Beschluss:
Der Bericht zum Fachtag (digitale) Jugendbeteiligung wird zur Kenntnis genommen.
I. Sachdarstellung
Der Fachtag „(digitale) Jugendbeteiligung“
hat wie geplant am 26.04.2022 auf der Burg Vischering in Lüdinghausen
stattgefunden. Eingeladen wurden neben den Mitgliedern des
Jugendhilfeausschusses Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen im
Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes, die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft nach §78 – Jugendarbeit, die Bezirksschülerinnen- und
-schülervertretung sowie Auszubildende aus dem Kreisgebiet. Zudem wurden eine
Vertretung des Deutschen Gewerkschaftsbundes Kreisverband Coesfeld, die
Planungsgruppen der Jugendbeteiligung aus Ascheberg, die sich aus Vertreterinnen
von Vereinen und Verbänden sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit und
Schulen zusammensetzen sowie auch die jungen Menschen aus Senden eingeladen,
die sich bereits aktiv vor Ort beteiligen. Interesse zeigten zudem auch
Kolleginnen und Kollegen aus der Kreisverwaltung aus den Bereichen Regionales
Bildungsbüro und Kommunales Integrationszentrum. Die Einladung wurde bewusst
offen gestaltet.
Angemeldet haben sich für den Fachtag
insgesamt 27 Personen, wobei es einige krankheitsbedingte Absagen zu verzeichnen
gab. Inklusive des Planung- und Organisationsteams des Kreisjugendamtes waren
am 26.04. 26 Teilnehmende anwesend. Teilgenommen haben Vertreterinnen und
Vertreter aus drei kreisangehörigen Kommunen, dem Jugendhilfeausschuss, der
AG78 – Jugendarbeit, ein Vertreter der Bezirksschülerinnen- und
-schülervertretung, Vertreterinnen und Vertreter des Kreissportbundes,
Mitarbeitende aus verschiedenen Jugendzentren, des Regionalen Bildungsbüros und
des Kommunalen Integrationszentrums, Mitglieder der Kreisfraktion der Grünen
sowie der Ratsfraktion Ascheberg.
Die Veranstaltung begann, nach
einleitenden Worten durch Jugenddezernent Herrn Schütt, mit einem kurzen Input
zum Thema der digitalen Beteiligung durch die Fachberaterin des
LWL-Landesjugendamtes Almut Haushalter-Wittenbrink. Krankheitsbedingt konnte
die App Tremaze im Anschluss nicht persönlich durch Sven Baumgart, den
Geschäftsführer und Co-Founder von Tremaze, vorgestellt werden. Spontan wurde
die Präsentation durch ein kurzes Video ersetzt, dass eigens für den Fachtag
erstellt wurde. Um die Inhalte und Möglichkeiten der App in der Praxis
darzustellen, gaben Monika Frantzmann (Bereichsleitung Jugendhilfe Werne) und
Kai Schütte (Mitarbeiter im Jugendzentrum Olfen) einen Einblick in die
praktische Nutzung der App in der Offenen Jugendarbeit.
Im zweiten Teil der Veranstaltung lag der
Fokus auf Inhalten zur allgemeinen Jugendbeteiligung. Frau
Haushalter-Wittenbrink gab in einem umfassenden Vortrag einen Überblick über
die Ziele der LWL-Servicestelle Jugendbeteiligung, Formen und rechtliche
Grundlagen der Jugendbeteiligung sowie das Projekt „Eigenständige
Jugendbeteiligung in kommunaler Verantwortung“. Im Nachgang berichtet Susanne
Espenhahn (Gemeinde Senden, Sachgebietsleitung Demographie, Ehrenamt, Familienförderung)
aus der Praxis. In der Gemeinde Senden beschäftigen sich junge Menschen aktuell
in Kleingruppen mit den Themen Öffentlichkeitsarbeit / Social Media für
Anliegen der Jugendlichen in der Lokalpolitik, Nachhaltigkeit, Kultur und
Veranstaltungen sowie Soziale Gerechtigkeit. Im Anschluss bestand Raum für
einen gemeinsamen offenen Austausch und Diskussion über bereits bestehende
Projekte und konkrete Bedarfe.
Die Kernergebnisse
des Fachtages „(digitale)
Jugendbeteiligung“ werden im Folgenden skizziert:
1)
Kinder- und Jugendbeteiligung ist wichtig für das gelingende Aufwachsen. Die kommunale Beteiligung junger Menschen
ist ein wichtiger Faktor die die Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen
und bringt auch für Kommunen Vorteile mit sich. Beteiligung stärkt die
Verbundenheit junger Menschen mit der Kommune und gestaltet diese für junge
Menschen attraktiver, zudem steigt die Wahrscheinlichkeit dauerhafter
Beteiligung und das politische Interesse.
2)
Der Kreis Coesfeld ist in Bezug auf die Beteiligung junger Menschen bereits gut
aufgestellt. Auch, wenn nicht
aus allen kreisangehörigen Kommunen Vertreterinnen und Vertreter anwesend
waren, zeigt sich, dass an vielen Stellen Projekte und Strukturen zur
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden. Es ist davon
auszugehen, dass diese nach und nach umgesetzt und weiterentwickelt werden.
3)
Jugendbeteiligung funktioniert am besten projektbezogen. Die Teilnehmenden des Fachtages stimmen
darin überein, dass Kinder und Jugendliche am besten anlassbezogen zu konkreten
Projekten wie zum Beispiel der Mitgestaltung eines Spielplatzes beteiligt
werden können. Hierbei zeigen sich nach „kurzer“ Zeit Erfolge für die Kinder
und Jugendlichen, sodass diese direkte (Selbst-)Wirksamkeit erfahren können.
Dies stärkt sowohl ihr Selbstbewusstsein, als auch die Motivation sich erneut
zu beteiligen.
4)
Eine kreisweit einheitliche digitale Jugendbeteiligung scheint nicht
zielführend.
Jugendbeteiligung über die App Tremaze für das gesamte Kreisgebiet scheint
aufgrund der Größe des Kreises Coesfeld schwierig umsetzbar zu sein. In den
Diskussionen zur digitalen Jugendbeteiligung wurde deutlich, dass insbesondere
die Anwendung digitaler Formate für Landkreise sehr aufwendig sind, wenn sie
kreisweit genutzt werden sollen. Hier wurde zudem die Sorge einer
Informationsflut für die Kinder und Jugendlichen angebracht, sollte es eine
kreisweit einheitliche digitale Kommunikationsplattform geben. Für die lokale
Kinder- und Jugendarbeit in den Jugendzentren ist die App Tremaze jedoch gut
nutzbar.
5)
Der örtliche Bezug ist wichtig bei der Beteiligung junger Menschen. Eine gemeinsame kreisweite Strategie sei
nicht umsetzbar, da junge Menschen sich in ihrem ortsbezogenen Lebensraum
bewegen und Aktivitäten auf kreisebene für sie „weit weg“ sind. Der örtliche
Bezug stärkt zudem die Verbundenheit mit der eigenen Stadt oder Gemeinde.
II. Entscheidungsalternativen
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III. Auswirkungen /Zusammenhänge (Finanzen, Personal,
IT, Klima)
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IV. Zuständigkeit für die Entscheidung
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