Beschluss:
Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
1. Betriebswirtschaftliches Ergebnis
Das Betriebsergebnis der
kostenrechnenden Einrichtung Abfallwirtschaft weist eine Kostenunterdeckung in
Höhe von 255.693 € aus. Die Kalkulation, das Betriebsergebnis und die
Abweichungen sind der Anlage zu entnehmen.
Grundlage des Betriebsergebnisses sind
die Rechnungsergebnisse der Sachkonten, die dem Teilergebnisplan 70.04. -
Durchführung der Abfallentsorgung (krE) - zugeordnet sind und die darüber
hinaus kostenrechnerisch zu berücksichtigenden Aufwandspositionen.
Die wesentlichen Abweichungen von der
Kalkulation (> 50.000 €) sind nachstehend kurz erläutert:
Die Entgeltzahlungen an die WBC sind
um 524.932 € geringer ausgefallen als geplant. Im Bereich der
Benutzungsgebühren ergeben sich Mindererträge in Höhe von 809.815 €. Ursächlich
für die geringeren Benutzungsgebühren sind insbesondere die erheblich
geringeren Bio- und Grünabfallmengen. Mit einer Jahresmenge von nur 40.040 t
wurden im Jahr 2022 ca. 6.635 t weniger Bio- und Grünabfälle gegenüber dem
Vorjahr erfasst. Dies wiederum ist auf die extremen Witterungsbedingungen im
vergangen Jahr zurückzuführen.
Unter Berücksichtigung der
kalkulierten Entnahme für das Betriebsergebnis 2023 beträgt die Summe der noch
auszugleichenden Überdeckungen aus Vorjahren 270.436 €. Der Bestand der
Kostenunterdeckungen beträgt 255.693 €, welcher innerhalb von 4 Jahren
ausgeglichen werden soll.
2. Abfallmengen
Hinsichtlich der Abfallmengen wird auf
die Abfallstatistik 2022 (Anlage 2, S. 42 bis 47 der aktuellen Ausgabe Abfall
Ressourcen Wirtschaft der WBC) verwiesen.
3. Rekultivierungsrückstellung und
Rekultivierungsrücklage
Um seinen
Rekultivierungsverpflichtungen für die Deponien des Kreises Coesfeld
nachzukommen, hat der Kreis Coesfeld eine Rekultivierungsrückstellung gebildet,
der zur Sicherstellung der liquiden Finanzierungsmittel für die erforderlichen
investiven Maßnahmen eine Rekultivierungsrücklage gegenübersteht. Die
Rekultivierungsrücklage weist aktuell einen Bestand von 22.298.078,89 € aus,
dem zurzeit ein Rückstellungsbetrag von 24.349.978,84 € gegenübersteht. Es
ergibt sich somit ein Delta zwischen der Rekultivierungsrückstellung und der
Rekultivierungsrücklage von 2.051.899,95 €.
Das aktualisierte Gutachten zur
Rückstellungsberechnung (Stand April 2023) kommt - aufgrund der Baukosten- und
Zinsentwicklung - für den Erfüllungszeitpunkt Ende 2061 zu einem rechnerisch
erforderlichen Rückstellungsbetrag von 28.032.565,00 € und damit zu einer
Unterdeckung von 3.682.586,16 €.
Die Erträge aus Kursgewinnen sowie die
Zinserträge bleiben in der Gebührennachkalkulation solange unberücksichtigt,
bis das Delta zwischen Rekultivierungsrückstellung und Rekultivierungsrücklage
geschlossen ist.
4. Klimarelevanz
Die umwelt- und klimaschonende
Abfall-Ressourcen-Wirtschaft des Kreises Coesfeld trägt in erheblichem Umfang
zum Klimaschutz und zur CO2-Einsparung bei. Durch die weitere Umsetzung der
konsequenten getrennten Erfassung von Wertstoffen wie Altpapier, Altmetall,
Elektroschrott und Kunststoffen können Ressourcen geschont werden und
CO2-Emissionen vermieden werden. Insbesondere durch die flächendeckend
getrennte Erfassung von Bio- und Grünabfällen mit der energetischen Nutzung
durch Biogaserzeugung und Biomethaneinspeisung in das öffentliche Erdgasnetz -
in einer Größenordnung von ca. 20 Millionen kWh – konnten 2022 gemäß
gutachterlich ermittelter Treibhausgas-Bilanz ca. 8.558 Tonnen CO2-eq
eingespart werden.
Anlagen:
1. Betriebsergebnis für die kostenrechnende Einrichtung Abfallwirtschaft Haushaltsjahr 2022
2. Aktuelle Ausgabe Abfall-Ressourcen Wirtschaft der WBC