Nachhaltige Entwicklung Gräftensystem Burg Vischering
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Dezember 2025
-
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldSeit dem 01. Dezember haben die Arbeiten an der Uferlinie begonnen. Der alte Uferschutz war komplett verwittert und es guckten nur noch die alten Pfosten aus dem Wasser. Durch den Wellenschlag und tierischen Fraß von Enten und Nutrias ist die Uferlinie stark zurückgewichen. Jetzt werden Eichenpfähle in die Erde gerammt, auf denen Eichenbretter als neuer Uferschutz verschraubt werden. Die Uferlinie wird wieder angefüllt und Raseneinsaat aufgetragen. Zudem wird ca. 30 % des Uferbereichs mit Sumpfpflanzen wie z. B. Sumpfschwertlilien bepflanzt.
-
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldDie Gewässersohle im südlichen Teil ist fertig modelliert und das „Becken“ der Außengräfte gut erkennbar.
-
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldDie zukünftige Sumpfzone mit einer Wassertiefe von nur 30 cm ist ebenso fertig modelliert. Die beiden Zonen „Sumpflandschaft“ im südlichen, normales Gewässer bis zu 1,60 m Tiefe im nördlichen Teil werden durch einen Damm getrennt, der noch erstellt wird.
November 2025
-
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldDie neue Gewässersohle wird modelliert. Um das Gewässer ökologisch sinnvoll und klimaresilient zu formen, wird im südlichen Teil die Tiefe geformt, um Fische und Reptilien vor Frost zu schützen.
-
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldMit dem sogenannten „Dumper“ einem Kettenfahrzeug mit Ladefläche, wird die Organik, also das gemulchte Pflanzenmaterial, abtransportiert. Das Ganze wird zunächst auf der gepachteten Ackerfläche abgeladen, bevor es dann gesiebt und kompostiert wird.
-
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldDer Langarmbagger hat am 18. November seine Arbeit aufgenommen und beginnt mit der Modellierung der neuen Gewässersohle.
-
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldNachdem der Aufwuchs aus den vergangenen drei Jahren heruntergemulcht wurde, werden das organische Material und ca. 5 cm Oberboden zusammen geschoben bzw. mit dem Bagger abgeharkt. Nächste Woche kommt ein sogenannter „Dumper“, mit dem das Material abgefahren wird. Auf der Baustellenfläche des gepachteten Ackers wird das Material gesiebt, damit nur die Organik abgefahren und kompostiert wird. Der gesiebte Boden wird wieder in die Gräfte gefahren.
-
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldDie Bäume an der Uferlinie mussten zurückgeschnitten werden, damit der große Bagger mit dem 18 m Auslegearm die Uferböschung anfüllen kann. Die Uferlinie soll breiter werden und mit Neupflanzungen z. B. aus Hainbuchen ergänzt werden.
-
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldDer große Bagger mit dem 18 m Ausleger ist am Donnerstag, den 06.11.2025 angekommen. In der nächsten Woche wird mit diesem Gerät die Gewässersohle der Außengräfte modelliert.
Oktober 2025
-
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis Coesfeld -
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldNach wenigen Stunden hat sich der Bagger in der Außengräfte schon deutlich vorgearbeitet und einige Quadratmeter freigeräumt.
-
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis Coesfeld -
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldSeit Donnerstag, 30.10.2025 ist der Bagger dann endlich in der Außengräfte angekommen und mulcht den Aufwuchs herunter. Das organische Material wird in der kommenden Woche abgefahren und kompostiert.
-
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldBild von der Zuwegung für die Baustelleneinrichtungsfläche:
Im ersten Schritt wurde die Zuwegung für die Baustellenfahrzeuge eingerichtet. Im vorderen Teil wurde der Weg mit Schotter befestigt und im hinteren Teil wurden Metallplatten verlegt, um Bodenverdichtungen zu vermeiden. Nach der Fertigstellung sämtlicher Arbeiten werden die Wege wieder zurückgebaut. -
![]()
Copyright Informationen für Abbildung ©
Kreis CoesfeldUm in die Außengräfte zu gelangen, wurde eine temporäre Brücke errichtet. Dazu wurden zwei Rohre mit 140 cm und zwei mit 80 cm Durchmesser verlegt und aufgeschottert.
Ökologische Aufwertung der Gräften bei Burg Vischering
Im Rahmen des Förderprojekts „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) werden die Innen- und Außengräfte der Burg Vischering ökologisch aufgewertet.
Gräfte ist eine westfälische Bezeichnung für einen Wassergraben, um ein Gebäude vor Angriffen zu schützen. Besonders im Münsterland gibt es zahlreiche Burgen, Schlösser und größere Gehöfte, die von Gräften umgeben sind, so wie bei der Burg Vischering.
Das Gewässer der Innengräfte leidet unter einer zunehmenden Schlammbildung, begleitet von einer Fäulnisentwicklung unter starker Sauerstoffzehrung, die für Fische und alle Lebewesen problematisch werden kann. In den letzten Jahren traten zudem im Sommer Verdachtsfälle von Botulismus bei den Wasservögeln auf, die zum Verenden zahlreicher Enten führten. Botulismus ist eine Erkrankung, die durch das Gift eines Bakteriums hervorgerufen wird, welches in den Schlammschichten überdauern kann. Es führt bei Vögeln zu Lähmungserscheinungen und bei Wasservögeln zum Tod durch Ertrinken.
Aus diesen Gründen werden nun die Innengräfte durch ein biologisches Verfahren entschlammt. Durch die Verlegung von Membranschläuchen auf die organische Schlammschicht wird Luftsauerstoff minimalinvasiv ausgebracht. Dadurch werden aerobe Bedingungen geschaffen, die es den Mikroorganismen ermöglichen, den organischen Schlamm abzubauen und die Schlammschicht zu reduzieren. Durch dieses biologische Verfahren werden die aquatischen Lebewesen geschont und das Gewässer nachhaltig und dauerhaft aufgewertet.
Zudem wird die über die Jahre marode gewordene Uferbefestigung wiederhergestellt. Hierfür wird die alte Bretterverschalung erneuert. Zur ökologischen Aufwertung des Uferbereichs wird dieser abschnittsweise mit Wasser- und Sumpfpflanzen besetzt.
Da die frisch gesetzten Pflanzen gerne von Wasservögeln abgefressen werden, müssen die Jungpflanzen durch einen Käfig geschützt werden, um ein erfolgreiches Anwachsen der Pflanzen zu ermöglichen.
Mit diesen Maßnahmen sollen das Ökosystem der Innengräfte wiederhergestellt und die Gewässerqualität deutlich verbessert werden.
Die Außengräfte war bis zum Jahr 2022 in einem schlechten Zustand, weil sie zunehmend verlandete und sich auf den entstandenen Inseln Wasservögel ansiedelten, die an den Ufern den Röhrichtbestand und die Wasserpflanzen nahezu vollständig abfressen. Die vielen Wasservögel haben zudem durch ihren Kot für einen sehr hohen Nährstoffeintrag in das Gewässer und dadurch die Schlammbildung gefördert. Aufgrund des auch in der Außengräfte vorliegenden Verdachts von Botulismus ist zum Schutz der Wasservögel die Außengräfte bereits im Jahr 2022 trockengelegt worden. Die Außengräfte soll nun in zwei Teilabschnitte aufgeteilt und renaturiert werden, wobei der nördliche Bereich in eine Sumpflandschaft umgestaltet wird und im südlichen Teil wieder ein dauerhaftes Gewässer entsteht.
Da für die Durchführung dieser Arbeiten eine umfangreiche Modellierung der Gewässersohle erforderlich ist, wird die Vegetation, die sich in den vergangenen drei Jahren auf der ehemaligen Gewässersohle der Außengräfte entwickelt hat, entfernt. Ursprünglich war geplant, das Wasser der Außengräfte in den Wintermonaten durch gezielte Steuerung in die Stever abzulassen, um in dieser Zeit die Schlammschicht durch Mikroorganismen abzubauen und die Wasserfläche nur für die Sommermonate ökologisch stabil zu halten. Dadurch kann sich allerdings kein dauerhaft ökologisches System einstellen und viele Fischarten oder Libellen könnten sich nicht etablieren. Die Schlammreduktion soll auch in der Außengräfte mit Luftsauerstoff über Belüftungsschläuche erfolgen und es soll sich ein dauerhaftes Stillgewässer mit hoher biologischer Vielfalt etablieren.
Durch diese völlig neue Umgestaltung der Außengräfte mit der Entwicklung einer Sumpffläche wird auch für den Klimaschutz ein besonders wertvoller Beitrag geleistet.
Die Sumpflandschaft soll durch einen Besuchersteg dem Publikumsverkehr zugänglich und mit entsprechenden Hinweisschildern und Informationstafeln ausgestattet werden. Der Kreis Coesfeld leistet damit einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und die Bürger im Kreis Coesfeld und weit darüber hinaus.
Besucher können sich auf der Homepage des Kreises Coesfeld und auf den entsprechenden QR-Codes an den Informationsschildern an der Burg Vischering über den aktuellen Stand der Bauarbeiten und den Projektfortschritt informieren.








