Beschluss:
keiner
Der Bericht der Verwaltung wird zu Kenntnis genommem
Begründung:
I .- V.
Vorstellung des
zdi-Netzwerkes im Kreis Coesfeld
Eckdaten
·
Am
11. Juli 2018 wurde im Kreis Coesfeld das zdi-Netzwerk gegründet, nachdem der
Kreistag bereits am 28.06.2017 beschlossen hatte, an dieser Initiative
teilzunehmen (SV–9-820).
·
Im
Bildungsbüro für den Kreis Coesfeld wurde als Fachdienst eine
zdi-Geschäfsstelle zunächst mit Personal im Umfang von 0,75
Vollzeitäquivalenten (0,5 Koordination, 0,25 Assistenz) eingerichtet.
·
Im
Rahmen eines EFRE-zdi-Förderprojektes erfolgt im Zeitraum vom 01.10.2020 bis
zum 30.04.2022 eine weitere personelle Besetzung der zdi-Geschäftsstelle im
Umfang von 0,5 Vollzeitäquivalenten.
Inhalt
von zdi
Zukunft durch Innovation.NRW (kurz: zdi)
ist eine Gemeinschaftsoffensive zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen
Nachwuchses in Nordrhein-Westfalen. Zdi wird auf Landesebene von mehreren
Ministerien (Wissenschaft, Schule und Wirtschaft) unterstützt. Die Federführung
liegt beim Wissenschaftsministerium.
Das zdi-Netzwerk vernetzt viele Akteure,
die sich für die Bildung von Kindern und Jugendlichen im Bereich der
MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik engagieren,
und bildet die Schnittstelle zwischen Partnern aus Schule, Hochschule und
Unternehmen in der Region.
Ziel ist, Kinder und Jugendliche frühzeitig für MINT-Themen zu begeistern, den Prozess der Berufswahl im Hinblick auf Berufe mit MINT-Schwerpunkt zu unterstützen und dadurch eine langfristige Sicherung des MINT-Nachwuchses auf regionaler Ebene zu erreichen. Das zdi-Netzwerk entwickelt dafür neue praxisnahe Angebote für Schüler/innen über die gesamte Bildungskette hinweg. Neben den berufspraktischen Projekten, bietet das zdi-Netzwerk Veranstaltungen zur gegenseitigen Information und zum Austausch für Schul- und Unternehmenspartner im Kreis Coesfeld an (z.B. das Forum „MINT.macher Runde“ für interessierte Lehrkräfte der Sek I und II, ein MINT-Tag zum Austausch aller Interessierten im Kreis wird voraussichtlich in 2022 geplant).
Es gibt aktuell zwei zdi-Förderprogramme,
welche die Arbeit des zdi-Netzwerkes im Kreis Coesfeld unterstützen:
- zdi-BSO-MINT - Kurse und Maßnahmen
zur Berufs-und Studienorientierung im MINT-Bereich.
- EFRE-zdi III - Unterstützung bei
Ausbau und Weiterentwicklung von Netzwerken und MINT-Angeboten, unter
Einbindung von Partnern aus der regionalen Wirtschaft.
·
zdi-BSO-MINT
Das Programm zdi-BSO-MINT soll Schüler/innen
ab der Klasse 7 allgemeinbildender Schulen im Kreis Coesfeld im Rahmen der
vertieften Berufs- und Studienorientierung einen berufspraktischen Einblick in
die MINT-Fächer ermöglichen und damit die Studierneigung fördern. Damit leistet
zdi einen Beitrag zum Landesvorhaben “Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA).
Die Angebote werden von der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit
und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gemeinsam jeweils hälftig
getragen.
·
In
den vergangenen drei Jahren wurden insbesondere Projekte im Bereich 3D-Druck
angeboten, aber auch ein Projekt im Bereich der Forschung mit der Firma
Hagemeister und der Uni in Münster „Energieklinker“ und der Firma Yara
„Anpassung der Düngemittelmenge bei Winterweizen“.
·
Zudem
gibt es seit 2019 das Projekt „Brücken & Bögen auf der Burg Vischering“, in
dem Schüler/innen sich unter der Anleitung eines Bauunternehmers, eines
Architekten, eines Statikers und einer Museumspädagogin sowohl mit der Planung
und Konstruktion, als auch mit dem Bau von (Rund-)Bögen auseinandersetzen.
·
Im
Projekt „StratoLab“ wurde ein Wetterballon – ausgestattet mit verschiedenen
Sensoren – von Schüler/innen in die Atmosphäre geschickt, um dort Daten zu
sammeln, die hinterher ausgewertet wurden. Im Projekt „Schulflyerdesign“ der
Firma 361gradmedien produzierten Schüler/innen der Liebfrauenschule Nottuln
einen neuen Flyer für Ihre Schule und zukünftige Schüler/innen, der u.a., auch
auf die Homepage eingebunden wurde.
·
Seit
2020 werden auch neu konzipierte Onlinekurse zu verschiedenen Themen, wie z.B.
Video-Erstellung, App-Entwicklung, Programmierung und Künstliche Intelligenz
(z.B. Escape Room gestalten, Virtual Reality und Augmented Reality mit dem Merge Cube, Webite-Programmierung)
angeboten. Auch Angebote im Schülerlabor der Universität Hamm-Lippstadt
„Molekularbiologie“ und des teutolab der Universität Bielefeld „Evolution von
Coronaviren“ und „Laktoseintoleranz – Berechnen und Verstehen“ wurden von
Schüler/innen im Kreis genutzt.
·
Da
bereits mehrfach Ferienkurse aufgrund zu geringer Teilnehmerzahlen ausfallen
mussten, sind für das kommende Schuljahr bereits einige Projekte mit Schulen
geplant, die im Rahmen de vorhandenen AG-Angebote stattfinden.
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Im
Sommer 2021 konnte das Projekt „HandWerkStatt“ der Handwerkskammer Münster in
Kooperation mit regionalen Betrieben bereits für alle Schüler/innen der 8. und
9. Klassen an der Paulus-van-Husen Schule in Rosendahl umgesetzt werden. Die
Schüler/innen hatten hier die Möglichkeit, an verschiedenen Stationen
praktische Aufgaben aus unterschiedlichen Berufen selbst zu lösen und somit
einen praktischen Einblick in die unterschiedlichen Firmen und Branchen zu
erhalten.
·
Das
Projekt „Save the kitz – Wildtierrettung mit selbstgebauten Drohnen“ soll im
Herbst 2021 beginnen und die Schüler/innen sollen im Frühjahr 2022 die
Möglichkeit erhalten, mit Ihren selbstkonstruierten und gebauten Drohnen bei
der Kitzrettung dabei zu sein.
EFRE-zdi III
Daneben erhält das zdi-Netzwerk im Kreis
Coesfeld aktuell Fördermittel vom NRW-Wirtschaftsministerium aus dem
Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 40.757,16 Euro.
Ziele des EFRE-Programms sind die systematische Gewinnung von regionalen
Wirtschaftspartnern für die zdi-Netzwerke und die Schaffung neuer, bzw.
Weiterentwicklung bestehender
Schülerlaborangebote in NRW. Hier sollen ausdrücklich kleine und mittlere
Unternehmen (KMU) eingebunden werden.
Unter dem Titel „MINT-Lernorte im Kreis
Coesfeld gemeinschaftlich entwickeln“ soll im Projektzeitraum vom 01.10.2020
bis 30.04.2022 ein inhaltliches und organisatorisches Gesamtkonzept für einen
außerschulischen MINT-Lernort nutzerzentriert, d.h. mit den Zielgruppen
Unternehmen, Lehrkräfte, SchülerInnen, entwickelt werden. Ausgehend von den
strategischen Zielen des Kreises Coesfeld werden in dem Prozess thematische
Schwerpunkte insbesondere in den Handlungsfeldern „Klimaschutz und
Nachhaltigkeit“ sowie „Digitalisierung“ gesetzt.
Zu Beginn des
Arbeitsprozesses wurde eine Bestandsaufnahme der Ausbildungsbetriebe mit einer
MINT-Ausrichtung im Kreis Coesfeld durchgeführt und kleine bzw.
mittelständische Unternehmen, Berufskollegs sowie regionale Bildungsträger für
eine Mitwirkung im Projekt gewonnen. Mittels der Befragung von
Unternehmensvertretern, Lehrkräften und Schüler/innen folgte im nächsten
Schritt eine zielgruppenspezifische Bedarfsanalyse im Hinblick auf die
Anforderungen an einen außerschulischen Lernort. Die Besichtigung von
Ausbildungswerkstätten, Online-Workshops und gezielte Befragungen haben den
Prozess unterstützt, interessierte und geeignete Schul- und Unternehmenspartner
für die Erprobungsphase zu finden. In der dritten Arbeitsphase werden aktuell
erste, prototypische MINT-Projekte an ausgewählten Standorten im Kreisgebiet
geplant und nach den Sommerferien durchgeführt. Die gewonnenen Erkenntnisse aus
den Pilotprojekten fließen schließlich in die Erarbeitung des inhaltlichen
Konzeptes für einen geeigneten außerschulischen Lernort ein.
Bis Ende Dezember 2021 sind
bis zu sieben Pilotprojekte mit sechs Firmen aus Nordkirchen, Dülmen,
Lüdinghausen, Senden, Coesfeld sowie dem Pictorius Berufskolleg geplant. Themen
sind „Energiegewinnung durch Windkraft“, „Bau und Steuerung von
Mini-Photovoltaikanlagen“, „Entwicklung einer Smart-Home-Simulation“,
„elektronische Sicherung“ (Sicherheitstechnik), „technischer Zusammenbau und
Einsatz von Flugdrohnen“, „Zusammenbau und Inbetriebnahme einer technischen
Anlage“ (im Bereich Geostoffproduktion) und „Elektronik und Löten“. An den
Projekten werden Schüler/innen unterschiedlicher Jahrgangsstufen der
Sekundarschule Lüdinghausen, Wolfhelmschule Olfen,
Freiherr-von-Stein-Realschule Coesfeld, Geschwister-Eichenwald-Schule
Billerbeck, Edith-Stein-Schule sowie dem Clemens-Brentano-Gymnasium und St.
Pius Gymnasium Coesfeld teilnehmen.
Weitere Angebote des zdi-Netzwerkes
Neben den geförderten bzw.
refinanzierten Angeboten entwickelt und unterstützt das zdi-Netzwerk
Netzwerkpartner bei der Initiierung neuer MINT-Angebote und Formate.
So gibt es z.B. seit 2019 eine AG
„MINT-Berufe entdecken“ an der Sekundarschule in Lüdinghausen, innerhalb derer
Schüler/innen regionale Unternehmen kennenlernen, die im MINT-Bereich tätig
sind und dort unter Anleitung auch eigene kleine Aufgaben bearbeiten. Aufgrund
der Einschränkungen durch die Pandemie pausierte dieses Präsentangebot und soll
im Schuljahr 2021/22 fortgesetzt werden. Das zdi-Netzwerk unterstützt bei der
Ansprache der Unternehmenspartner und der Konkretisierung der Arbeitsaufträge
für die Schüler/innen. Pandemiebedingt bestand besonders im Bereich der
Studien- und Berufsorientierung die Notwendigkeit, statt Präsenzveranstaltungen
digitale Formate anzubieten. Diesen Bedarf aufgreifend wurde das Projekt „MINT-Berufe
entdecken – digital“ gemacht! Schülerinnen und Schüler ab der 8.
Jahrgangsstufe, die Unternehmen im Kreis kennenlernen wollen, konnten in den
Monaten März bis Juni in moderierten Videokonferenzen digitale Einblicke in
verschiedene Unternehmen im Kreis bekommen und sich mit Auszubildenden und
Mitarbeitenden der Firmen zu Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten austauschen.
Weiterhin unterstützt das
Regionale Bildungsnetzwerk seit 2011 die frühkindliche MINT-Bildung. Dabei
stehen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik für die 4- bis 10-Jährigen
im Mittelpunkt. Das Regionale Bildungsbüro unterstützt und koordiniert dabei
folgende Projekte:
·
„MiniMINT“ ist ein Projekt
des Kreises Coesfeld, das Kinder im Übergang von der Kindertagesstätte zur
Grundschule gemeinsam zum naturwissenschaftlichen-technischen Forschen anregt.
Im Mittelpunkt stehen Experimente aus den Bereichen "Mechanik",
"Akustik" sowie „Bauen und Konstruieren“, die Kindertageseinrichtungen
und Grundschulen im Kreis Coesfeld rund um die Einschulung gemeinsam ausleihen
können. Die Ausleihe wird durch das Regionale Bildungsbüro koordiniert.
·
Die Bildungsinitiative der
Stiftung „Haus der kleinen Forscher" fördert die Bildung von Kindern im Kita- und Grundschulalter
in den Bereichen MINT und BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung). Die Initiative unterstützt mit ihren
Angeboten und Fortbildungsworkshops pädagogische Fach- und Lehrkräfte im Kreis Coesfeld dabei,
Mädchen und Jungen naturwissenschaftliche und technische Phänomenen
erfahrbar zu machen. Hierbei steht Bildung für Nachhaltige Entwicklung im
MINT-Bereich sowie zukunftsfähiges Lernen im Mittelpunkt. Aktuelle Themen der
Workshops sind u.a.: „Informatik entdecken – mit und ohne Computer“, „Tür auf –
Mein Einstieg in Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ sowie „Konsum umdenken –
entdecken, spielen, selber machen“. Zielgruppe sind jeweils pädagogische Fach-
und Lehrkräfte aus Kindertageseinrichtungen und Grundschulen im Kreis Coesfeld.
Diese geben die Inhalte in ihrer Einrichtung bzw. Schule weiter. Im Kreis
Coesfeld sind über 80 Einrichtungen im Projekt „Haus der kleinen Forscher“
aktiv. 20 sind als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert. Jährlich bietet
das Regionale Bildungsbüro ein wechselndes Fortbildungsprogramm an.
·
Das Projekt MINTeinander –
eine Initiative der Deutsche Telekom Stiftung - zielt darauf ab,
naturwissenschaftliche und technische Bildungsinhalte systematisch und
aufeinander aufbauend zu entwickeln. Pädagogische Fach- und Lehrkräfte werden
im Verbund von Kindertageseinrichtung, Grundschule und weiterführende Schule
mit aufeinander abgestimmten Materialien ausgestattet. In gemeinsamen
Fortbildungen werden sie befähigt, die altersgerechten Lehr- und Lerninhalte aufeinander aufbauend zu vermitteln.
Der Kreis Coesfeld ist die größte MINTeinander-Region in Deutschland. Insgesamt
gibt es im gesamten Kreisgebiet acht Verbünde aus KiTa, Grundschule und
weiterführender Schule, in denen die Kinder und Jugendlichen altersgemäß und
anschlussfähig naturwissenschaftliche Kompetenzen und Fertigkeiten aufbauen. In
den Verbünden sind 30 Kindertageseinrichtungen, 15 Grundschulen und 12
weiterführende Schulen aktiv. Die Inhalte sind von der KiTa bis zum
Physikunterricht de Klasse 8 wie in einer Spirale aufgebaut. Themen sind
„Magnetismus“, „Schwimmen und Sinken“ sowie „Kräfte und Gleichgewicht“. Ein
Team aus Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bietet hierzu auf Anfrage
Fortbildungen an. Im Anschluss können Materialien ausgeliehen werden.