Schulung ehrenamtlicher Sprachpaten wird durch Kreis Coesfeld gefördert - Volkshochschulen verständigen sich auf kreisweit einheitliches Konzept
Aktuell setzen sich bereits zahlreiche Ehrenamtliche im Kreis Coesfeld mit großem Engagement und großer Hilfsbereitschaft bei der Aufnahme und Betreuung von Menschen mit Fluchterfahrung ein. Der persönliche Kontakt bietet gute Ansatzpunkte zur Vermittlung erster Deutschkenntnisse – vor dem Beginn der systematischen Sprachförderung und auch zur Vertiefung des dort Gelernten. „Die Vorbereitung und Begleitung der Ehrenamtlichen bei dieser wichtigen Tätigkeit ist den Volkshochschulen und dem Kreis Coesfeld ein ganz besonderes Anliegen“, erläutert Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr den Hintergrund für das Kooperationsprojekt „Schulung ehrenamtlicher Sprachbegleiter“, das nun offiziell gestartet wurde – mit Vertragsunterzeichnung durch die Beteiligten.
Die Volkshochschulen an den Standorten in Coesfeld, Dülmen und Lüdinghausen haben hierzu gemeinsam mit dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Coesfeld im vergangenen Jahr ein einheitliches Schulungskonzept entwickelt und in einer Projektphase auf seine praktische Umsetzung geprüft. Hier sind auch die langjährigen Erfahrungen insbesondere der VHS Dülmen und der von allen drei Volkshochschulen engagierten Sprachwissenschaftlerin Dr. Dörthe Schilken eingeflossen.
Dr. Mechtilde Boland-Theißen, Leiterin der VHS Coesfeld:
Die ehrenamtlich Tätigen, die den Geflüchteten beim Erlernen der deutschen Sprache helfen wollen, sollen durch diese Schulung gestärkt und dabei auch unterstützt werden, mit gelegentlich schwierigen und frustrierenden Situationen der ehrenamtlichen Tätigkeit umgehen zu lernen.
Neben der Vermittlung methodischer Grundlagen steht insbesondere der Austausch und die Vernetzung der Ehrenamtlichen untereinander im Vordergrund, erläutert Dr. Christoph Hantel, Leiter des Volkshochschulkreises Lüdinghausen, die Zielsetzung des Projekts. Tanja Steinhaus, Leiterin der VHS Dülmen, betont, dass es neben den Netzwerktreffen mit inhaltlichen Themenschwerpunkten, etwa zu kulturellen Eigenheiten und Unterschieden, auch Sprechstunden zur weitergehenden Begleitung der ehrenamtlichen Sprachpaten gibt.
Wir möchten den Menschen, die hier angekommen sind, neben den Integrationskursen möglichst frühzeitig und unbürokratisch ein Sprachförderangebot unterbreiten – unabhängig vom aufenthaltsrechtlichen Status, fasst der Landrat die Absicht der Kooperation zusammen. Das Ziel des Projekts ist es, das gegenseitige Kennenlernen zu unterstützen und den Geflüchteten durch die persönliche Sprachförderung dabei zu helfen, sich selbst eine Stimme zu geben und an der Gesellschaft teilhaben zu können. Außerdem werden Menschen aus der Region dazu motiviert, sich aktiv und ganz praktisch für die Integration zu engagieren. Die Schulungen sind durch die Förderung des Kreises Coesfeld für die ehrenamtlichen Sprachpaten kostenlos. Es können auch ausgewählte Module der Schulungen besucht werden. Interessierte können sich für weitere Informationen bei der VHS Coesfeld (Telefon 02541 / 9481-0), der VHS Dülmen (Telefon 02594 / 12-400) oder der VHS Lüdinghausen (Telefon 02591 / 926-347) melden.