Betreff
Sachstandsbericht zu den stadtregionalen Velorouten in der Stadtregion Münster
Vorlage
SV-9-0898
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen

 

Die Stadtregion Münster ist eine Plattform für die interkommunale Zusammenarbeit der Stadt Münster und elf Umlandgemeinden (im Kreis Coesfeld: Ascheberg, Havixbeck, Nottuln und Senden). Ein gemeinsames Projekt der Stadtregion ist die Verbesserung der Radwegverbindungen in der Stadtregion Münster für den Alltagsverkehr.

 

Komfortable und gute Radwegverbindungen sind Voraussetzung für eine verstärkte Nutzung des Fahrrades. Vor dem Hintergrund der Zunahme von Radverkehrsreichweiten durch E-Bikes und Pedelecs sollen durch Qualitätsverbesserungen im Alltagsradwegenetz wichtige Voraussetzungen für den Umstieg vom Kfz auf das Fahrrad geschaffen werden. Die wachsende Verbreitung von Pedelecs und E-Bikes erhöht die Attraktivität einer Fahrradnutzung auch unter Pendlern, sodass tägliche Distanzen bis zu 25 km kein Hindernis mehr darstellen. Wie Studien belegen, führt eine vermehrte Nutzung des Fahrrades zu einer Vielzahl von umweltpolitischen, gesundheitspolitischen und verkehrspolitischen positiven Effekten.

 

Auf der Grundlage von Netzanalysen haben die Städte und Gemeinden in der Stadtregion ein Konzept mit einem zweistufigen System von stadtregionalen Velorouten (blau) sowie weiteren Zubringerverbindungen (grün) entwickelt (Anlage 1). Die stadtregionalen Velorouten sollen zu komfortablen, direkten, verkehrssicheren und radialen Alltagsradwegen von den Umlandgemeinden bis hin zur Promenade nach Münster entwickelt werden. Start- oder Endpunkt der Routen sind die Hauptorte der Umlandgemeinden. Vorrangig sollen zunächst die stadtregionalen Velorouten umgesetzt werden. Bei dem Ausbau der 13 geplanten stadtregionalen Velorouten werden einheitliche Standards zum Ausbau, zur Markierung, zur Beschilderung und zum Betrieb angestrebt. (Anlage 2)

 

Bei dem weit überwiegenden Teil der stadtregionalen Velorouten liegt die Straßenbaulast und damit die Planung und bauliche Umsetzung nicht bei den Belegenheitsgemeinden, sondern bei den Kreisen Coesfeld, Steinfurt, Warendorf oder beim Landesbetrieb Straßenbau NRW. Die erforderlichen Eigenanteile zum Radwegeausbau müssten daher i.d.R. von den Baulastträgern Kreis, Land und Bund finanziert werden. Für die Projekte an kommunalen Straßen bestehen im Rahmen der vorhandenen Förderprogramme (wie z.B. aus den Förderrichtlinien Nahmobilität) generell Fördermöglichkeiten.

 

Das Netz der Velorouten soll schrittweise ausgebaut werden. Die Stadtregion strebt an, bis Ende 2022 auf allen stadtregionalen Velorouten die Mindestanforderungen, zumindest in ihren überwiegenden Abschnitten, zu verwirklichen. Es wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in der auch die Kreise und der Landesbetrieb Straßenbau NRW vertreten sind. Zwischenzeitlich erfolgte für alle 13 Velorouten eine Nutzwertabschätzung. Hier wurden u.a. die Nutzungspotentiale am Wohnort, am Zielort und am Arbeitsort sowie die voraussichtlichen Ertüchtigungsaufwände einbezogen. Auf Basis dieser Nutzwertabschätzung ist ein Priorisierungsvorschlag entwickelt worden. (Anlage 3)

 

Der Kreis Coesfeld ist als Baulastträger im Wesentlichen bei folgenden 3 stadtregionalen Velorouten (SVR, Anlage1) betroffen:

 

5. SVR Senden über Albachten

 

Im Zuge dieser Route ist der Neubau eines Radweges an der K60 (Abschnitt 1) in Senden erforderlich. Dieser Radweg ist in dem vom Kreistag beschlossenen aktuellen Radwegebauprogramm enthalten. Eine entsprechende Anmeldung zum Förderprogramm wurde im April 2017 der Bezirksregierung vorgelegt. Die förderfähigen Kosten betragen rd. 770.000 €.

 

6. SVR Senden über Duesberg

 

Der Radweg an der K4 (Abschnitt 6) wurde in 2014 instandgesetzt, hat allerdings nur eine Breite von 2,20 m. Eine Verbreiterung oder  Ausbau des Radweges ist derzeit nicht vorgesehen. Sofern eine Verbreiterung auf 3,00 m überhaupt umsetzbar sein sollte, würden hierfür Kosten in Höhe von rd. 430.000 € anfallen.

 

7.SVR Ascheberg über Amelsbüren

 

Im Zuge dieser Route ist der Neubau eines Radweges an der K39 (Abschnitte 3+4) erforderlich.

Dieser Radweg ist in dem vom Kreistag beschlossenen aktuellen Radwegebauprogramm enthalten. Eine Anmeldung zum Förderprogramm liegt der Bezirksregierung seit April 2017 vor. Die förderfähigen Kosten betragen rd. 1,5 Mio €.

 

Die Velorouten sollen nun entsprechend der Nutzwerteinschätzungen Zug um Zug abgewickelt werden. Für den Kreis Coesfeld kann dies allerdings nur unter Berücksichtigung des vom Kreistag beschlossenen Radwegebauprogramms erfolgen. 

 

 

 

Anlagen:

Übersichtsplan stadtregionale Velorouten - Anlage1

Mindestanforderungen für den Ausbau der stadtregionalen Velorouten -Anlage 2

Nutzwerteinschätzung zu den stadtregionalen Velorouten - Anlage 3