Betreff
Bericht über das Betriebsjahr 2022 der kostenrechnenden Einrichtung Abfallwirtschaft
Vorlage
SV-10-0865
Art
Sitzungsvorlage

Beschluss:

 

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

1. Betriebswirtschaftliches Ergebnis

 

Das Betriebsergebnis der kostenrechnenden Einrichtung Abfallwirtschaft weist eine Kostenunterdeckung in Höhe von 255.693 € aus. Die Kalkulation, das Betriebsergebnis und die Abweichungen sind der Anlage zu entnehmen.

 

Grundlage des Betriebsergebnisses sind die Rechnungsergebnisse der Sachkonten, die dem Teilergebnisplan 70.04. - Durchführung der Abfallentsorgung (krE) - zugeordnet sind und die darüber hinaus kostenrechnerisch zu berücksichtigenden Aufwandspositionen.

 

Die wesentlichen Abweichungen von der Kalkulation (> 50.000 €) sind nachstehend kurz erläutert:

 

Die Entgeltzahlungen an die WBC sind um 524.932 € geringer ausgefallen als geplant. Im Bereich der Benutzungsgebühren ergeben sich Mindererträge in Höhe von 809.815 €. Ursächlich für die geringeren Benutzungsgebühren sind insbesondere die erheblich geringeren Bio- und Grünabfallmengen. Mit einer Jahresmenge von nur 40.040 t wurden im Jahr 2022 ca. 6.635 t weniger Bio- und Grünabfälle gegenüber dem Vorjahr erfasst. Dies wiederum ist auf die extremen Witterungsbedingungen im vergangen Jahr zurückzuführen.

 

Unter Berücksichtigung der kalkulierten Entnahme für das Betriebsergebnis 2023 beträgt die Summe der noch auszugleichenden Überdeckungen aus Vorjahren 270.436 €. Der Bestand der Kostenunterdeckungen beträgt 255.693 €, welcher innerhalb von 4 Jahren ausgeglichen werden soll.

 

 

2. Abfallmengen

 

Hinsichtlich der Abfallmengen wird auf die Abfallstatistik 2022 (Anlage 2, S. 42 bis 47 der aktuellen Ausgabe Abfall Ressourcen Wirtschaft der WBC) verwiesen.

 

 

3. Rekultivierungsrückstellung und Rekultivierungsrücklage

 

Um seinen Rekultivierungsverpflichtungen für die Deponien des Kreises Coesfeld nachzukommen, hat der Kreis Coesfeld eine Rekultivierungsrückstellung gebildet, der zur Sicherstellung der liquiden Finanzierungsmittel für die erforderlichen investiven Maßnahmen eine Rekultivierungsrücklage gegenübersteht. Die Rekultivierungsrücklage weist aktuell einen Bestand von 22.298.078,89 € aus, dem zurzeit ein Rückstellungsbetrag von 24.349.978,84 € gegenübersteht. Es ergibt sich somit ein Delta zwischen der Rekultivierungsrückstellung und der Rekultivierungsrücklage von 2.051.899,95 €.

 

Das aktualisierte Gutachten zur Rückstellungsberechnung (Stand April 2023) kommt - aufgrund der Baukosten- und Zinsentwicklung - für den Erfüllungszeitpunkt Ende 2061 zu einem rechnerisch erforderlichen Rückstellungsbetrag von 28.032.565,00 € und damit zu einer Unterdeckung von 3.682.586,16 €.  

 

Die Erträge aus Kursgewinnen sowie die Zinserträge bleiben in der Gebührennachkalkulation solange unberücksichtigt, bis das Delta zwischen Rekultivierungsrückstellung und Rekultivierungsrücklage geschlossen ist.

 

 

4. Klimarelevanz

 

Die umwelt- und klimaschonende Abfall-Ressourcen-Wirtschaft des Kreises Coesfeld trägt in erheblichem Umfang zum Klimaschutz und zur CO2-Einsparung bei. Durch die weitere Umsetzung der konsequenten getrennten Erfassung von Wertstoffen wie Altpapier, Altmetall, Elektroschrott und Kunststoffen können Ressourcen geschont werden und CO2-Emissionen vermieden werden. Insbesondere durch die flächendeckend getrennte Erfassung von Bio- und Grünabfällen mit der energetischen Nutzung durch Biogaserzeugung und Biomethaneinspeisung in das öffentliche Erdgasnetz - in einer Größenordnung von ca. 20 Millionen kWh – konnten 2022 gemäß gutachterlich ermittelter Treibhausgas-Bilanz ca. 8.558 Tonnen CO2-eq eingespart werden.

 

Anlagen:

 

1. Betriebsergebnis für die kostenrechnende Einrichtung Abfallwirtschaft Haushaltsjahr 2022

2. Aktuelle Ausgabe Abfall-Ressourcen Wirtschaft der WBC