Beschluss:
Keiner
·
Der Bericht „Statistik zu Sonderpädagogischen
Förderung“ wird zur Kenntnis genommen
Begründung:
Ab dem Schuljahr 2011/12 wurde vom Regionalen
Bildungsbüro jährlich eine Statistik zur sonderpädagogischen
Förderung veröffentlicht. Die bislang letzte Veröffentlichung erfolgte für das
Schuljahr 2019/20.
Am 11.09.2018 hat der
ASKS die Beauftragung einer Schulentwicklungsplanung für Schülerinnen und
Schüler mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen in den
Förderschwerpunkten "Lern- und Entwicklungsstörungen" beschlossen.
Gemäß Auftrag im Kreistagsbeschluss wurde die Schulentwicklungsplanung im
Zeitraum vom 01.03 – 01.06.2019 umgesetzt. Während dieser Planung wurde auf die
zusätzliche Statistik des Regionalen Bildungsbüros verzichtet.
Im Beschluss des
Kreistages vom 11.12.2019 zur Verabschiedung dieser Schulentwicklungsplanung
(SV-9-1518) wurde unter Ziffer 5. festgelegt, die zahlenmäßigen Ergebnisse der
Planung weiterhin im Jahresrhythmus zu überprüfen und im Arbeitskreis der
Schulträger zu beraten. Darauf folgend wurde am 21.01.2021 im Ausschuss für Schule, Bildung
und Integration diese Auswertung vorgelegt (SV-10-0087). Ein Austausch im
Arbeitskreis der Schulträger fand im Anschluss am 13.04.2021 statt.
Mit der jetzigen
Vorlage der Datenauswertung unter Einbeziehung der Schuljahre 2020/21 und
2021/22 wird wieder der Vorgabe entsprechend des Kreistagsbeschlusses vom
11.12.2019 nachgekommen. Eine Erörterung unter den Schulträgern ist am
30.08.2022 vorgesehen.
Grundlegende Aussagen
der nun vorgelegten Statistik:
Datengrundlage
Die Daten stammen aus den Schuldaten der Schuljahre
2017/18 bis 2021/22. Sie beziehen sich auf die Primarstufe und die
Sekundarstufe I.
Zum einen stammen sie aus dem Schulinformations- und
Planungssystem (SchIPS) der Bezirksregierung. Zählgrundlage hierbei ist der
Beschulungsort, das heißt in der regionalen Aufteilung der Daten wird nicht die
Herkunft der Schülerinnen und Schüler (SuS), sondern der Standort der Schule,
in der sie beschult werden, zugrunde gelegt (Seiten 6 – 17). Ergänzt wurden die
Daten mit Erhebungen direkt bei den Förderschulen sowie mit den durch das IT
NRW veröffentlichten amtlichen Schuldaten der Schuljahre 2017/18 bis 2021/22.
Die Datenquellen und Zählgrundlage (Beschulungsort oder Wohnort) sind jeweils
an den Tabellen und Diagrammen bzw. als Fußnote vermerkt. Von der
Pestalozzischule mit den Standorten Dülmen und Coesfeld wurden die vorliegenden
Daten der Abt. 40 erfasst, da diese Daten Standort- und Wohnortbezogen und
somit genauer sind.
Zahl der gesamten Schülerinnen und Schüler
(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld, Seite 6)
Aus den Daten lässt sich entnehmen, dass die Anzahl
der SuS an Schulen im Kreis Coesfeld in den letzten Jahren kontinuierlich
zurückgegangen ist. Die Gesamtschule (mit +3,2% im SJ 2020/21 und +4,9% im SJ
2021/22) kann einen Zuwachs verbuchen. In der Primarstufe gibt es eine stetig
steigende Anzahl der Schülerinnen und Schüler von 8.158 SuS im Schuljahr
2017/18 auf 8.648 SuS im Schuljahr 2021/22 (Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld,
Seite 8). In der Sekundarstufe I ist eine stets rückläufige Anzahl zu
verzeichnen von 13.370 SuS im Schuljahr 2017/18 auf 12.403 SuS im Schuljahr
2021/22.
SuS mit Förderbedarf
(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld, Seite 8)
Trotz der stets rückläufigen Gesamtschüleranzahl
(von 21.528 SuS im SJ 2017/18 auf 21.051 SuS im SJ 2021/22) ist die Anzahl der
SuS mit Förderbedarf an Schulen im Kreis Coesfeld in der Primar- und
Sekundarstufe I in den vergangenen fünf Schuljahren um 100 SuS leicht
angestiegen und liegt bei 1.474 SuS im Schuljahr 2021/22 (Vergleich Schuljahr
2017/18: 1.374 SuS).
SuS im gemeinsamen Lernen – Inklusion
(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld, Seite 10-13)
Die Inklusionsquote gibt den Anteil der SuS mit
anerkanntem Förderbedarf, die an einer allgemeinen Schule (im Gemeinsamen
Lernen) beschult werden, an allen SuS mit anerkanntem Förderbedarf insgesamt
wieder. Mit den Angaben auf Seite 12 dieser Statistik lassen sich die
Inklusionsquoten berechnen (Anzahl der SuS Gemeinsames Lernen: 719 geteilt
durch die gesamte Anzahl der SuS mit Förderbedarf: 1.474). In die Auswertung
fließen die vier Förderschwerpunkte (Lernen, Sprache, Emotionale und Soziale
Entwicklung, Geistige Entwicklung) ein, für die im Kreis Coesfeld eine
Förderschule existiert. In den vergangenen fünf Jahren erhöhte sich der Anteil
der SuS im Gemeinsamen Lernen an Schulen im Kreis Coesfeld beständig und lag in
den vergangenen beiden Schuljahren 2020/21 und 2021/22 bei 48%.
Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes
Nordrhein-Westfalen (BMBF) hat in der Statistischen Übersicht 414 „Statistische
Daten und Kennziffern zur Inklusion – 2020/21“ u.a. die Inklusionsquoten von
NRW veröffentlicht. Für das Schuljahr 2021/22 liegen noch keine Daten vor. Für
das Schuljahr 2020/21 lassen sich somit die Inklusionsquoten aus dem Kreis
Coesfeld im Landesvergleich einordnen. Die Inklusionsquote in NRW an
öffentlichen Schulen und privaten Ersatzschulen der Primarstufe und
Sekundarstufe I liegt im Schuljahr 2020/21 bei 44,1 % (BMBF, Seite 35) und
damit unter dem Wert im Kreis Coesfeld.
In den Förderschwerpunkten Lernen (LE), Emotionale
und Soziale Entwicklung (ESE), Sprache (SQ) liegt die Inklusionsquote in NRW an
öffentlichen Schulen und privaten Ersatzschulen bei 54,5%, im Kreis Coesfeld
liegt dieser Wert mit 50,9% darunter (BMBF, Seite 132).
Betrachtet man nur die öffentlichen Schulen liegt in diesen
Förderschwerpunkten diese Quote in NRW bei 55,9% während für den Kreis Coesfeld
nur ein Wert von 47,3% angegeben wird (BMBF, Seite 138).
Gemeinsames Lernen in der Primarstufe
(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld Seite 12-13)
In der Primarstufe sinkt die im gemeinsamen Lernen
unterrichtete Zahl der SuS mit Förderbedarf seit dem Schuljahr 2018/19 von 41%
bis auf 32% im Schuljahr 2021/22. Ein wichtiger Grund hierfür wird die
zunehmende Anwendung der Prämisse sein, in der Schuleingangsphase möglichst
keine sonderpädagogischen Verfahren im Rahmen der AO-SF für SuS mit den
Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und Soziale Entwicklung und Sprache zu
eröffnen.
SuS an Förderschulen
(Statistik 2021/22 Kreis Coesfeld Seite 16-17)
Vom Schuljahr 2017/18 bis zum Schuljahr 2020/21
bleibt die Gesamtanzahl der SuS in der Primar- und Sekundarstufe I an
Förderschulen im Kreis Coesfeld insgesamt auf gleich hohem Niveau von jeweils
ca.770 SuS. Im Schuljahr 2021/22 verringert sich diese Gesamtanzahl gering und
beläuft sich nun auf 755 SuS. Verschiebungen gibt es zwischen den
Förderschwerpunkten und zwischen den Anteilen aus Primarstufe und Sekundarstufe
I. Die Förderbeschulung nimmt in der
Primarstufe zu, während sie in der Sekundarstufe I ab dem Schuljahr 2017/18
stetig abnimmt. In der Primarstufe gibt es bei dem Förderschwerpunkt Geistige
Entwicklung (Maximilian-Kolbe-Schule) eine auffallende Steigerung von 48 SuS im
Schuljahr 2017/18 auf nun 83 SuS im Schuljahr 2021/22.
(Statistik Kreis Coesfeld 2021/22, Seite 22 und
Seite 50)
Im Schuljahr 2021/22 sind
Auspendler aus dem Südkreis (Olfen und Nordkirchen) mit 14 SuS in Lünen am
Förderzentrum Nord (Förderschwerpunkte Emotionale und Soziale Entwicklung,
Lernen) zu verzeichnen. Zudem gibt es Auspendler aus dem Nord- /Mittelkreis
(Coesfeld und Dülmen) zur Raoul-Wallenberg-Schule in Dorsten (Förderschwerpunkt
Sprache, SEK I) mit insgesamt 10 SuS. Im Vergleich zum Schuljahr 2020/21
erhöhte sich die Anzahl der Auspendler leicht um 3 SuS aus dem Kreis Coesfeld
am Förderzentrum Nord in Lünen (insgesamt 11 SuS im Schuljahr 2020/21) und um 4
SuS aus dem Kreis Coesfeld an der Raoul-Wallenberg-Schule in Dorsten (insgesamt
6 SuS im Schuljahr 2020/21).
Zahlen für die Städte und Gemeinden im Kreis
(Seite26 ff)
Eine detaillierte Auswertung für alle Städte und
Gemeinden des Kreises findet sich im letzten Teil des Berichtes. Erkennbar ist
ein heterogenes Bild, in dem die für den gesamten Kreis festgestellten
Entwicklungen sich unterschiedlich widerspiegeln. Maßgeblich ist besonders auch
die Schulstruktur vor Ort, aber auch der Umgang mit der Umsetzung des Gemeinsamen
Lernens durch die örtlichen Schulen.
Veröffentlichung
Die gesamte Statistik und auch die Vorjahresberichte
werden auf der Internetseite des Regionalen Bildungsnetzwerkes aufrufbar sein.