Beschlussvorschlag:
Die Ausführungen der Verwaltung zum Neubau eines Erweiterungsgebäudes für die Kreisleitstelle werden zur Kenntnis genommen.
Begründung:
In der Sitzungsvorlage SV-9-1504 vom 04.09.2019 wurde im Rahmen der ersten
Planungsüberlegungen für den Neubau einer Kreisleitstelle in Coesfeld als
Variante ein dreigeschossiger Erweiterungsbau vorgestellt. Diese
Planungsvariante von Bock Neuhaus und Partner Architekten mbB BDA
berücksichtigt neben dem Flächenbedarf für die Leistelle zunächst pauschal ein
zusätzliches Geschoss für Büroflächen. Hintergrund dieses Vorschlags ist der –
auch nach dem Neubau des Kreishauses V – bestehende Büroflächenbedarf des
Kreises am Standort Coesfeld.
Der konkrete Büroflächenbedarf wurde in der Kreisausschusssitzung am
18.09.2019 dargestellt und mit einer Nutzfläche von 798 qm für fehlende
Büroflächen in den Abteilungen und abteilungsübergreifenden Flächenbedarf
beziffert. Wie in der Sitzung ausführlich dargestellt wurde, sind die
Mitarbeiterzahlen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, was zu einer
Verdichtung in den bestehenden Gebäuden geführt hat, die durch den Neubau des
Kreishauses V nur zum Teil aufgefangen werden konnte. Belegungen mit drei oder
mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Büros, die aufgrund ihrer Größe wegen
arbeitsschutzrechtlicher Anforderungen bzw. in Bereichen, die aufgrund ihres
Arbeitsinhalts oder der Publikumsintensität nicht dafür geeignet sind, sind die
Folge. Weitere Probleme sind beispielsweise eine zu geringe Anzahl an
Besprechungsräumen, teilweise zu kleine Büros für Führungskräfte, keine
ausreichende Anzahl an geeigneten Auszubildenden- und Praktikantenplätzen,
fehlende Räumlichkeiten für den Betriebsärztlichen Dienst etc.
Durch Beschluss des Kreistages vom 25.09.2019 wurde die Verwaltung
u.a. beauftragt, die Feinplanung für den zwei-/ dreigeschossigen
Erweiterungsbau vorzunehmen. Zudem soll das Projekt inhaltlich durch den Beirat
für Finanzmanagement und Aufgabenkritik begleitet werden.
In der ersten Beiratssitzung am 04.02.2020 wurden der
Nutzflächenbedarf von 798 qm weiter konkretisiert und insbesondere die
Entwicklungen seit dem Jahr 2017 (Entscheidung zum Neubau des Kreishauses V)
dargestellt. In diesem Zeitraum hat der Kreis Coesfeld einen Mitarbeiterzuwachs
von 144 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verzeichnen, wobei ca. 70
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Zentralen Ausländerbehörde am Leisweg
angesiedelt sind. Des Weiteren sollen der Bereich Infektionsschutz des
Gesundheitsamtes von Dülmen nach Coesfeld verlagert sowie krisentaugliche
Räumlichkeiten für den Veterinärdienst geschaffen werden. Arbeitsplatzteilungen
bei Teilzeitbeschäftigung bzw. Heim-/Telearbeit werden bereits durchgeführt und
Archivflächen wurden zurückgebaut, um als Bürofläche zu dienen. Zur
Veranschaulichung wurde die Raumbelegung nach Bezug des Kreishauses V und
daraus resultierender weiterer Umzüge grafisch am Beispiel des Kreishauses I
aufgezeigt.
Ausgehend von dem vorgenannten Flächenbedarf wurde die vorhandene
Planung von Bock Neuhaus und Partner Architekten mbB BDA durch einen
kreiseigenen Architekten überarbeitet und ebenfalls in der Beiratssitzung
vorgestellt. In dem neuen Entwurf wurden den Nutzflächen von 900 qm für die
Leitstelle und 800 qm für die Verwaltung die Durchschnittswerte für Technik-,
Verkehrs- und Konstruktionsgrundflächen hinzugerechnet. Der aus diesen Zahlen
resultierende Vorschlag für eine mögliche Umsetzung in viergeschossiger Bauweise
zzgl. Keller wurde samt grober Kosten- und Zeitplanung präsentiert. Die
inzwischen vorliegende Baugrundbewertung wurde hierbei berücksichtigt. Mögliche
Ausweichflächen für Stellplätze konnten in unmittelbarer Nähe aufgezeigt
werden.
Es wurde festgehalten, dass der Neubau der Leitstelle an diesem Standort
weiterhin einvernehmlich befürwortet wird. Für die nächste Beiratssitzung, die
nach Möglichkeit noch in diesem Sitzungsturnus stattfinden soll, sollen der
Nutzflächenbedarf von 798 qm für Büros der Verwaltung noch detaillierter
dargestellt und mit Zahlen hinterlegt sowie mögliche Kapazitäten an anderen
Verwaltungsstandorten des Kreises geprüft werden. Zudem sollen die zusätzlichen
Kosten für diese Erweiterung thematisiert werden.
Eine endgültige Entscheidung über den Gesamtumfang des Bauvorhabens
einschließlich der Finanzierung ist für den nächsten Sitzungsturnus im Juni
2020 geplant.