Beschlussvorschlag:
Ohne
Begründung:
I. - V.
Einsatzstatistik
und Bedarfskontrolle:
Der Kreis als Träger des Rettungsdienstes
ist verpflichtet, die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der
Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung einschließlich notärztlicher
Versorgung und Krankentransporte sicherzustellen.
Wesentliches Kriterium der Bedarfsplanung
für die Notfallrettung ist das Einhalten der Hilfsfrist von 12 Minuten für
ländlich strukturierte Gebiete. Der unter Berücksichtigung von
Erfassungsfehlern, planerischen Unwägbarkeiten und sonstigen von der Normalität
abweichenden Besonderheiten des Einzelfalls (besondere Witterungsverhältnisse,
besondere Verkehrsverhältnisse etc.) im Bedarfsplan mit 90 % veranschlagte
Zielerreichungsgrad wurde auch im Jahr 2016 geringfügig verfehlt. Einzelheiten
sind den in der Anlage beigefügten Aufstellungen zu entnehmen.
Seit der letzten Bedarfsplanung 2010 sind
allein die Rettungseinsätze bis zum Jahr 2016 um 53 % gestiegen. Bereits im
Vergleich von 2015 zu 2016 mit einer Steigerung von 12.350 Einsätzen auf
nunmehr 15.975 Einsätzen unter Sonderrechtsanordnung wird der enorme Zuwachs
deutlich. Von den 15.975 Einsätzen wurde die Hilfefrist von 12 Minuten nach Dispositionsbeginn
bei 14.075 Einsätzen eingehalten (88,1 % nach Anl. 1: Eintreffzeiten über 12
Minuten mit 11,9 %). Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil der
Hilfsfristüberschreitungen um 1,6 % zugenommen.
Aus Anlage 1 ist ersichtlich, dass es der
Rettungswache Billerbeck möglich war, die Vorjahreswerte zu halten. Diese
befinden sich jedoch geringfügig über dem Kreisdurchschnitt. Die Wache
Havixbeck konnte sich gegenüber 2015 erfreulicher Weise um 0,8 % verbessern und
hat mit 90,7 % den angestrebten Zielerreichungsgrad von 90 % erreicht. Die
beiden Wachen, die diesen Wert in 2015 erreichten, liegen auch in 2016 mit 89,5
% (Dülmen) und 89,4 % (Nottuln) lediglich knapp darunter. Die übrigen vier
Wachen liegen mit 0,5 bis 1,7 % über den Vorjahreswerten.
Die gestiegenen Einsatzzahlen führen letztlich
dazu, dass die Hilfsfristüberschreitungen in der Tendenz zugenommen haben. Aufgrund
der geschilderten Entwicklungen wird dieser Trend anhalten, sodass der
Rettungsbedarfsplan für den Kreis Coesfeld auf der Basis der aktuellen Einsatzzahlen
fortzuschreiben ist.
Das in Auftrag gegebene Gutachten zur 6.
Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes auf Basis der Einsatzzahlen 2016
liegt in Kürze vor. Nach aktueller Einschätzung der Gutachter werden diese die
Vorhaltung weiterer Rettungsmittel empfehlen. Nach Inbetriebnahme zusätzlicher
Fahrzeuge ist davon auszugehen, dass der Zielerreichungsgrad von 90 % zukünftig
erreicht wird. Die Beratungen der Fortschreibung des Rettungsbedarfsplans sind
für Herbst 2017 vorgesehen.
Beigefügt sind folgende, ausführliche
Statistiken, die bei Bedarf in Ausschusssitzung erläutert werden können:
Eintreffzeiten (Anlage 1)
Einsatzzahlen der Wachen (Anlage 2)
Einsätze auswärtiger Wachen im Kreisgebiet, der
Rettungshubschrauber sowie Einsätze außerhalb des Kreisgebietes (Anlage 3)
Krankentransport (Anlage 4)
Betriebswirtschaftliches
Ergebnis:
Grundlage des Betriebsergebnisses sind die
Rechnungsergebnisse der Sachkonten, die dem Teilergebnisplan des Produktes
32.02.01 – Rettungsdienst (krE) – zugeordnet sind und der darüber hinaus
kostenrechnerisch zu berücksichtigenden Aufwandspositionen. Auf der Grundlage
des vorläufigen Ergebnisses der Jahresrechnung wurde folgendes Betriebsergebnis
ermittelt:
|
Notarzt (NA) |
Notarztein- satzfahrzeug (NEF) |
Rettungs- wagen (RTW) |
Kranken- transport (KTW) |
Gesamt- Ergebnis |
Überdeckung |
40.231,82 € |
212.999,71 € |
509.182,60 € |
|
762.414,13 € |
Unterdeckung |
|
|
|
-39.699,70 € |
-39.699,70 € |
|
|
|
|
|
722.714,43 € |
Dem Betriebsergebnis liegen folgende Einzelpositionen zu Grunde, wobei darauf
hingewiesen sei, dass die Zahlen der Einsatzstatistik mit denen der
Betriebsabrechnung differieren, da nicht jeder Einsatz zu einem
Gebührenbescheid führt (z.B. Fehlalarm im guten Glauben) und für einen Einsatz
gelegentlich mehrere Gebührenbescheide erteilt werden (z.B. Verkehrsunfall mit
mehreren Verletzten):
|
Ergebnis |
Kalkulation |
Abweichung (- =
Verschlech-terung) |
A) Kennzahlen
|
|
|
|
Notarzt
–Einsätze (NA) |
6.829 |
6.350 |
479 |
Notarzteinsatzfahrzeug
(NEF) |
6.498 |
5.950 |
548 |
Rettungseinsätze
(RTW) |
16.232 |
15.300 |
932 |
Krankentransporte
(KTW) |
5.213 |
5.800 |
- 587 |
B) Aufwand
|
|
|
|
Personalkosten |
7.696.713,20 € |
7.980.925 € |
284.211,80 € |
Vergütung
Notarztgestellung |
1.439.682,28 € |
1.300.100 € |
-139.582,28 € |
Sachkosten
(ohne NA und kalkulatorische Kosten) |
2.261.900,42 € |
2.228.988 € |
-48.566,89 € |
Kalkulatorische
Kosten |
1.133.734,89 € |
1.085.168 € |
-48.566,89 € |
Summe Aufwand: |
12.532.030 € |
12.595.181 € |
63.151 € |
C) Erlöse
|
|
|
|
Gebühreneinnahmen |
13.254.744,30 € |
12.408.281 € |
846.463,30 € |
Sonstige
Einnahme |
35,26 € |
0,00 € |
35,26 € |
Summe Erlöse: |
13.254.779,56 € |
12.408.281 € |
846.498,56 € |
D) Betriebsergebnis |
|
|
|
Aufwand |
- 12.532.030 € |
- 12.595.181 € |
63.151 € |
Erlöse |
13.254.779,56 € |
12.408.281 € |
846.498,56 € |
Ausgleich von
Überdeckungen Aus Vorjahren |
0,00 € |
0,00 € |
0,00 € |
Betriebsergebnis
|
722.749,56 € |
- 186.900 € |
609.014,24 € |
Abweichung von der Kalkulation:
Die Abweichungen des Betriebsergebnisses
2016 von der im Vorfeld erstellten Kalkulation stellen sich wie folgt dar:
Erlöse:
Während in der Notfallrettung die RTW
Einsätze erheblich stiegen, blieben die Krankentransporte hinter den
Erwartungen zurück. Die Anzahl der Notarzteinsätze lag ebenfalls über der
Kalkulation. Die Mehrerlöse fielen mit 510.000 € bei den RTW-, mit 250.000 €
bei den Notarzteinsätzen an, während bei den Krankentransporten aufgrund des
Einsatzrückganges ein Mindererlös von 40.000 € zu verzeichnen ist.
Aufwand:
Erhebliche Minderausgaben bei den
Personalkosten ergaben sich im Zusammenhang mit der Aus- und Fortbildung zu
Notfallsanitätern. Da das für die Ergänzungsprüfungen II und III eingeplante
Ersatzpersonal nicht gewonnen werden konnte, wurden die dafür angesetzten
Haushaltsmittel in Höhe von 266.000 € eingespart. Da nicht alle
Ausbildungsstellen mit Notfallsanitätern besetzt werden konnten, fielen die
Ausbildungskosten um knapp 50.000 € geringer aus als erwartet. Zudem fielen die
Rückstellungen für das Leitstellenpersonal um etwa 75.000 € geringer aus als
kalkuliert.
Mehrausgaben ergaben sich aus einem
Personalbemessungsgutachten für die Stadt Dülmen in Höhe von 96.000 €, die
erstmalig für 2016 abgerechnet wurden.
Die Sachkosten überstiegen die Kalkulation
lediglich geringfügig, jedoch entstanden innerhalb der einzelnen Kostenstellen
Verschiebungen. Den Einsparungen bei den Fahrzeugkosten (Treibstoffe,
Instandhaltung, Versicherungen) und der Fortbildung zu Notfallsanitätern (keine
EP II und EP III) stehen im Wesentlichen Mehrkosten zur Ausrüstung von
Neufahrzeugen gegenüber. Die Abweichung bei den kalkulatorischen Kosten ist in
der Anschaffung von Neufahrzeugen begründet. Der Mehraufwand der
Notarztgestellung erklärt sich aufgrund tariflicher Anpassungen.
Aus den Aufwandseinsparungen in Höhe von
61.151 € und den Mehrerlösen in Höhe von 846.498,56 € ergibt sich ein
Betriebsergebnis in Höhe von 909.649,56 €. Abzüglich 186.900 € ergibt sich das
vorläufige Betriebsergebnis in Höhe von 722.749,56 €. Der Bestand der
Ausgleichsrücklage beläuft sich nach Zuführung des positiven
Betriebsergebnisses 2016 per 31.12.2016 auf den Betrag von 838.632,99 € Dieser
Betrag ist innerhalb von vier Jahren auszugleichen.
Anlagen:
Eintreffzeiten (Anlage 1)
Einsatzzahlen der Wachen (Anlage 2)
Einsätze auswärtiger Wachen im Kreisgebiet,
der Rettungshubschrauber und außerhalb des Kreisgebietes (Anlage 3)
Krankentransport (Anlage 4)