Beschlussvorschlag:
Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen
Die Stadtregion Münster ist
eine Plattform für die interkommunale Zusammenarbeit der Stadt Münster und elf
Umlandgemeinden (im Kreis Coesfeld: Ascheberg, Havixbeck, Nottuln und Senden).
Ein gemeinsames Projekt der Stadtregion ist die Verbesserung der
Radwegverbindungen in der Stadtregion Münster für den Alltagsverkehr.
Komfortable und gute
Radwegverbindungen sind Voraussetzung für eine verstärkte Nutzung des
Fahrrades. Vor dem Hintergrund der Zunahme von Radverkehrsreichweiten durch
E-Bikes und Pedelecs sollen durch Qualitätsverbesserungen im Alltagsradwegenetz
wichtige Voraussetzungen für den Umstieg vom Kfz auf das Fahrrad geschaffen
werden. Die wachsende Verbreitung von Pedelecs und E-Bikes erhöht die
Attraktivität einer Fahrradnutzung auch unter Pendlern, sodass tägliche
Distanzen bis zu 25 km kein Hindernis mehr darstellen. Wie Studien belegen,
führt eine vermehrte Nutzung des Fahrrades zu einer Vielzahl von
umweltpolitischen, gesundheitspolitischen und verkehrspolitischen positiven Effekten.
Auf der Grundlage von
Netzanalysen haben die Städte und Gemeinden in der Stadtregion ein Konzept mit
einem zweistufigen System von stadtregionalen Velorouten (blau) sowie weiteren
Zubringerverbindungen (grün) entwickelt (Anlage 1). Die stadtregionalen
Velorouten sollen zu komfortablen, direkten, verkehrssicheren und radialen
Alltagsradwegen von den Umlandgemeinden bis hin zur Promenade nach Münster
entwickelt werden. Start- oder Endpunkt der Routen sind die Hauptorte der
Umlandgemeinden. Vorrangig sollen zunächst die stadtregionalen Velorouten
umgesetzt werden. Bei dem Ausbau der 13 geplanten stadtregionalen Velorouten
werden einheitliche Standards zum Ausbau, zur Markierung, zur Beschilderung und
zum Betrieb angestrebt. (Anlage 2)
Bei dem weit überwiegenden Teil
der stadtregionalen Velorouten liegt die Straßenbaulast und damit die Planung
und bauliche Umsetzung nicht bei den Belegenheitsgemeinden, sondern bei den
Kreisen Coesfeld, Steinfurt, Warendorf oder beim Landesbetrieb Straßenbau NRW.
Die erforderlichen Eigenanteile zum Radwegeausbau müssten daher i.d.R. von den
Baulastträgern Kreis, Land und Bund finanziert werden. Für die Projekte an
kommunalen Straßen bestehen im Rahmen der vorhandenen Förderprogramme (wie z.B.
aus den Förderrichtlinien Nahmobilität) generell Fördermöglichkeiten.
Das Netz der
Velorouten soll schrittweise ausgebaut werden. Die Stadtregion strebt an, bis
Ende 2022 auf allen stadtregionalen Velorouten die Mindestanforderungen,
zumindest in ihren überwiegenden Abschnitten, zu verwirklichen. Es wurde eine
Arbeitsgruppe eingerichtet, in der auch die Kreise und der Landesbetrieb
Straßenbau NRW vertreten sind. Zwischenzeitlich
erfolgte für alle 13 Velorouten eine Nutzwertabschätzung. Hier wurden u.a. die
Nutzungspotentiale am Wohnort, am Zielort und am Arbeitsort sowie die
voraussichtlichen Ertüchtigungsaufwände einbezogen. Auf Basis dieser
Nutzwertabschätzung ist ein Priorisierungsvorschlag entwickelt worden. (Anlage
3)
Der Kreis
Coesfeld ist als Baulastträger im Wesentlichen bei folgenden 3 stadtregionalen
Velorouten (SVR, Anlage1) betroffen:
5. SVR Senden über Albachten
Im Zuge dieser
Route ist der Neubau eines Radweges an der K60 (Abschnitt 1) in Senden
erforderlich. Dieser Radweg ist in dem vom Kreistag beschlossenen aktuellen
Radwegebauprogramm enthalten. Eine entsprechende Anmeldung zum Förderprogramm
wurde im April 2017 der Bezirksregierung vorgelegt. Die förderfähigen Kosten
betragen rd. 770.000 €.
6. SVR Senden über Duesberg
Der Radweg an
der K4 (Abschnitt 6) wurde in 2014 instandgesetzt, hat allerdings nur eine
Breite von 2,20 m. Eine Verbreiterung oder
Ausbau des Radweges ist derzeit nicht vorgesehen. Sofern eine
Verbreiterung auf 3,00 m überhaupt umsetzbar sein sollte, würden hierfür Kosten
in Höhe von rd. 430.000 € anfallen.
7.SVR Ascheberg über Amelsbüren
Im Zuge dieser
Route ist der Neubau eines Radweges an der K39 (Abschnitte 3+4) erforderlich.
Dieser Radweg
ist in dem vom Kreistag beschlossenen aktuellen Radwegebauprogramm enthalten. Eine
Anmeldung zum Förderprogramm liegt der Bezirksregierung seit April 2017 vor. Die
förderfähigen Kosten betragen rd. 1,5 Mio €.
Die Velorouten
sollen nun entsprechend der Nutzwerteinschätzungen Zug um Zug abgewickelt
werden. Für den Kreis Coesfeld kann dies allerdings nur unter Berücksichtigung
des vom Kreistag beschlossenen Radwegebauprogramms erfolgen.
Anlagen:
Übersichtsplan stadtregionale Velorouten -
Anlage1
Mindestanforderungen für den Ausbau der
stadtregionalen Velorouten -Anlage 2
Nutzwerteinschätzung zu den stadtregionalen
Velorouten - Anlage 3