Beschlussvorschlag:
Der
Bericht zur zukünftigen Ausgestaltung des Naturparks Hohe Mark -
Westmünsterland wird zur Kenntnis genommen.
Der
Kreis fördert das Engagement des Naturparks Hohe Mark - Westmünsterland bis 2019
mit einem Betrag von bis zu 12.500 €/a.
Über
das weitere Engagement ist im Zusammenhang mit den geplanten Erweiterungen und
den Verträgen zur Anschlussfinanzierung in 2019 neu zu entscheiden.
Begründung:
I./II. Problem/ Lösung
Mit dem Gewinn des Naturpark-Wettbewerbs NRW
ist eine verstärkte regionale Ausrichtung des Naturparks Hohe Mark -
Westmünsterland (im Weiteren NP) erfolgt. Aktivitäten in den letzten Jahren
haben gezeigt, dass insbesondere enorme Potentiale in den Bereichen Marketing
und Tourismus, in der Natur- und Landschaftspflege, bei der Vernetzung der
Region über die Kreisgrenzen hinaus bestehen und auf diesem Wege
Fördermöglichkeiten des Landes, des Bundes und der europäischen Union
erschlossen werden können.
Um diese Aktivitäten langfristig
abzusichern, hat sich der Naturpark reorganisiert und insbesondere die für die
Umsetzungskoordinierung erforderlichen Strukturen geschaffen. Um die
Finanzierung dieser Strukturen auf ein breites Fundament zu stellen, haben sich
die Kommunen – Kreise und Städte und Gemeinden in den Kreisen Borken, Coesfeld,
Recklinghausen und Wesel – bereits vor Jahren neben den Mitgliedsbeiträgen und
sonstigen Beiträgen Dritter auf flächenabhängige Finanzierungsanteile der
Städte und Kreise geeinigt.
Nach Ansicht der Verwaltung sollte im Kreis
Coesfeld ebenso -wie dies bereits seit geraumer Zeit in den anderen Kreisen
üblich ist - neben den Belegenheitsgemeinden auch der Kreis einen Beitrag zum
NP leisten, da die vg. Aktivitäten des NP über die reinen NP-Abgrenzungen
hinausstrahlen und sich positiv für die gesamte Region auswirken. Im Sinne
einer Solidargemeinschaft wird insoweit der Vorschlag unterbreitet; dass der
Kreis 50% der gemäß Flächenschlüssel anfallenden Beitragskosten übernimmt; die
Belegenheitskommunen die Restfinanzierung übernehmen. Um die Abrechnung
praktikabel und auch für eventuelle Erweiterungen einfach zu halten, wird ein
einheitlicher kommunaler Satz für die Gemeinden empfohlen. Anzumerken ist, dass
die derzeitigen Vertragregelungen zwischen dem NP und den Städten und Gemeinden
bis zum 31.12.2019 befristet sind.
Bei einem
derzeitigem Finanzierungsanteil von 12370 € für den Kreis Coesfeld und seine
Belegenheitsgemeinden wird eine Verteilung zwischen den Städten und dem Kreis
von 50%/50% vorgeschlagen.
Coesfeld 1.546,00
€
Dülmen 1.546,00
€
Lüdinghausen 1.546,00
€
Olfen 1.546,00
€
Kreis 6.185,00
€
Bei einer Integration von Bereichen der
Gemeinde Nottuln in den Naturpark, die aktuell wegen der engen touristischen
Verflechtungen mit dem Hof Schoppmann in Darup diskutiert wird, und einen
ebenfalls geplanten Einbezug weiterer Bereiche in Coesfeld, Dülmen und
Lüdinghausen wird von einem Anstieg des Finanzierungsanteils im Verhältnis zu
den beteiligten Kreisen auf ca. 15.000 € ausgegangen, so dass sich dann der
Kreisanteil bei einem gleichbleibenden Satz für die Kommunen auf ca. 7.500 €
erhöhen wird.
Der NP plant derzeit entsprechend den
Zielvorstellungen des Wettbewerbs die Erweitung des NP.
Die Planungskonzeption beruht auf
nachfolgenden Grundgedanken und Aktivitäten des Naturparks:
Naturparkflächen eignen sie sich wegen ihrer landschaftlichen
Voraussetzungen für die Erholung besonders gut, es wird ein nachhaltiger
Tourismus angestrebt.
Die Grenzen des
Naturparks Hohe Mark - Westmünsterland (ehemals Naturpark Hohe Mark) wurden mit
seiner Gründung 1963 auf der Grundlage der damals vorliegenden Begebenheiten
und zu erwartenden Entwicklungen des Landschaftsraumes festgelegt.
Die derzeitige Fläche
des Naturparks beträgt 1.040 qkm. Der Naturpark Hohe Mark – Westmünsterland
e.V. umfasst Teile der Kreise Borken, Coesfeld, Recklinghausen und Wesel.
Der Naturpark ist in vier unterschiedliche
Landschaftsräume zu unterteilen. Im Norden findet man die münsterländische
Parklandschaft, die Ihren Charakter durch Alleen, Hecken und Grünland sowie
kulturhistorisch bedeutsame Wasserschlösser und Burgen erhält. In der
Waldlandschaft, die sich nach Süden anschließt, dominiert ein fast
geschlossenes, großflächiges Waldgebiet. Es folgt die Wasserlandschaft mit den
Flüssen Lippe und Stever, mit Kanälen, Stauseen, Bächen und Feuchtwiesen, die
Lippeaue zieht sich hier als durchgängiges Naturschutzgebiet bis an den Rhein.
Die Industriegeschichte des alten Ruhrgebiets prägt die Folgelandschaft als
südliche Spitze des Naturparks.
Ausgehend vom gewonnenen Wettbewerb aus
2012 wurde die „Strategie 2020“
erarbeitet. Mittelfristig soll der Naturpark Hohe Mark – Westmünsterland zu
einer Dachmarke für die Region ausgebaut und die Potentiale des Naturtourismus
sollen deutlich besser genutzt werden. Die drei vom Naturpark initiierten
Projekte „Willkommen im WALDband“ (Binnenmarketing), „Vom Verbot zum Angebot“
(Internetseite) und „Hohe Mark Route – neue Schleifen“ (Radwandern) dienen dazu
den Naturpark in der Außendarstellung zu stärken, die Besucherlenkung deutlich
zu verbessern und bestehende Infrastrukturen aufzuwerten. Mit den Projekten
„Touristische Machbarkeitsstudie“, „Die Haardt“ (Freizeitangebote,
Besucherlenkung), „Hohe Mark Steig“ (Wandern) und „Inklusion in der Landschaft“
in der Trägerschaft des Regionalverband Ruhr unter Beteiligung des Naturparks
werden weitere essentielle Grundlagen und eine qualitativ hochwertige
Infrastruktur zur Stärkung der Region angestoßen. Der Naturpark wird nach
Beendigung der Regionale 2016 ab 2018 die Verstetigung und Vermarktung des
WALDbandes übernehmen.
Einen weiteren Identitätskern des Naturparks bildet die Parklandschaft
des Münsterlandes. Gerade die Schlösser und Burgen sind bekannte
Anziehungspunkte im Naturpark mit historischer Dimension. Um insbesondere die
Parklandschaft des westlichen Münsterlandes stärker in den NP zu integrieren
laufen derzeit die Planungen zur Erweiterung des NP in den Naturraum der
Parklandschaft hinein.
Mit
der nordöstlichen Flächenerweiterung des Naturparks werden gewachsene
touristische Strukturen Teil des Naturparks und können weiter ertüchtigt
werden. Aus der Mitgliedschaft in den NP
erfahren die Mitgliedkommunen durch die Aktivitäten des Naturparks im
naturnahen Tourismus eine Öffnung zum Quellmarkt des Ruhrgebietes. Die Märkte
in den Niederlanden werden ebenfalls deutlich besser erschlossen.
Innerhalb der
Erweiterungsflächen können zukünftig Erhaltungsmaßnahmen für naturnahe (auch
touristische) Infrastruktur- und Investitionsmaßnahmen über Förderzugänge durch
den Naturpark finanziert werden.
Der derzeitige flächige Planungsstand ist in
der Anlage dargestellt, die derzeitigen und geplanten Flächenanteile der Kreise
im Anhang.
Die Erweiterungen bedeuten im Wesentlichen
eine weitere Einbeziehung von Naturräumen des westlichen Münsterlandes in den
Naturpark. Im Kreis Coesfeld sind – wie ausgeführt - Abrundungen nach Osten und
Norden geplant.
Sofern die derzeitigen Überlegungen zur
Ausweitung des Naturparks positiv abgeschlossen werden, liegt der Flächenanteil
des Kreises Coesfeld nach Auskunft der Geschäftsstelle je nach dem Umfang der
Erweiterungen in den Nachbarkreisen zwischen 15 und. 20% (bisher 10%). Die
kalkulierten Kosten für die Geschäftsstelle des NP sowie die geplanten
Aktivitäten werden zur Zeit mit ca. 200.000 €/a beziffert. Abzüglich der
Beiträge Dritter bleibt für die beteiligten Kreise und Städte und Gemeinden ein
Finanzierungsaufwand von ca. 125.000 €/a übrig; gemäß dem dann gültigen Flächenanteil
Kreisgebiet Coesfeld würde dies einen Betrag von ca. 18.000 - 25.000 €/a
ausmachen. Bei einem 50% Anteil für den
Kreis bedeutet dies einen Aufwand von ca. 9.000 - 12.500 €/a. Für die
derzeitigen Belegenheitsgemeinden würde dann der einheitliche
Finanzierungsanteil bei ca. 2250 - 3125 €/a liegen
Die Geschäftsführerin des NP wird in der
Sitzung des Ausschusses für Umwelt, öffentliche Sicherheit und Ordnung die
Arbeiten des Naturparks vorstellen und für Rückfragen zur Verfügung stehen.
III. Alternativen
Der Kreis Coesfeld weitet sein Engagement nicht aus.
IV. Auswirkungen / Zusammenhänge (Finanzen, Personal, IT, sonstige Ressourcen)
Im Haushalt 2017
sind 15.000 € für den NP eingeplant worden.
V. Zuständigkeit für die Entscheidung
Nach der Kreisordnung ist der Kreistag für die Entscheidung zuständig.
Anhang 1: Erweiterung
Naturpark – Flächenanteile der Kreise, vorläufig
Flächen des NP Hohe Mark Westmünsterland vor der Erweiterung |
||
Kreis |
Fläche in m² |
Fläche in km² |
Borken |
302.543.059,04 |
302,54 |
Bottrop |
25.448.984,49 |
25,45 |
Coesfeld |
100.597.329,71 |
100,60 |
Oberhausen |
5.314.724,75 |
5,31 |
Recklinghausen |
287.687.406,76 |
287,69 |
Wesel |
319.841.151,30 |
319,84 |
|
|
|
gesamt Fläche: |
1.041.432.656,04 |
1.041,43 |
|
|
|
|
|
|
Flächen des NP Hohe Mark Westmünsterland nach der Erweiterung |
||
Kreis |
Fläche in m² |
Fläche in km² |
Borken |
697.955.445,99 |
697,96 |
Bottrop |
40.806.587,99 |
40,81 |
Coesfeld |
301.564.790,02 |
301,56 |
Kleve |
1.104.547,31 |
1,10 |
Oberhausen |
5.395.147,16 |
5,40 |
Recklinghausen |
379.899.599,04 |
379,90 |
Wesel |
512.891.490,45 |
512,89 |
|
|
|
gesamt Fläche: |
1.939.617.607,95 |
1.939,62 |
Anlagen:
Gebietskulisse des Naturparks Hohe Mark – Westmünsterland.