Beschluss:
Der Bericht zum aktuellen Planungsstand des Fachtages (digitale) Jugendbeteiligung wird zur Kenntnis genommen.
Im Jugendhilfeausschuss am 02.12.2021 hat die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen zum einen die Einrichtung einer Stelle zur Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Jugendbeteiligung beantragt und zum anderen einen Antrag auf die Etablierung einer kreisweiten Jugend-App gestellt.
Die Anträge wurden durch den Jugendhilfeausschuss abgelehnt. Die Verwaltung wurde stattdessen beauftragt bzgl. der Thematik Jugendbeteiligung einen Fachtag zu organisieren. Teilnehmende sollen, neben den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses und den Vertretern der Städte und Gemeinden sowie der AG§78 Jugendarbeit, auch bereits in diesem Zusammenhang aktive Personen und junge Menschen aus dem Kreis Coesfeld sein. Ziel des Fachtags soll die Ermittlung des bestehenden Bedarfes sein, es soll aber auch über bereits laufende Projekte in einzelnen Kommunen des Jugendamtsbezirkes informiert werden.
Bezüglich der Jugend-App wurde die Verwaltung mit der Planung einer Informationsveranstaltung zum Thema Digitalisierung und Jugendbeteiligungsformate betraut. Der Jugendhilfeausschuss soll bei der thematischen Ausrichtung und der Auswahl der Referierenden eingebunden werden.
Die Verwaltung schlägt vor die zwei Themenkomplexe an einem gemeinsamen Fachtag am 26.04.22 auf der Burg Vischering zu diskutieren und hat dazu den Entwurf einer Tagesordnung beigefügt.
Thematisch soll zunächst
das Thema kommunale Jugendbeteiligung in den Blick genommen werden. Hierzu werden
Frau Anne Wichers (Fachberaterin in der Servicestelle für Kinder- und
Jugendbeteiligung NRW / Projekt „Eigenständige Jugendpolitik in kommunaler
Verantwortung“ des LWL-Landesjugendamtes) und Frau Almut Haushalter-Wittenbrink
(Fachberaterin in der Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung NRW des
LWL-Landesjugendamtes) einen Vortrag halten.
U.a. stellen sie die Unterstützungsmöglichkeiten durch das Förderprogramm
„Eigenständige Jugendpolitik in kommunaler Verantwortung“ vor. Ziel des Programmes
der Landesjugendämter LWL und LVR und des MKFFI ist es, bis Ende 2022 bis zu 50
Kommunen in NRW, die sich für lokale Strategien eigenständiger Jugendpolitik
stark machen, zu fördern und diese zu vernetzen. Das Landejugendamt berät die
teilnehmenden Kommunen / Kreise und begleitet sie bei der Weiterentwicklung
bestehender Beteiligungsformate. Die Kommunen / Kreise erhalten durch die
Teilnahme zudem ein Budget in Höhe von 3.000 Euro für die Umsetzung lokaler
Aktivitäten junger Menschen, die mit der kommunalen Strategie eigenständiger
Jugendpolitik verknüpft sind, sowie Zuschüsse zu Honoraren für notwendige
externe Expertise.
Bei dem geplanten Fachtag
sollen im Anschluss an den Vortrag des LWL die Städte und Gemeinden
aufgefordert werden über den aktuellen Stand der Beteiligung von Kindern und
Jugendlichen auf örtlicher oder kommunaler Ebene zu berichten. Hervorgehoben
werden soll beispielhaft die bisherige Strategie der Jugendbeteiligung der
Gemeinde Senden, die gemeinsam mit dem LWL umgesetzt wird.
Der zweite Teil der
Veranstaltung soll sich auf das Thema Jugend-App bzw. digitale Beteiligung
beziehen. Eine App kann neben der Informationsübermittlung für Jugendliche eine
Möglichkeit der digitalen Beteiligung darstellen. Nach einem Einstieg in die
Möglichkeiten digitaler Beteiligung (ebenfalls durch die Fachberaterinnen des
LWL), wird Herr Sven Baumgart (Geschäftsführer Tremaze) die App „Tremaze“
vorstellt. Tremaze ist eine App, die sich bewusst an „offene“ Einrichtungen
wendet. Mit der App kann beispielsweise über Angebote informiert oder
Anmeldungen für Ferienaktionen entgegengenommen werden. Zusätzlich stellt die
App einen Kommunikationskanal zur Zielgruppe dar und es lassen sich Elemente
der Beteiligung einbauen. Weitere Informationen: https://www.tremaze.de/tremaze
Tremaze wird im Kreis
Coesfeld bereits in den Jugendzentren in Ascheberg (OJA Ascheberg / Juln),
Nordkirchen (JuNo) und Olfen (JuZo) durch die Jugendhilfe Werne, in Rosendahl
(OJA) durch die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Kolping Rosendahl e.V., im
Lüdinghausen (JuKi / Hakehaus) sowie auch durch die Jugendhäuser in Coesfeld
(Stellwerk) und Dülmen (Alte Spinnerei) genutzt. Auch hierzu besteht die
Möglichkeit einen Einblick in die Praxis zu erhalten, indem die Jugendhilfe
Werne die Nutzung der App aus Sicht der Jugendarbeit vorstellt.
Zuständig für die Planung und Organisation der Fachveranstaltung ist der Fachdienst 4 (Prävention) des Kreisjugendamtes. Die Terminierung des Fachtages wird parallel zur Sitzungsvorlage an die Städte und Gemeinden sowie die Träger der Jugendarbeit (AG§78 Jugendarbeit) als „Save the date“ verschickt. Die endgültige Einladung zum Fachtag wird zeitnah abgestimmt, ergänzende Vorschläge und Anregungen aus dem Jugendhilfeausschuss können in der Sitzung erörtert und bei der finalen Planung des Fachtages berücksichtigt werden.
II. Entscheidungsalternativen
Vorschläge und Änderungen an der Tagesordnung und Organisation des Fachtages können durch den Jugendhilfeausschuss vorgenommen werden. Insbesondere besteht die Option weitere konkrete Praxisbeispiele und inhaltliche Ideen oder Projekte zu nennen und diese abzustimmen.
III. Auswirkungen /Zusammenhänge (Finanzen,
Personal, IT, Klima)
Für
den Fachtag fallen Kosten für die Verpflegung und ggf. Referentenhonorare an.
Diese werden aus dem Budget der Jugendarbeit getragen.
IV. Zuständigkeit für die
Entscheidung
Gemäß
§ 71 SGB VIII in Verbindung mit § 5 der Satzung für das Jugendamt des Kreis
Coesfeld ist der Jugendhilfeausschuss für die Entscheidung grundsätzlich
zuständig.
Anlagen:
Tagesordnung