Betreff
Rückblick Fachtag (digitale) Jugendbeteiligung
Vorlage
SV-10-0569
Art
Sitzungsvorlage

Beschluss:

 

Der Bericht zum Fachtag (digitale) Jugendbeteiligung wird zur Kenntnis genommen.

 

 

 

I. Sachdarstellung

Der Fachtag „(digitale) Jugendbeteiligung“ hat wie geplant am 26.04.2022 auf der Burg Vischering in Lüdinghausen stattgefunden. Eingeladen wurden neben den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes, die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft nach §78 – Jugendarbeit, die Bezirksschülerinnen- und -schülervertretung sowie Auszubildende aus dem Kreisgebiet. Zudem wurden eine Vertretung des Deutschen Gewerkschaftsbundes Kreisverband Coesfeld, die Planungsgruppen der Jugendbeteiligung aus Ascheberg, die sich aus Vertreterinnen von Vereinen und Verbänden sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit und Schulen zusammensetzen sowie auch die jungen Menschen aus Senden eingeladen, die sich bereits aktiv vor Ort beteiligen. Interesse zeigten zudem auch Kolleginnen und Kollegen aus der Kreisverwaltung aus den Bereichen Regionales Bildungsbüro und Kommunales Integrationszentrum. Die Einladung wurde bewusst offen gestaltet.

 

Angemeldet haben sich für den Fachtag insgesamt 27 Personen, wobei es einige krankheitsbedingte Absagen zu verzeichnen gab. Inklusive des Planung- und Organisationsteams des Kreisjugendamtes waren am 26.04. 26 Teilnehmende anwesend. Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter aus drei kreisangehörigen Kommunen, dem Jugendhilfeausschuss, der AG78 – Jugendarbeit, ein Vertreter der Bezirksschülerinnen- und -schülervertretung, Vertreterinnen und Vertreter des Kreissportbundes, Mitarbeitende aus verschiedenen Jugendzentren, des Regionalen Bildungsbüros und des Kommunalen Integrationszentrums, Mitglieder der Kreisfraktion der Grünen sowie der Ratsfraktion Ascheberg.

 

Die Veranstaltung begann, nach einleitenden Worten durch Jugenddezernent Herrn Schütt, mit einem kurzen Input zum Thema der digitalen Beteiligung durch die Fachberaterin des LWL-Landesjugendamtes Almut Haushalter-Wittenbrink. Krankheitsbedingt konnte die App Tremaze im Anschluss nicht persönlich durch Sven Baumgart, den Geschäftsführer und Co-Founder von Tremaze, vorgestellt werden. Spontan wurde die Präsentation durch ein kurzes Video ersetzt, dass eigens für den Fachtag erstellt wurde. Um die Inhalte und Möglichkeiten der App in der Praxis darzustellen, gaben Monika Frantzmann (Bereichsleitung Jugendhilfe Werne) und Kai Schütte (Mitarbeiter im Jugendzentrum Olfen) einen Einblick in die praktische Nutzung der App in der Offenen Jugendarbeit.

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung lag der Fokus auf Inhalten zur allgemeinen Jugendbeteiligung. Frau Haushalter-Wittenbrink gab in einem umfassenden Vortrag einen Überblick über die Ziele der LWL-Servicestelle Jugendbeteiligung, Formen und rechtliche Grundlagen der Jugendbeteiligung sowie das Projekt „Eigenständige Jugendbeteiligung in kommunaler Verantwortung“. Im Nachgang berichtet Susanne Espenhahn (Gemeinde Senden, Sachgebietsleitung Demographie, Ehrenamt, Familienförderung) aus der Praxis. In der Gemeinde Senden beschäftigen sich junge Menschen aktuell in Kleingruppen mit den Themen Öffentlichkeitsarbeit / Social Media für Anliegen der Jugendlichen in der Lokalpolitik, Nachhaltigkeit, Kultur und Veranstaltungen sowie Soziale Gerechtigkeit. Im Anschluss bestand Raum für einen gemeinsamen offenen Austausch und Diskussion über bereits bestehende Projekte und konkrete Bedarfe.

 

Die Kernergebnisse des Fachtages „(digitale) Jugendbeteiligung“ werden im Folgenden skizziert:

 

1) Kinder- und Jugendbeteiligung ist wichtig für das gelingende Aufwachsen. Die kommunale Beteiligung junger Menschen ist ein wichtiger Faktor die die Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen und bringt auch für Kommunen Vorteile mit sich. Beteiligung stärkt die Verbundenheit junger Menschen mit der Kommune und gestaltet diese für junge Menschen attraktiver, zudem steigt die Wahrscheinlichkeit dauerhafter Beteiligung und das politische Interesse. 

 

2) Der Kreis Coesfeld ist in Bezug auf die Beteiligung junger Menschen bereits gut aufgestellt. Auch, wenn nicht aus allen kreisangehörigen Kommunen Vertreterinnen und Vertreter anwesend waren, zeigt sich, dass an vielen Stellen Projekte und Strukturen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden. Es ist davon auszugehen, dass diese nach und nach umgesetzt und weiterentwickelt werden.

 

3) Jugendbeteiligung funktioniert am besten projektbezogen. Die Teilnehmenden des Fachtages stimmen darin überein, dass Kinder und Jugendliche am besten anlassbezogen zu konkreten Projekten wie zum Beispiel der Mitgestaltung eines Spielplatzes beteiligt werden können. Hierbei zeigen sich nach „kurzer“ Zeit Erfolge für die Kinder und Jugendlichen, sodass diese direkte (Selbst-)Wirksamkeit erfahren können. Dies stärkt sowohl ihr Selbstbewusstsein, als auch die Motivation sich erneut zu beteiligen.  

 

4) Eine kreisweit einheitliche digitale Jugendbeteiligung scheint nicht zielführend. Jugendbeteiligung über die App Tremaze für das gesamte Kreisgebiet scheint aufgrund der Größe des Kreises Coesfeld schwierig umsetzbar zu sein. In den Diskussionen zur digitalen Jugendbeteiligung wurde deutlich, dass insbesondere die Anwendung digitaler Formate für Landkreise sehr aufwendig sind, wenn sie kreisweit genutzt werden sollen. Hier wurde zudem die Sorge einer Informationsflut für die Kinder und Jugendlichen angebracht, sollte es eine kreisweit einheitliche digitale Kommunikationsplattform geben. Für die lokale Kinder- und Jugendarbeit in den Jugendzentren ist die App Tremaze jedoch gut nutzbar.

 

5) Der örtliche Bezug ist wichtig bei der Beteiligung junger Menschen. Eine gemeinsame kreisweite Strategie sei nicht umsetzbar, da junge Menschen sich in ihrem ortsbezogenen Lebensraum bewegen und Aktivitäten auf kreisebene für sie „weit weg“ sind. Der örtliche Bezug stärkt zudem die Verbundenheit mit der eigenen Stadt oder Gemeinde.



II. Entscheidungsalternativen

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III. Auswirkungen /Zusammenhänge (Finanzen, Personal, IT, Klima)

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IV. Zuständigkeit für die Entscheidung

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