Wappen im Kreis Coesfeld

Die nachfolgenden Beschreibungen sind in einem kleinen Wappenheft zusammengestellt. Dieses Heft ist kostenlos erhältlich. Bitte anfordern unter folgender Adresse:

  • Kreis Coesfeld, Abt. 01 - Büro des Landrats, Friedrich-Ebert-Str. 7, 48653 Coesfeld,
    Telefon (02541) 18-9150, Fax (02541) 18-9999 oder direkt per E-Mail an info(at)kreis-coesfeld.de.

Wappen des Kreises Coesfeld

Beschreibung des Wappens:

Von Gelb (Gold) zu Rot gespalten; vorn im oberen Drittel ein roter Balken, darunter eine rote Glocke, hinten ein stehender, gelb (gold) gekleideter, segnender Bischof, zu seinen Füßen gelbe (goldene) Gans.

Erläuterung:

Fast fünf Jahre hat es nach der kommunalen Kreisneugliederung am 1. Januar 1975 gedauert, bis sich der Kreis Coesfeld mit einem neuen Kreiswappen schmücken konnte. Am 15. Oktober 1979 hatte der Regierungspräsident in Münster die Urkunde mit der Genehmigung des neuen Wappens unterzeichnet.

Unmittelbar nach der Neugliederung waren zunächst andere dringendere Aufgaben zu lösen. Anfang 1976 hat der damalige Oberkreisdirektor Mathias Goß die Initiative ergriffen und durch den Kreiskulturbeauftragten Dr. Heinrich A. Mertens einige Entwürfe für ein Kreiswappen ausarbeiten lassen. Zunächst war daran gedacht, im Wappen deutlich zu machen, dass der neue Kreis aus den früheren Kreisen Lüdinghausen, Münster und Coesfeld hervorgegangen ist. Die Entwürfe fanden dann allerdings weder das Wohlwollen der Wappenexperten des Staatsarchives noch das der Kreistagsmitglieder. Ein Alternativentwurf wurde dann von Abgeordneten im Kreisausschuss vorgestellt, der dem später genehmigten Wappen schon sehr ähnlich sah. Dieses Wappen sollte die Tradition der aufgelösten Kreise weiterführen. Abgelehnt wurde die Aufnahme von Teilen der Stadtwappen, wie z.B. das Lüdinghauser Tor aus dem Dülmener Wappen. Schließlich entschied sich der Kreistag am 20. Juni 1979 bei einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen für das heute noch gültige Kreiswappen. Mit der Urkunde vom 15. Oktober 1979 wurde gleichzeitig die Führung von entsprechenden Flaggen, Bannern und Dienstsiegeln genehmigt.

Das Wappen des Kreises führt also seit 1979 Symbole der ehemaligen Kreise Coesfeld und Lüdinghausen. Im oberen Drittel des gelben bzw. goldenen Feldes steht ein roter Balken, darunter eine rote Glocke, das rote Feld zeigt einen segnenden Bischof, zu seinen Füßen eine Gans, beide gelb bzw. golden. Die Farben und der rote Balken sind dem Wappen des Stiftes Münster entnommen, zu dem das Kreisgebiet gehörte. Aus dem alten Wappen des Kreises Coesfeld stammt der Bischof mit der Gans: Der heilige Liudger, erster Bischof von Münster, gilt als Gründer von St. Lamberti in Coesfeld. Hier hat er am Tage vor seinem Tode noch eine Messe gelesen, bevor er nach Billerbeck weiterzog. Als sein Attribut taucht im 17. Jahrhundert die Gans auf. Dazu berichtet die Legende: "In der Trockenheit warf der Hl. Liudger zwei neben ihm stehende Gänse in einen ausgetrockneten Brunnen. Seine Begleiter forderte er auf, an der Stelle zu graben, an der die Gänse wieder zum Vorschein kämen." Die Gänse sind der Erzählung nach an einer Stelle wieder aufgetaucht, an der noch heute der "Liudgerus-Brunnen" in Billerbeck steht.

Die Glocke führte der ehemalige Kreis Lüdinghausen im Wappen. Wiederum bildete eine Liudgerus-Legende den Hintergrund: Bei der Ankunft der Leiche des Bischofs in Lüdinghausen im Jahre 809 sollen die Glocken von selbst geläutet haben. Die Überlieferung bringt auch den Namen der Stadt (Luden = Läuten) damit in Verbindung.

Seitenanfang

Wappen der Gemeinde Ascheberg

Beschreibung des Wappens:

In Gelb ein aus einem gezinnten, mit drei gelben Kugeln belegten roten Schildfuß wachsender blauer Baum.  

Erläuterung:

Durch die kommunale Neuordnung sind die Gemeinden Ascheberg und Herbern mit Wirkung vom 01.01.1975 zu einer neuen Gemeinde mit Namen Ascheberg zusammengeschlossen worden. Der Rat beschloss einstimmig am 31. Mai 1977, das 1962 genehmigte historische Wappen von Ascheberg geändert weiterzuführen, indem die Farbe des Baumes (Esche) - heraldisch unbedenklich - von Grün in Blau umgewandelt wurde, um so die Farben der früheren Gemeinde Herbern (Blau/Gelb) zu berücksichtigen. Der Baum und die Mauer nehmen als "redendes Symbol" auf den Ortsnamen Ascheberg Bezug, der urkundlich erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt wurde ("Ascasberg") und von Sprachforschern abgeleitet wird von althochdeutsch askin = Eschen. Die drei Kugeln sind auf das Geschlecht der Herren von Davensberg zurückzuführen, da nur diese das unverwechselbare Symbol der drei Kugeln auf rotem Grund führten. Der Regierungspräsident in Münster hat das Wappen am 16. Juni 1978 genehmigt.
 

Seitenanfang

Wappen der Stadt Billerbeck

Beschreibung des Wappens:

In Blau drei schrägrechte silberne (weiße) Wellenbalken. 

Erläuterung:

Das Stadtwappen ist auf die Herren von Billerbeck zurückzuführen, die als Ministerialen (Dienstmannen, Ritter) in Diensten des Bischofs standen. In der Glanzzeit des Rittertums trugen die Edlen Harnisch und Helm mit Visier, so dass man sie nicht erkennen konnte. Daher wurde es Brauch, bei Turnieren und im Kampfe an Helm und Schild ein Abzeichen, ein Wappen, anzubringen. Die Ritter von Billerbeck nahmen nach der Lage ihres Sitzes an Berkel, Haulingbach und Lilienbeck drei blaue, schräg nebeneinander laufende Bäche auf weißem Schilde. Nach diesem Vorbild entstand das Stadtwappen, bestehend aus drei nach links laufenden Silberbächen auf blauem Schilde. Der Regierungspräsident in Münster hat das Wappen im November 1970 genehmigt.

Seitenanfang

Wappen der Stadt Coesfeld

Beschreibung des Wappens:

Das Wappen der Stadt Coesfeld stellt auf goldenem Feld einen roten Ochsenkopf dar mit goldenem Halfter, goldenem Stirnband und silberschwarzen Augen.

Erläuterung:

Das älteste Coesfeld Stadtsiegel, das ursprüngliche Hauptsiegel, ist ein Lambertussiegel. Es lässt sich seit 1246 nachweisen. Der Durchmesser beträgt 8 cm.

Unter einem Giebel von zwei Türmen flankiert, steht der hl. Lambertus im Bischofsornat (ehem. Doppelturm-Westwerk der Lambertikirche).

Die Umschrift lautet: + SANCTVS . LAMBERTVS . DE . CVESVELDE +

Der Stempel dieses Siegels ist im Stadtarchiv.

Neben diesem Hauptsiegel gebrauchte die Stadt Coesfeld ein kleineres, so genanntes Sekretsiegel. Ursprünglich wurde es auf die Rückseite des Hauptsiegels gedrückt. Es zeigt den Ochsenkopf von vorn. Dieses Ochsenkopf-Sekretsiegel ist seit 1292 nachgewiesen. Aus ihm entwickelte sich das bis in das 18. Jahrhundert gebrauchte Ochsenkopfsiegel der Stadt: + SECRETVM . BVRGENSIVM . DE . COSVELDE . +

Aus diesem Sekretsiegel wurde das redende Wappenbild der Stadt entwickelt. Seit 1497 bis ins 18. Jahrhundert lassen sich lückenlos Beispiele des Coesfelder Ochsenkopfwappens nachweisen.
 

Seitenanfang

Wappen der Stadt Dülmen

Beschreibung des Wappens:

Das Stadtwappen zeigt auf gelbem (goldenem) Grund ein blaues Kleeblattkreuz.

Erläuterung:

Das Wappen der Stadt Dülmen zeigt ein in ein Schild gesetztes blaues Kleeblattkreuz auf gelbem (oder goldenem) Grund. Dieses Wappen kam um die Wende des 16. zum 17. Jahrhundert erstmals auf. Zunächst wurde es auf den zum Ende des 16. Jahrhunderts in Dülmen geprägten Münzen verwendet. Es ist außerdem in plastischen Darstellungen erhalten, so auf einem Relief des Jahres 1608 am Rathaus. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde dieses Wappenbild auch in das städt. Siegel aufgenommen. Das Kreuz entstammt wahrscheinlich dem Wappenschilde des Stadtpatrons St. Viktor, der auf einem Reitersiegel des Dülmener St.-Viktor-Stifts aus dem 14. Jahrhundert mit einem solchen Schild dargestellt ist. Die Farben Blau in Gold werden schon 1848 als alt überliefert angegeben.
 

Seitenanfang

Wappen der Gemeinde Havixbeck

Beschreibung des Wappens:

In Silber (Weiß) ein rechtsgewandter schwarzer, gold (gelb) bewehrter Habicht auf einem grünen, mit einem schräglinken silbernen (weißen) Wellenbalken belegten Dreiberg.

Erläuterung:

Habicht und Wellenbalken als redende Symbole für den Ortsnamen "Havix" - "beck". Der grüne Dreiberg soll die Lage der Gemeinde in den Baumbergen versinnbildlichen. Schwarz und Weiß sind die Farben des seit Jahrhunderten auf Haus Havixbeck ansässigen Geschlechts v. Twickel.

Seitenanfang

Wappen der Stadt Lüdinghausen

Beschreibung des Wappens:

In Gelb eine rote Glocke, links oben begleitet von einem roten Ammoniten.

Erläuterung:

Die Stadt Lüdinghausen und die frühere Gemeinde Seppenrade führten bis zur komm. Neugliederung 1975 beide ein genehmigtes Wappen. Das Wappen der damaligen Stadt - eine rote Glocke auf gelbem (goldenem) Grund - trägt auf der Originalzeichnung die Unterschrift des letzten dt. Kaisers Wilhelm II. (6. VII. 1909).

Das Wappen der Gemeinde Seppenrade zeigte einen goldenen Ammoniten auf rotem Grund. Im neuen, seit 1982 gültigen Wappen sind Symbole der alten Wappen aufgenommen und zu einer sinnvollen Symbiose vereinigt.

Die Glocke als Wappenzeichen geht über viele Jahrhunderte zurück. Sie findet sich z. B. auf mehreren Münzen aus der Münzstätte Lüdinghausen um 1308 im Schilde des letzten Ritters von Lüdinghausen, Ludolf, und im Siegel der Stadtrichter von 1441.

Über die Herkunft der Glocke in dem Wappen wird angenommen, die Glocke sei schon vor der Stadtgründung das Wappen der Ritter von Lüdinghausen gewesen; Ludolf als Oberherr des Ortes habe das Stadtzeichen mit in sein Wappen aufgenommen; die Sagen vom Glockenkolk und vom Selbstläuten der Glocken bei der Ankunft der Leiche des hl. Liudgerus in Lüdinghausen hätten die Veranlassung für das Symbol der Glocke gegeben; mit dem Namen "Lüdinghausen" habe die Glocke nichts zu tun. Die Darstellung des Ammoniten führt zurück auf die 1877 und 1895 in Seppenrade gefundenen Versteinerungen von Riesenammoniten, einer mit einem Durchmesser von ca. 1,80 m; er gilt bis heute als der größte.

Seitenanfang

Wappen der Gemeinde Nordkirchen

Beschreibung des Wappens:

In Gelb drei blaue 2 : 1 gestellte Kirchtürme, die beiden oberen mit spitzem, der untere mit barockem Helm.

Erläuterung:

Die drei Kirchtürme stellen die drei Ortsteile, in denen der Name Kirche (Capelle) vorkommt, symbolisch dar. Es handelt sich demnach um ein redendes Wappen.

Die Farben Blau und Gelb sind die Farben des Hauses Plettenberg, das 1694 den gesamten Morrien'schen Besitz kaufte und 1703 den Grundstein zur Schlossanlage legte. Der Regierungspräsident in Münster hat am 28.11.1983 die Einführung des Wappens der Gemeinde Nordkirchen genehmigt.
 

Seitenanfang

Wappen der Gemeinde Nottuln

Beschreibung des Wappens:

In Rot ein weißer heiliger Martin zu Pferd mit Bettler, darüber im gelben Schildhaupt drei grüne gestielte, balkenweise gestellte Haselnüsse.

Erläuterung:

Die Gemeinde Nottuln führt auch nach der kommunalen Neugliederung das alte Wappen mit der Darstellung des heiligen Martin fort. Die Verehrung dieses Heiligen hat hier eine lange Tradition. Sie wird u. a. dokumentiert durch sein Patrozinium über die Stifts- und Pfarrkirche, durch die Existenz der St. Martini-Bruderschaft (gegründet 1383) und nicht zuletzt durch den jährlichen Martinimarkt im November (dokumentiert seit 1622). Überlegungen, das Wappen der heutigen Gemeinde Nottuln völlig neu zu gestalten und alle 4 Ortsteile besonders darzustellen, wurden schon nach Vorlage der ersten Entwürfe schnell fallengelassen. Der Rat war einstimmig der Meinung, dass St. Martin auch den Bürgern der neuen Gemeinde Symbol des gegenseitigen Verstehens, der Rücksichtnahme und des Vertrauens sein werde.

Die Haselnüsse im Schildhaupt des Wappens weisen auf den Namen der Gemeinde hin. Dieser geht auf die Bezeichnung "Nuitlon" oder "Nutlon" zurück, die als "Nusswald" oder "Nussgehölz" ausgelegt werden. Das Recht zur Führung eines Wappens wurde der Gemeinde Nottuln bereits 1937 vom damaligen Oberpräsidenten der Provinz Westfalen verliehen. Der Regierungspräsident in Münster hat das Wappen im Februar 1983 genehmigt.

Seitenanfang

Wappen der Stadt Olfen

Beschreibung des Wappens:

In Gold (Gelb) ein roter Balken, darüber ein großes rotes "W", darunter ein großes rotes "O".

Beschreibung:

Unter Rückgriff auf ein noch erhaltenes Petschaft aus dem Jahre 1702 ließ sich die Stadt Olfen am 6. November 1967 das hier abgebildete Wappen vom Innenminister genehmigen. Es wurde nach der Gebietsreform vom Rat der aus den früheren Gemeinden Stadt und Kirchspiel Olfen gebildeten neuen Stadt Olfen am 23.05.1975 neu angenommen. Der Balkenschild ist mit dem münsterischen Stiftsschild identisch. Die amtliche Beschreibung lautet: In Gold (Gelb) ein roter Balken, darüber ein großes rotes W, darunter ein großes rotes O.

Die Beizeichen stehen für "Wigbold Olfen". Das Petschaft von 1702 zeigte den Stiftsschild in barocker Form mit dem heiligen Vitus als Schildhalter, barocken Zutaten (Palmwedel) und den Bauzeichen W - O.

Olfens Stadtwerdung geht auf das Jahr 1589 zurück, in eine Zeit, in der durch Privilegien Dörfer zur "Freiheit" oder zum "Wigbold" erhoben wurden, die sich durch einzelne Sonderrechte vom flachen Land unterschieden. Olfen erhielt 1600 das Stadtgericht. Eine Siegelbeschriftung mit den Buchstaben W - O ist bis in das Jahr 1606 nachgewiesen.

Seitenanfang

Wappen der Gemeinde Rosendahl

Beschreibung des Wappens:

In Rot ein weißer Schrägbalken, belegt mit drei roten Rosen mit gelben Butzen und grünen Kelchblättern.

Erläuterung:

Die im Zuge der kommunalen Neugliederung gebildete Gemeinde Rosendahl führt seit 1980 ein Wappen. Das Wappen stellt eine Kombination aus dem Wappen der Herren von Osterwick (Schrägbalken) und redenden Symbolen (Rosen) dar, die auf den Namen der Gemeinde Bezug nehmen. Nach den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die Herren von Osterwick Angehörige des niederen Adels, die im Mittelalter den zur Dorfbauerschaft Osterwick gehörigen Haupthof (Haus Osterwick) bewohnten. Mit den im Schrägbalken abgebildeten drei Rosen soll nicht nur der Zusammenschluss der ehemals drei selbständigen Gemeinden Darfeld, Holtwick und Osterwick, sondern ebenso die heimische Verbundenheit symbolisch dargestellt werden.

Das Wappen der Gemeinde Rosendahl ist am 25.01.1980 durch den Regierungspräsidenten in Münster genehmigt worden.

Seitenanfang

Wappen der Gemeinde Senden

Beschreibung des Wappens:

Auf silbernem Grund eine stilisierte grüne Linde, überzogen von einem schrägrechten roten vierlätzigen Turnierkragen.

Erläuterung:

Die Linde soll daran erinnern, dass es sich bei Senden um einen alten Gerichtsort handelt; mit ihr wird gleichzeitig auf das Siegel eines Sendener Frei- und Gografen aus dem Jahre 1652 zurückgegriffen, das einen Baum zeigt. Der Turnierkragen ist dem Siegel der Herren von Senden, genannt Benekamp, entnommen. Rot und Silber (Weiß) sind die Farben des Geschlechts von Droste, das seit über 500 Jahren auf Haus Senden sitzt.

Das am 3. Oktober 1966 genehmigte Wappen wurde nach der kommunalen Neugliederung am 15. September 1975 bestätigt.

Seitenanfang