Ausschuss berät erstes Integrationskonzept - Politiker loben Ausrichtung auf örtliche Verhältnisse
Zu den Pflichtaufgaben des noch jungen Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises Coesfeld gehört die Erstellung eines Integrationskonzeptes. Dieses Konzept ist mit den Städten und Gemeinden abzustimmen, vom Kreistag zu verabschieden und dem Land NRW bis zum Endes des Jahres vorzulegen. Eine wichtige Hürde nahm das Konzept in der jüngsten Sitzung des Integrationsausschusses. Parteiübergreifend und einstimmig folgten die Politiker dem Vorschlag der Kreisverwaltung, dem Kreistag die Verabschiedung in seiner nächsten Sitzung zu empfehlen.
Zuvor hatte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr herausgestellt, dass der Kreis Coesfeld bei der Erstellung des Integrationskonzeptes zwingend Wert darauf gelegt habe, die hauptamtlichen Akteure in den Behörden, bei den Wohlfahrtsverbänden, in den Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, aber auch die zahlreichen ehrenamtlichen Initiativen bei den Kirchen oder in Vereinen intensiv zu beteiligen. Und es dürfe kein Papier „für die Schublade“ werden.
Da wird es auch kaum reinpassen, witzelte ein Abgeordneter und spielte damit auf den Umfang von 220 Seiten an. Der Landrat lobte das Engagement der unzähligen Akteure, die sich mit ihren Erfahrungen, Wünschen und konkreten Vorschlägen einbrachten. Besonders hob er die Ergebnisse der ersten Integrationskonferenz im Sommer des Jahres und die Arbeit der sog. „Vorbereitungsgruppe“ hervor. Die Mitglieder dieser Gruppe, zu der Politiker des Kreistages, Bürgermeisterinnen, Leiter von Wohlfahrtverbänden, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, Vertreter der Ehrenamts- oder Migrantenselbstorganisationen, Menschen mit eigener Fluchterfahrung und natürlich des KI zählen, trafen sich viele Male, um die Konferenz vorzubereiten und die Struktur des Konzeptes zu erarbeiten. Allein durch das Engagement dieser Fachleute war gewährleistet, dass alle Themenbereiche der Integration berücksichtigt wurden. Etwas überrascht zeigte sich der eine oder andere Politiker über das bereits vielfältig vorgehaltene Hilfsangebot für Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund in den Städten und Gemeinden und auch auf Kreisebene. Nach Darstellung wichtiger Daten und Übersichten zur Bevölkerung und zur Flüchtlings- und Schulsituation im ersten Teil des Konzepts werden im zweiten Teil nahezu alle Angebote vor Ort und kreisweit beschrieben und Kontaktmöglichkeiten benannt. Auch über die wichtigsten gesetzliche Grundlagen und die Zuständigkeit der Behörden und Träger von Integrationsleistungen wird im Konzept informiert. KI-Leiter Bodo Dreier kündigte an, möglichst kurzfristig die Angebote und Informationen auch im Internetauftritt des Kreises zur Verfügung zu stellen. Die Ausschussmitglieder lobten das Konzept als Grundlage eines Handlungsplans zur Umsetzung integrationsfördernder Maßnahmen in (nahezu) allen Lebensbereichen. Die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Städte und Gemeinden sei deutlich erkennbar, auch wenn die Vielzahl der Handlungsfelder mit den unterschiedlichsten Zielen und vorgeschlagenen Maßnahmen – unabhängig von der gesetzlichen oder vertraglichen Zuständigkeit der jeweiligen Leistungsträger –beschrieben worden seien. Die Politiker wiesen übereinstimmend darauf hin, dass diese erheblichen Vorteile für die Städte und Gemeinden von Seiten des KI noch mehr herausgestellt werden sollten.
Das Kreiskonzept ist durchaus als Blaupause für die Überlegungen in den Städten und Gemeinden geeignet, so ein Ausschussmitglied.
Nach Vorlage des Integrationskonzeptes besitzt die Kommunikation mit den Kommunen, Institutionen und Ehrenamtlichen höchste Priorität, damit die an der Integration Beteiligten einen echten Mehrwert vom KI erfahren, unterstrich Ausschussmitglied Dr. Thomas Wenning. Dreier betonte, dass die Prüfung der Relevanz der genannten Integrationsziele und Maßnahmen natürlich den originär zuständigen Behörden und Institutionen vor Ort obliege, das KI, wenn gewünscht, aber in allen Phasen der Umsetzung unterstützend tätig sein wird. Dazu würden in Kürze mit allen Städten und Gemeinden erneut Gespräche geführt. Darüber hinaus werde das Kommunale Integrationszentrum natürlich stadt- und gemeindeübergreifende Bedarfe weiterhin aufgreifen und entsprechende Maßnahmen und Hilfen anbieten. Zum Abschluss sicherte der Ausschussvorsitzende Klaus-Viktor Kleerbaum dem Landrat und dem KI weiterhin die volle Unterstützung des Ausschusses bei der Bewältigung der umfangreichen Integrationsaufgaben zu.