Beschlussvorschlag:
Der Sachstandsbericht zur Digitalisierungsstrategie, der Digitalagentur und dem Modellvorhaben Smarte.Land.Regionen wird zur Kenntnis genommen.
Sachdarstellung
In der vorletzten Sitzung des
Ausschusses für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Digitalisierung am
17.03.2022 ist zuletzt über den Sachstand zum Modellprojekt
Smarte.Land.Regionen sowie die kreisweite Digitalisierungsstrategie und die zu
diesem Zeitpunkt noch im Aufbau befindliche Digitalagentur berichtet worden
(SV-10-0502). Seit der letzten Berichterstattung haben sich folgende
Entwicklungen ergeben, über die in der Ausschuss-Sitzung ergänzend mündlich
berichtet wird:
Umsetzung
der Digitalisierungsstrategie und Aufbau der Digitalagentur
Im Oktober 2021 haben der Kreis
Coesfeld und alle elf Städte und Gemeinden eine gemeinsame
Digitalisierungsstrategie verabschiedet. Bereits im Strategiedokument verankert
ist die Schaffung gemeinsamer Organisationsstrukturen zur sukzessiven Umsetzung
der Projekte und Maßnahmen. Seitdem haben Kreis Coesfeld und wfc am Aufbau
einer gemeinsamen Digitalagentur gearbeitet, immer in enger Abstimmung mit den
Städten und Gemeinden. Die Digitalagentur ist in folgenden fünf
Handlungsfeldern aktiv:
1. Strategie-Weiterentwicklung
2. Technologie-Scouting
3. Marken-Bildung
4. Fördermittel-Akquise
5. Projekt-Support
Ein neu gegründeter Koordinierungskreis
der Digitalagentur hat am 26.04. mit einer konstituierenden Sitzung seine Arbeit
aufgenommen. Im Rahmen der Sitzung wurde unter anderem die Wort-Bild-Marke der
Digitalagentur verabschiedet:
Niklas Esser (Gemeinde Senden), Dr.
Jürgen Grüner und Mathias Raabe wurden zum Sprechertrio der Digitalagentur gewählt.
Die Koordinierung der Aktivitäten erfolgt über die im Frühjahr diesen Jahres
neu geschaffene Smart Region Koordinatorin des Kreises Coesfeld, Helena Mense
Oliveira.
Im ersten Schritt soll nun für alle
Beteiligten mehr Transparenz hinsichtlich der Digitalisierungsaktivitäten und
eine stärkere Vernetzung der Digitalisierungsbeauftragten geschaffen werden.
Darüber hinaus soll ein interkommunaler Newsletter entwickelt werden, um einen
schnellen und einfachen Zugang zu Informationen zu ermöglichen und die
gemeinsame Verbindung zu stärken. Um den Kompetenzaufbau im Bereich
Digitalisierung zu fördern, wurde gemeinsam mit der Prozessbegleitung der
Prognos AG ein Schulungskonzept entwickelt. Die Umsetzung erfolgt – je nach
Bedarf und Möglichkeiten – durch den Kreis, die Kommunen, die IT-Prozessbegleitung
und/ oder externe Dienstleister. Für den 15. November 2022 ist darüber hinaus
die erste Digitalisierungskonferenz im Kreis Coesfeld geplant. Die Konferenz
dient nicht nur dazu, die Digitalisierungsstrategie der interessierten
Fachöffentlichkeit vorzustellen, sondern auch wichtige Impulse für die Konkretisierung einzelner Themen und Projekte
der Strategie zu gewinnen und weitere Stakeholder in das
Digitalisierungsgeschehen mit einzubeziehen. Ebenfalls im Aufbau befinden sich verschiedene
Kommunikationskanäle. Zentrale Anlaufstelle wird die Website der Digitalagentur
(www.kreis-coesfeld-digital.de), ergänzt
um die Kommunikation über die Sozialen Medien.
Dass die
intensiven digitalisierungsbezogenen Aktivitäten im Kreis Coesfeld auch an
anderer Stelle wahrgenommen werden, zeigt die Auszeichnung des Landesministeriums
für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung mit dem „Landespreis für
innovative interkommunale Zusammenarbeit“, der am 28. März stellvertretend an
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und Bürgermeistersprecher Wilhelm
Sendermann überreicht wurde.
Projekt
Smarte.Land.Regionen
Der Kreis Coesfeld hat sich im Jahr
2020 erfolgreich an dem Förderaufruf Smarte.Land.Regionen des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) beteiligt.
Vorrangiges Ziel in dem Projekt ist es, gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut
für experimentelle Softwareentwicklung (IESE) digitale Dienste zu entwickeln,
um dauerhaft mobiles Arbeiten zu stärken und damit Pendlerverkehre zu
reduzieren. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Etablierung von Coworking Spaces
als sogenannte dritte Arbeitsorte neben dem Betrieb und dem Home-Office liegen.
Entwicklung der digitalen Lösung
Der digitale Dienst der im Rahmen des
Förderprojektes entwickelt wird, befindet sich als erster Prototyp in der
Testphase. Um die Lösung von bestehenden Plattformen abzuheben und weitere
Zielgruppen zu bedienen, kam das Ziel hinzu, weitere Räumlichkeiten in
Landkreisen für diverse Zwecke flexibel nutzbar zu machen. Unter dem
Arbeitstitel „Landräume“, sollen leerstehende oder untergenutzte
Räumlichkeiten, z.B. auch für Kultur-, Bildungs- oder Sportveranstaltungen
gebucht werden können.
Pilotprojekt mit Arbeitgebenden aus
der Region
In Kooperation mit der CoWorkLand
Genossenschaft startet in der zweiten Jahreshälfte eine Pilotphase mit
Arbeitgebenden aus der Region. Zunächst nehmen die wfc Kreis Coesfeld und die
Gemeinden Senden sowie zwei Unternehmen aus Münster daran teil. Durch das
Pilotprojekt können Anforderungen und Rahmenbedingungen an das Arbeiten in
Coworking Spaces in ländlichen Regionen ermittelt werden. Aktuell gestaltet
sich die Akquise von weiteren Arbeitgebenden schwierig. Coworking ist für viele
Akteure noch sehr neuartig und erklärungsbedürftig, weshalb dem Thema
Öffentlichkeitsarbeit und Information große Bedeutung innerhalb des Projektes
zukommt.
Online-Befragung und Kommunikation
Gemeinsam mit der
Kommunikationsagentur Living Concept aus Münster arbeitet das Projektteam am
Aufbau verschiedener Kommunikationskanäle. Dazu gehört insbesondere eine
Website zum Thema Coworking im Münsterland (angedockt an muensterland.com) sowie diverse Social-Media-Kanäle.
Die Kommunikationskampagnen zum Thema mobiles Arbeiten und Coworking starten
voraussichtlich ab September/ Oktober.
Um die Situation und Haltung der
Bürgerinnen und Bürger im Kreis Coesfeld mit Blick auf mobiles Arbeiten und
Coworking besser verstehen zu können, wird zurzeit eine kreisweite
Online-Befragung durchgeführt (https://www.coe.de/coworking). Die Ergebnisse
bilden dann die Grundlage für die Ausrichtung der weiteren Projektschritte wie
auch der Kommunikationsmaßnahmen.