Betreff
Klimaschutzaktivitäten im Kreis Coesfeld
Vorlage
SV-7-0711
Art
Sitzungsvorlage

Beschlussvorschlag:

 

ohne

Begründung:

 

I.-V.

 

Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 13.06.2007 beschlossen, dass die nachfolgend noch einmal abgedruckte Mitteilungsvorlage zu den Klimaschutzaktivitäten im Kreis Coesfeld in der nächstfolgenden Sitzung des Ausschusses für Umwelt, öffentliche Sicherheit und Ordnung noch einmal als Sitzungsvorlage zur Kenntnis gegeben wird und damit dem Ausschuss die Möglichkeit eingeräumt wird, inhaltlich über die Thematik zu diskutieren.

 

 

Inhalt der Mitteilungsvorlage vom 13.06.2007

 

In der politischen Diskussion im Kreistag und seinen Ausschüssen wurde in der Vergangenheit wiederholt die o.a. Thematik behandelt (vgl. Sitzungsvorlagen

SV-7-0210 und SV-7-0387).

 

In der mündlichen Diskussion wurde dabei auch auf die in diesem Zusammenhang unternommenen Aktivitäten im Kreis Coesfeld hingewiesen.

 

Ausgehend vom Grundsatzbeschluss des Kreistages in seiner Sitzung am 04.03.1998, kein eigenes Agendaprogramm aufzustellen, sondern dessen Ziele und Ideen in das praktische, tägliche Handeln des Kreises zu integrieren, hat die Verwaltung den Aktivitäten zur Reduzierung des CO²-Ausstosses eine hohe Priorität zugeordnet und seitens des Kreises insoweit Maßnahmen in Angriff genommen, unterstützt oder angeregt.

Vorrang genießen die Vielzahl der örtlichen bzw. gemeindlichen Aktivitäten in diesem Bereich.

Allgemein ist anzumerken, dass eine Erfolgskontrolle der Aktivitäten nur sehr begrenzt möglich ist, da sich die Auswirkungen auf die Region hinsichtlich Ursache und Wirkung nur bedingt messen und zuordnen lassen.

 

Da in der wissenschaftlichen Diskussion aber völlig unstreitig ist, dass der CO²-Ausstoß dringend reduziert werden muss, kommt entsprechenden regionalen Messungen auf der Kreisebene auch nicht die entscheidende Bedeutung zu. Wichtig ist es, mit Nachdruck alle Maßnahmen zu unterstützen, die der Erreichung des definierten Zieles dienen. Dabei wird es häufig so sein, dass die öffentliche Hand nur Anreize setzen kann. Die entscheidenden Schritte werden durch die privaten Haushalte und die gewerblichen Betriebe in Industrie und Handwerk unternommen werden müssen. Hierzu kann die öffentliche Hand Impulse und Anreize beisteuern.

 

Die Ausgangslage in den Kreisen des Münsterlandes macht nachfolgende Statistik – LANUV Emissionskataster - deutlich:

           

            CO²-Emissionen 2000/2004

           

Kreis

Industrie

In Mio. Kg

Verkehr

In Mio. Kg

Kleinfeue-rungsanlagen

In Mio. kg

Summe

In Mrd. kg

Belastung pro Einwohner

t/a

Coesfeld

52,666

532,463

534,398

1,119

5,086

Steinfurt

5262,000

1121,000

1262,000

7,645

17,296

Borken

111,620

657,837

890,579

1,660

4,524

Warendorf

2217,000

596,585

699,064

3,513

12,404

 

Zur Aufstellung von Energie- und Emissionsbilanzen für den Kreis Coesfeld ist anzumerken, dass diese für den Kreis Coesfeld vorwiegend nur mit hochge-rechneten Daten gefüllt werden können. Dabei wird z.B. von der Anzahl der Kleinfeuerungsanlagen oder der gemeldeten Kraftfahrzeuge und zahlreicher weiterer Parameter ein landesweit vergleichbarer aber zuletzt geschätzter Wert ermittelt. Ein Vorher-Nachher-Vergleich lokal bzw. individuell durchgeführter Maßnahmen (Monitoring) ist mit den LANUV-Daten nicht möglich.

 

a)                  Aktivitäten im Kreis, z.T. unter Mitwirkung des Kreises (nicht abschließend)

 

-          Besser wohnen im Münsterland – nachhaltige Gebäudesanierung und Gebäudemodernisierung

Am 20.10.2005 haben die Münsterlandkreise und die Stadt Münster gemeinsam mit der Handwerkskammer Münster die Initiative „Besser wohnen im Münsterland“ gegründet. Über diese Gemeinschaftsinitiative zur nachhaltigen Gebäudesanierung und -modernisierung wurde in der  SV-7-0302 ausführlich informiert.

 

Umfassende Informationen über die Aktivitäten der Initiative bietet das zwischenzeitlich realisierte Internetportal www.wohnen-im-muenster-land.info.

 

Aktuell wird im Rahmen der Initiative „Besser wohnen im Münsterland“ eine Konzeption für eine Wanderausstellung zu den Themen „Energetische Gebäudesanierung“, „Gebäudesicherheit“ und „Barrierefreies Wohnen“ erarbeitet sowie die Kooperation mit der bundesweiten Kampagne „Haus sanieren-profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgelotet. „Haus sanieren-profitieren“ startet im HWK-Bezirk Münster (als eine von zwei Modellregionen) am 16.08.2007 (Schirmherrin: Ministerin Thoben).

 

 

-          Erste kreisweite Thermographie-Sonderaktion

Als Auftakt der münsterlandweiten Gemeinschaftsaktion „Besser wohnen im Münsterland“ und als Einstieg in das Thema wurde im Winter 2005/2006 erstmalig im Kreis Coesfeld eine Thermographie-Sonderaktion durchgeführt: Hauseigentümern wurden - zu besonders günstigen Konditionen - Thermographieaufnahmen zur Feststellung von Energieverlusten angeboten. An dieser vom Biologischen Zentrum Lüdinghausen mitinitiierten Aktion haben sich im Winter 2005/2006 rd. 550 Hauseigentümern beteiligt. In den Informationsveranstaltungen, die im Frühjahr 2006 zum Abschluss der Thermographie-Aktion durchgeführt wurden, sind darüber hinaus rd. 100 weiteren Hauseigentümern, die sich an einer Thermographie-Aktion der Gelsenwasser AG beteiligt hatten, von der Initiative „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ umfassende Hilfestellungen zur Energieeinsparung und zur Durchführung von Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen angeboten worden.

 

 

-          Clever wohnen im Kreis Coesfeld

Unter dem Dach der münsterlandweiten Gemeinschaftsinitiative „Besser wohnen im Münsterland“ wurde Anfang 2006 die Kreisinitiative „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ ins Leben gerufen, die im wesentlichen von der Kreishandwerkerschaft Coesfeld und dem Kreis Coesfeld getragen wird. Die Initiative, die auch von Banken und Sparkassen unterstützt wird und mit der Energieagentur NRW zusammenarbeitet, hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung und -modernisierung anzuregen und zu initiieren.

 

„Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ hat sich in den Jahren 2006 und 2007 an der überregional bedeutsamen Fach- und Publikumsmesse „Bauen, Wohnen, Renovieren“ in Lüdinghausen mit einem (eigenen) Informationsstand beteiligt (rd. 10.000 Besucher im Jahr 2007) und war u.a. beim Tag des Handwerks und der Ausbildung „Handwerk live“ (21.000 Besucher) präsent.

 

Darüber hinaus hat sich „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ an mehreren Infoabenden u.a. zu den Themen „Solartechnik“ und „Brennwerttechnik“ – in Kooperation mit der Gelsenwasser AG und der Energieagentur NRW – beteiligt.

 

Am 22.05.2007 wurde mit einer Informationsveranstaltung in Nottuln die zweite kreisweite Thermographieaktion abgeschlossen, an der sich rd. 170 Hauseigentümer beteiligt haben; über die Aktion der Gelsenwasser AG wurden im Winter 2006/2007 über 100 weitere Gebäude auf energetische Schwachstellen untersucht. Die Infoabende - zwei weitere Veranstaltungen fanden in Lüdinghausen und Coesfeld statt - wurden von insgesamt rd. 165 Interessenten besucht.

 

Eine Thermographie-Aktion soll auch im Winter 2007/2008 werden.

 

 

-          Bauratgeber „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“

Im Herbst 2006 wurde in Zusammenarbeit des Kreises Coesfeld mit der Sparkasse Westmünsterland und der Kreishandwerkerschaft Coesfeld der Bauratgeber „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ (Ausgabe 2006-2007) herausgegeben (Auflage: 8.000). Die 100-seitige Broschüre, die kostenfrei vertrieben wird, trägt den Untertitel „Der Bauratgeber mit regionalen Energiesparinformationen“ und beinhaltet u.a. folgende Schwerpunktthemen:

 

·         Thermographieaktion im Kreis Coesfeld

·         Bau- und Energiesparkonzepte

·         Moderne Heizsysteme und Solartechnik

·         Vom Altbau zum Niedrigenergiehaus

·         Marktübersicht: Förderprogramme

 

Im Juni 2007 sind erste Gespräche für die Ausgabe 2007-2008 vorgesehen.

 

 

-          Beteiligung an der Serviceplattform für regionale Altbauinitiativen

Über die Beteiligung des Kreises Coesfeld und der übrigen Gebietskörperschaften im Münsterland an der „Serviceplattform für regionale Altbauinitiativen“ (Schwerpunkt: energetische Modernisierung und erneuerbare Energien im Altbau) wurde in der Sitzungsvorlage 7-0302 informiert.

 

Zwischenzeitlich ist im Rahmen des Projektes ALTBAUNEU (www.alt-bau-neu.de) der Internetauftritt von „Clever wohnen im Kreis Coesfeld“ (www.clever-wohnen-kreis-coesfeld.de) realisiert worden.

 

 

-          Aktion „Regionale Speisekarte - So schmeckt das Münsterland!“

Bei der Regionalen Speisekarte handelt es sich um eine zusätzliche Speisekarte, die die Gastronomen neben ihrer regulären Speisekarte anbieten können. Die auf der Speisekarte aufgeführten Gerichte müssen aus Produkten, die aus dem Münsterland stammen, zubereitet sein. Auf der Rückseite der Speisekarte werden die jeweiligen Lieferanten der verwendeten Produkte genannt. Ziel der Aktion ist es, die Lieferbeziehungen zwischen der Landwirtschaft sowie anderen Produzenten und der Gastronomie innerhalb der Region deutlich zu machen und zu stärken. Zudem können  lange Transportwege verringert und regionale Wirtschaftskreisläufe ausgebaut werden. Die Aktion soll ebenso zu einem Identitäts- und Imagegewinn des Münsterlandes und zu Einkommens­steigerungen für Gastronomie und Landwirtschaft beitragen.

 

 

-          (zukünftig) Teilnahme an der Regionale 2013/2016

mit u.a. den Themenfeldern „ENERGIschE Zukunft“ und „BAUzukunftBESTAND“

Im Rahmen der Regionale sollen umweltbezogene Projekte zu den bisher skizzierten Themenfeldern „Neue LANDwirtSCHAFTEN“, „ENERGIschE Zukunft“ und „BAUzukunftBESTAND“ umgesetzt werden. Hierbei wird es um die Pflege und Weiterentwicklung der münsterländischen Parklandschaft, um die Versorgung mit „heimischer“ regenerativer Energie und die Anpassung der sozialen Infrastruktur und des Siedlungsbestandes an die Auswirkungen des demographischen Wandels auch in ökologischer Hinsicht gehen.

 

 

-          Maßnahmen der WFC in Verbindung Unternehmen und der

Handwerkerschaft

Aktion für heimische Unternehmen zur Energieeffizienz im Rahmen der Reihe „Innovationsimpuls Kreis Coesfeld“.

 

 

-          Aktion Energiesparen des Biologischen Zentrums LH im Jahre 2006

Der Tag der offenen Tür am Pfingstmontag stand unter dem Motto „Energie“. Verschiedene lokale Betriebe aus den Bereichen Bauen, Heiz- und Wärmetechnik, Wasser, Energieversorgung, Kraftfahrzeuge haben energiesparende Produkte vorgestellt.

 

Energieeinsparung und Klimaschutz als Themen der Umweltbildung werden im Biologischen Zentrum auf verschiedene Weise und für alle Altersgruppen aufbereitet. Beispiele: Die durch eine Fotovoltaik-Anlage gewonnene Energie kann über eine Anzeigetafel im Schulungsgebäude laufend verfolgt werden. In das Ferienprogramm wurde eine Aktion zum Schutz des Regenwaldes mit der Gruppe Vamos aus Münster aufgenommen.

 

 

-          BZL-Veranstaltung zum „energiesparenden Autofahren“

Gemeinsam mit einer Lüdinghauser Fahrschule und dem Verkehrsclub Deutschland wurde ein Schulungs-Abend durchgeführt. Eine Wiederholung ist geplant.

 

 

-          Aktion des Kreises mit der WFC, der Handwerkskammer, des Forstamts und der Landwirtschaft zum „Heizen mit Holz“ (geplant für Herbst 2007)

Im Rahmen der Aktion „Clever wohnen“ ist für den Herbst eine Informationskampagne zum Thema „Heizen mit Holz im Kreis Coesfeld“ geplant, an der sich neben der Kreishandwerkerschaft und der wfc auch die Land- und Forstwirtschaft und der Landesbetrieb Wald und Holz beteiligen wollen. Unternehmen und Öffentlichkeit sollen über den Einsatz von Holz als heimischen Brennstoff und moderne Holzfeuerungsanlagen (Holzpellets, Holzhackschnitzschnitzel) informiert werden.

 

 

-          Öffentlichkeitsarbeit zur Feinstaubproblematik

Anlässlich der Einführung der neuen Feinstaubplaketten am 1. März 2007 haben der Kreis und die Kreishandwerkerschaft in einer gemeinsamen Öffentlichkeitskampagne (Flyer, Pressegespräch, Live-Diskussion Lokalradio) auf die Feinstaubproblematik, auf alternative Kfz-Antriebsformen und Treibstoffe sowie Rußpartikelfilter für Dieselfahrzeuge hingewiesen.

 

 

-          Ausstellung zum Klimaschutz (geplant mit BZL)

Die Ausstellung wurde mit Unterstützung durch die Europäische Union vom europäischen Städtenetzwerk Klima-Bündnis e.V. entwickelt und wird von der Stadt Osnabrück ausgeliehen. Die Ausstellung visualisiert die Zusammenhänge zwischen Alltagsleben und globalem Klimawandel. Zielgruppe sind Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren.

Als Standort ist zunächst das Biologische Zentrum in Lüdinghausen vorgesehen. Weitere Stationen im Kreis könnten die Rathäuser, Banken oder Schulen sein.

 

-          Obstbaumpflanzaktion der NFG

Seit 1999 führt die Naturfördergesellschaft jährlich eine Obstbaum-aktion durch: an Interessenten im Außenbereich werden heimische Hochstamm-Sorten kostenlos gegen eine Pflegevereinbarung abgegeben. Bis 2006 wurden dabei 4.077 Bäume an 510 Bezieher verteilt. Die Aktion wird fortgesetzt.

 

 

 

-          Deponiegasnutzung

Seit 1995 wird auf der Deponie Höven das anfallende Deponiegas (ca. 50% Methan) in einem Blockheizkraftwerk verstromt. In der bisherigen Laufzeit des BHKW’s sind durchschnittlich 2,8 Mio. KWh/a (installierte Leistung 622 KW) erzeugt worden. Der nicht vor Ort genutzte Strom wird in das Stromnetz eingespeist, die Wärme kann untergeordnet vor Ort genutzt werden.

 

Im Rahmen der Sanierung der Deponie Ottmarsbocholt ist dafür Sorge getragen worden, dass die dort noch zu erwartenden Deponieausgasungen, die man wegen der zu geringen Methankonzentrationen nicht mehr energetisch nutzen kann, durch mikrobiologische Umsetzungsprozesse in der Rekultivierungsschicht vom Methan befreit werden.

 

 

-          Gewinnung von regenerativer Energie

Nach derzeitigem Kenntnisstand werden im Kreisgebiet

1.      mind. 65 Windkraftanlagen  mit einer Gesamtleistung von mehr als 56 MW. (13 weitere sind genehmigt)

 

2.      13 landwirtschaftliche Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 3,4 MW (davon bzw. zusätzlich 4 BIMSCH-Anlagen)

 

3.      2 Biomassekraftwerke betrieben.

 

Im Bereich der gewerblich betriebenen Biogasanlagen läuft zur Zeit ein Genehmigungsverfahren für eine 2,5 MW Anlage im Bereich der Stadt Coesfeld.

                       

Die im Kreisgebiet aktiven Stromnetzbetreiber wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls um Mithilfe zur Beurteilung des Einsatzes regenerativer Energien angesprochen.

 

In der Kürze der Zeit sind auf Nachfrage nachfolgende Rückmeldungen eingegangen:

 

Versorgungsgebiet der Stadtwerke Dülmen:

 

6 Windkrafteinspeisungen

1 Biogasanlage

179 Photovoltaikanlagen

 

Versorgungsgebiet der Stadtwerke Coesfeld:

 

19 Windkrafteinspeisungen

6 Biogasanlagen

133 Photovoltaikanlagen

 

 

 

 

Versorgungsgebiet der RWE:

 

18 Windkrafteinspeisungen

12 Biomasse/-gasanlagen

709 Photovoltaikanlagen

 

Die vorgenannten Anlagen erzeugen eine elektrische Leistung von ca.   78 MW. Hiervon entfallen auf Biomasse/-gasanlagen ca. 9 MW, auf Windkraftanlagen ca. 59 MW und auf Photovoltaikanlagen ca. 10 MW.

 

Darüber hinaus werden aus Wasserkraftanlagen und Klärgasnutzungen im Kreisgebiet regenerative Energien erzeugt.

 

Seit ca. zwei Jahren ist ferner ein neuer Trend in der Energieversorgung von Wohnanlagen (Heizung/ Kühlung) festzustellen. Dies sind die Geothermieanlagen, die die Erdwärme zur Energiegewinnung nutzen. Im Kreis Coesfeld sind 153 dieser Anlagen genehmigt und im Betrieb.

 

Des weiteren sind 223 Grundwasserwärmeanlagen genehmigt, die ihre Energie aus dem Grundwasser entnehmen.

 

 

b)                  Aktivitäten innerhalb der Kreisverwaltung

 

Beim Kreis Coesfeld gibt es bereits verschiedene Bemühungen, eine möglichst sparsame Bewirtschaftung der kreiseigenen Gebäude mit Energie zu erzielen. Hinsichtlich der in der Vergangenheit bereits getätigten Investitionen wird auf die SV 7-0387, beraten in der Sitzung des Ausschusses für Straßen- und Hochbau, Ver-messung und öffentlichen Personennahverkehr am 04.05.2006, verwiesen. Des weiteren sind folgende aktuelle Projekte in Bearbeitung:

 

-          Fortschreibung des jährlichen Berichts zu Energieverbräuchen und

–kosten. Durch die Beobachtung der Trends können Rückschlüsse auf  weitere Einsparpotentiale gezogen werden.

-          Berechnung des Schadstoffausstoßes und des Primärenergiever-brauchs, die durch die Bewirtschaftung der Gebäude mit Wärmeenergie und Strom verursacht werden.

 

Die o.g. Daten können ggf. zu einem Energiebericht weiterentwickelt werden.

 

-          Teilnahme an einem Vergleichsring Gebäudewirtschaft der KGSt, um im Vergleich mit anderen Landkreisen in NRW zu lernen.

-          Teilnahme an einem von der EU geförderten Projekt „Display“. Dadurch wird die erst ab 01.01.2009 verpflichtende Erstellung von Energie-ausweisen bereits jetzt freiwillig eingeführt. Damit nimmt der Kreis eine Vorreiterrolle ein und zeigt gegenüber der Öffentlichkeit sein Bestreben, energieeffizient zu wirtschaften und Verbesserungspotenziale aufzu-decken. Gleichzeitig nimmt der Kreis eine Vorbildfunktion für seine Einwohner ein. Zudem werden die Gebäudenutzer durch den Aushang der Energieausweise sensibilisiert und zu einem sparsamen Umgang mit Energieressourcen motiviert.

 

Ferner sind folgende Aspekte von energetischer Relevanz:

-          Im kreiseigenen Fuhrpark bzw. für Dienstfahrten werden erdgas-betriebene Fahrzeuge eingesetzt – z. Z. 9 Fahrzeuge (mit besonderen Angeboten der Hersteller bei Förderung durch die örtlichen Stadtwerke).

-          Der Hauptstromlieferant der Kreisverwaltung setzt einen überdurchschnittlich hohen Anteil an erneuerbaren Energien ein.

-          Zur Zeit wird die kurzfristige Einrichtung von Photovoltaikanlagen geprüft, da zwischenzeitlich voraussichtlich mit einem wirtschaftlichen Betrieb dieser Anlagen gerechnet werden kann.

Die Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen ist für die Umsetzung eines effektiven Umweltschutzes von wesentlicher Bedeutung. In der  Aarhus-Konvention haben deshalb im Juni 1998 37 Staaten, darunter auch Deutschland, nachfolgende Rechte der Bürger und Bürgerinnen festgeschrieben:

  • Zugang zu Umweltinformationen
  • Beteiligung der Öffentlichkeit an Entscheidungsverfahren
  • Zugang zu Gerichten
  • Mit Hilfe dieser Rechte kann jede Bürgerin/jeder Bürger Einfluss auf Entscheidungen und Vorhaben nehmen und sich aktiv für den Erhalt der Umwelt einsetzen.

Seit 14.2.2005 ist das Gesetz zur Umweltinformation neu geregelt. Für die Bürgerinnen und Bürger wird der Zugang zu Umweltinformationen deutlich verbessert. So werden künftig alle Stellen der öffentlichen Verwaltung des Bundes sowie bestimmte private Stellen zur Herausgabe von Umweltinformationen verpflichtet.

Das Geoportal des Kreises Coesfeld  (www.kreis-coesfeld.de/geoportal) ist ein rechnergestütztes Auskunftssystem u.a. für umweltrelevante Daten.

Hinweis: Einzelne Themen enthalten personenbezogene Daten und sind daher nur für einen bestimmten Nutzerkreis nach Registrierung / Anmeldung zugänglich.

 

 

c)                  Aktivitäten der Gemeinden

 

Über die unterschiedlichen Aktivitäten der Gemeinden liegen beim Kreis keine voll-ständigen und umfassenden Informationen vor.

 

Bürgermeister Borgmann, Stadt Lüdinghausen, weist auf vielfältige kommunale Aktivitäten hin, z.B.

-          die Reduzierung des Energieverbrauchs,

-          thermografische Aktionen,

-          die Installation von umweltfreundlichen Energiegewinnungsanlagen,

-          die natürliche Versicherung des Regenwassers,

-          die Errichtung von Niedrigenergiehäusern,

-          das Einsetzen von Erdwärme und Sonnenkollektoren für das Heizen und für die Gewinnung von Warmwasser.

Die Stadt Lüdinghausen führt alljährlich eine sog. Bau- und Handwerkermesse im Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg Lüdinghausen durch. Unternehmen der Region zeigen an praktischen Beispielen dem interessierten Publikum, wie man sich umweltbewusst verhalten kann.