schaffung von drei modellhaften sogenannten „Dorfzentren 2.0“
-
Olfen-Vinnum,
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Dülmen-Merfeld
und
-
Nottuln-Darup
konnten
bestätigt werden.
Kernelement eines Dorfzentrums 2.0
wird ein Dorfladen sein. Ergänzend ist angedacht, im Dorfzentrum 2.0 auch
Dienstleistungs- und Serviceangebote vorzuhalten. In entsprechenden
zusätzlichen Räumen kann also beispielsweise ein Hausarzt seine wöchentliche
Sprechstunde vor Ort abhalten, eine Podologin oder ein Friseur ihre Dienste
anbieten oder Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Bürger zu behördlichen Fragen
beraten. Ein zusätzlich dort befindliches Café, Räumlichkeiten, die von den
Bürgern und örtlichen Vereinen genutzt werden können sowie Programme für
kommunikative und kulturelle Angebote sollen das Angebot vervollständigen und das
Dorfzentrum 2.0 zu einem attraktiven und lebendigen Treffpunkt machen.
Neben
den gewählten Modellorten wären perspektivisch auch in den Ortsteilen
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Havixbeck-Hohenholte,
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Dülmen-Rorup,
-
Nottuln-Schapdetten,
-
Dülmen-Hiddingsel
sowie
-
Nordkirchen-Capelle
die
Einrichtung von Dorfzentren 2.0 denkbar.
Über
das aktuell laufende Modellvorhaben sollen zunächst die drei genannten Pilotstandorte
entwickelt werden. Die weiteren Ortsteile sollen aber ebenfalls in die Betrachtungen
mit einbezogen werden und können im Anschluss an das Modellvorhaben – aufbauend
auf den dann bereits gesammelten Erfahrungen – ebenfalls mit Unterstützung des
Kreises in Angriff genommen werden.
Als
nächster Schritt werden vom Kreis Coesfeld und dem begleitenden Beraterbüro
pakora.net Vorgespräche mit Vertretern der drei Pilot-Kommunen geführt, um das
weitere Vorgehen zur Erarbeitung der Geschäftsmodelle für die Dorfzentren 2.0 abzustimmen
und hiermit zu starten.