Aufmerksamkeit beim Frühjahrsputz - Mit angemessenem Schutz Hantavirusinfektion vermeiden
Wer jetzt seine Gartenmöbel aus dem Schuppen holt oder den Frühjahrsputz in der Garage beginnt, sollte auf Spuren von Nagerbefall achten. Denn diese könnten Krankheitserreger in sich tragen, sodass vorbeugende Maßnahmen sinnvoll sind, um einer eventuellen Infektion mit dem Hantavirus vorzubeugen.
Eine Hantavirusinfektion ist eine sogenannte Zoonose. Hierbei wird eine Erkrankung vom Tier auf den Menschen übertragen. Im Fall des Hantavirus ist dies unter anderem von der Rötelmaus auf den Menschen möglich. In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 250 bis 500 Menschen, wobei im Münsterland die Hantavirusinfektion häufiger als in anderen Teilen Deutschlands auftritt. Die Infektion erfolgt in erster Linie durch das Einatmen von Staub, der mit Speichel, Kot oder Urin infizierter Mäuse kontaminiert sein kann. Meist verläuft eine Infektion ohne Symptome beim Menschen. Bei einigen Betroffenen zeigen sich jedoch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit. Gelegentlich kommt es zu Flankenschmerzen, Sehstörungen und Nackensteifigkeit und im schlimmsten Fall zu Blutdruckabfall, Nierenversagen sowie Hauteinblutungen. In 6 bis 15 Prozent der Fälle kann der Verlauf sogar tödlich enden.
Das Gesundheitsamt des Kreises Coesfeld empfiehlt daher vorbeugende Maßnahmen, um nicht mit Urin und Kot von Nagetieren in Kontakt zu kommen. Einen angemessenen Schutz bietet bereits das Anziehen von Gummi- oder Plastikhandschuhen sowie das Tragen einer FFP2-Maske. Bei äußerlich erkennbaren Spuren von Urin und Kot kann die betroffene Fläche mit Desinfektionsmittel besprüht und anschließend mit Papiertüchern gereinigt werden. Sie sollten in einen abgedeckten Mülleimer geworfen werden. Dann sollten alle in der unmittelbaren Umgebung vorhandenen Oberflächen gereinigt und desinfiziert werden. Die behandschuhten Hände sollten mit Wasser und Seife oder einem Desinfektionsmittel gewaschen werden, bevor sie ausgezogen werden. Anschließend sind die Hände mit Seife und warmen Wasser zu waschen, ggf. kann auch ein Handdesinfektionsmittel benutzt werden. Wichtig ist – saugen oder fegen von Urin, Kot oder Nistmaterialien der Rötelmäuse sollte nicht erfolgen, da so der Staub aufgewirbelt wird. Eine Möglichkeit zu impfen besteht nicht.
Hantavirusinfektionen treten zyklisch in 2-3-jährigen Abständen häufiger auf und weisen auch eine deutliche Saisonalität auf. Im Frühjahr und Sommer sind die höchsten Erkrankungszahlen zu beobachten. Je höher die Populationsdichte von Rötelmäusen ist, desto höher die Anzahl von Hantavirusinfektionen.