Betreff
Statistik zur sonderpädagogischen Förderung 2020/21 und 2021/22
Vorlage
SV-10-0632
Art
Sitzungsvorlage

Beschluss:

 

Keiner

 

·         Der Bericht „Statistik zu Sonderpädagogischen Förderung“ wird zur Kenntnis genommen

 

 

Begründung:

 

Ab dem Schuljahr 2011/12 wurde vom Regionalen Bildungsbüro jährlich eine Statistik zur sonderpädagogischen Förderung veröffentlicht. Die bislang letzte Veröffentlichung erfolgte für das Schuljahr 2019/20.

 

Am 11.09.2018 hat der ASKS die Beauftragung einer Schulentwicklungsplanung für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen in den Förderschwerpunkten "Lern- und Entwicklungsstörungen" beschlossen. Gemäß Auftrag im Kreistagsbeschluss wurde die Schulentwicklungsplanung im Zeitraum vom 01.03 – 01.06.2019 umgesetzt. Während dieser Planung wurde auf die zusätzliche Statistik des Regionalen Bildungsbüros verzichtet.

Im Beschluss des Kreistages vom 11.12.2019 zur Verabschiedung dieser Schulentwicklungsplanung (SV-9-1518) wurde unter Ziffer 5. festgelegt, die zahlenmäßigen Ergebnisse der Planung weiterhin im Jahresrhythmus zu überprüfen und im Arbeitskreis der Schulträger zu beraten. Darauf folgend wurde am 21.01.2021 im Ausschuss für Schule, Bildung und Integration diese Auswertung vorgelegt (SV-10-0087). Ein Austausch im Arbeitskreis der Schulträger fand im Anschluss am 13.04.2021 statt.

Mit der jetzigen Vorlage der Datenauswertung unter Einbeziehung der Schuljahre 2020/21 und 2021/22 wird wieder der Vorgabe entsprechend des Kreistagsbeschlusses vom 11.12.2019 nachgekommen. Eine Erörterung unter den Schulträgern ist am 30.08.2022 vorgesehen.

 

Grundlegende Aussagen der nun vorgelegten Statistik:

Datengrundlage

Die Daten stammen aus den Schuldaten der Schuljahre 2017/18 bis 2021/22. Sie beziehen sich auf die Primarstufe und die Sekundarstufe I.

Zum einen stammen sie aus dem Schulinformations- und Planungssystem (SchIPS) der Bezirksregierung. Zählgrundlage hierbei ist der Beschulungsort, das heißt in der regionalen Aufteilung der Daten wird nicht die Herkunft der Schülerinnen und Schüler (SuS), sondern der Standort der Schule, in der sie beschult werden, zugrunde gelegt (Seiten 6 – 17). Ergänzt wurden die Daten mit Erhebungen direkt bei den Förderschulen sowie mit den durch das IT NRW veröffentlichten amtlichen Schuldaten der Schuljahre 2017/18 bis 2021/22. Die Datenquellen und Zählgrundlage (Beschulungsort oder Wohnort) sind jeweils an den Tabellen und Diagrammen bzw. als Fußnote vermerkt. Von der Pestalozzischule mit den Standorten Dülmen und Coesfeld wurden die vorliegenden Daten der Abt. 40 erfasst, da diese Daten Standort- und Wohnortbezogen und somit genauer sind.

 

Zahl der gesamten Schülerinnen und Schüler

(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld, Seite 6)

Aus den Daten lässt sich entnehmen, dass die Anzahl der SuS an Schulen im Kreis Coesfeld in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist. Die Gesamtschule (mit +3,2% im SJ 2020/21 und +4,9% im SJ 2021/22) kann einen Zuwachs verbuchen. In der Primarstufe gibt es eine stetig steigende Anzahl der Schülerinnen und Schüler von 8.158 SuS im Schuljahr 2017/18 auf 8.648 SuS im Schuljahr 2021/22 (Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld, Seite 8). In der Sekundarstufe I ist eine stets rückläufige Anzahl zu verzeichnen von 13.370 SuS im Schuljahr 2017/18 auf 12.403 SuS im Schuljahr 2021/22.

 

SuS mit Förderbedarf

(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld, Seite 8)

Trotz der stets rückläufigen Gesamtschüleranzahl (von 21.528 SuS im SJ 2017/18 auf 21.051 SuS im SJ 2021/22) ist die Anzahl der SuS mit Förderbedarf an Schulen im Kreis Coesfeld in der Primar- und Sekundarstufe I in den vergangenen fünf Schuljahren um 100 SuS leicht angestiegen und liegt bei 1.474 SuS im Schuljahr 2021/22 (Vergleich Schuljahr 2017/18: 1.374 SuS).

 

SuS im gemeinsamen Lernen – Inklusion

(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld, Seite 10-13)

Die Inklusionsquote gibt den Anteil der SuS mit anerkanntem Förderbedarf, die an einer allgemeinen Schule (im Gemeinsamen Lernen) beschult werden, an allen SuS mit anerkanntem Förderbedarf insgesamt wieder. Mit den Angaben auf Seite 12 dieser Statistik lassen sich die Inklusionsquoten berechnen (Anzahl der SuS Gemeinsames Lernen: 719 geteilt durch die gesamte Anzahl der SuS mit Förderbedarf: 1.474). In die Auswertung fließen die vier Förderschwerpunkte (Lernen, Sprache, Emotionale und Soziale Entwicklung, Geistige Entwicklung) ein, für die im Kreis Coesfeld eine Förderschule existiert. In den vergangenen fünf Jahren erhöhte sich der Anteil der SuS im Gemeinsamen Lernen an Schulen im Kreis Coesfeld beständig und lag in den vergangenen beiden Schuljahren 2020/21 und 2021/22 bei 48%.

 

Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (BMBF) hat in der Statistischen Übersicht 414 „Statistische Daten und Kennziffern zur Inklusion – 2020/21“ u.a. die Inklusionsquoten von NRW veröffentlicht. Für das Schuljahr 2021/22 liegen noch keine Daten vor. Für das Schuljahr 2020/21 lassen sich somit die Inklusionsquoten aus dem Kreis Coesfeld im Landesvergleich einordnen. Die Inklusionsquote in NRW an öffentlichen Schulen und privaten Ersatzschulen der Primarstufe und Sekundarstufe I liegt im Schuljahr 2020/21 bei 44,1 % (BMBF, Seite 35) und damit unter dem Wert im Kreis Coesfeld.

 

In den Förderschwerpunkten Lernen (LE), Emotionale und Soziale Entwicklung (ESE), Sprache (SQ) liegt die Inklusionsquote in NRW an öffentlichen Schulen und privaten Ersatzschulen bei 54,5%, im Kreis Coesfeld liegt dieser Wert mit 50,9% darunter (BMBF, Seite 132). Betrachtet man nur die öffentlichen Schulen liegt in diesen Förderschwerpunkten diese Quote in NRW bei 55,9% während für den Kreis Coesfeld nur ein Wert von 47,3% angegeben wird (BMBF, Seite 138).

 

Gemeinsames Lernen in der Primarstufe

(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld Seite 12-13)

In der Primarstufe sinkt die im gemeinsamen Lernen unterrichtete Zahl der SuS mit Förderbedarf seit dem Schuljahr 2018/19 von 41% bis auf 32% im Schuljahr 2021/22. Ein wichtiger Grund hierfür wird die zunehmende Anwendung der Prämisse sein, in der Schuleingangsphase möglichst keine sonderpädagogischen Verfahren im Rahmen der AO-SF für SuS mit den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und Soziale Entwicklung und Sprache zu eröffnen. 

 

 

 

SuS an Förderschulen

(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld Seite 16-17)

Vom Schuljahr 2017/18 bis zum Schuljahr 2020/21 bleibt die Gesamtanzahl der SuS in der Primar- und Sekundarstufe I an Förderschulen im Kreis Coesfeld insgesamt auf gleich hohem Niveau von jeweils ca.770 SuS. Im Schuljahr 2021/22 verringert sich diese Gesamtanzahl gering und beläuft sich nun auf 755 SuS. Verschiebungen gibt es zwischen den Förderschwerpunkten und zwischen den Anteilen aus Primarstufe und Sekundarstufe I. Die Förderbeschulung nimmt in der Primarstufe zu, während sie in der Sekundarstufe I ab dem Schuljahr 2017/18 stetig abnimmt. In der Primarstufe gibt es bei dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (Maximilian-Kolbe-Schule) eine auffallende Steigerung von 48 SuS im Schuljahr 2017/18 auf nun 83 SuS im Schuljahr 2021/22.

 

(Statistik Kreis Coesfeld 2021/22, Seite 22 und Seite 50)

Im Schuljahr 2021/22 sind Auspendler aus dem Südkreis (Olfen und Nordkirchen) mit 14 SuS in Lünen am Förderzentrum Nord (Förderschwerpunkte Emotionale und Soziale Entwicklung, Lernen) zu verzeichnen. Zudem gibt es Auspendler aus dem Nord- /Mittelkreis (Coesfeld und Dülmen) zur Raoul-Wallenberg-Schule in Dorsten (Förderschwerpunkt Sprache, SEK I) mit insgesamt 10 SuS. Im Vergleich zum Schuljahr 2020/21 erhöhte sich die Anzahl der Auspendler leicht um 3 SuS aus dem Kreis Coesfeld am Förderzentrum Nord in Lünen (insgesamt 11 SuS im Schuljahr 2020/21) und um 4 SuS aus dem Kreis Coesfeld an der Raoul-Wallenberg-Schule in Dorsten (insgesamt 6 SuS im Schuljahr 2020/21).

 

Zahlen für die Städte und Gemeinden im Kreis

(Seite26 ff)

Eine detaillierte Auswertung für alle Städte und Gemeinden des Kreises findet sich im letzten Teil des Berichtes. Erkennbar ist ein heterogenes Bild, in dem die für den gesamten Kreis festgestellten Entwicklungen sich unterschiedlich widerspiegeln. Maßgeblich ist besonders auch die Schulstruktur vor Ort, aber auch der Umgang mit der Umsetzung des Gemeinsamen Lernens durch die örtlichen Schulen.

 

Veröffentlichung

Die gesamte Statistik und auch die Vorjahresberichte werden auf der Internetseite des Regionalen Bildungsnetzwerkes aufrufbar sein.