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Strategische Ziele

Am 24. Juni 2025 hat der Kreistag des Kreises Coesfeld die aktualisierten Strategischen Ziele beschlossen. Sie bilden den Rahmen für die zukünftige Entwicklung unseres Kreises und geben Orientierung für Politik, Verwaltung und Gesellschaft.

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr mit dunklem Jackett, einem weißen Hemd, blau-weißer Krawatte und einem Pin mit Kreis Coesfeld Wappen am Kragen vor dem Kreishaus II

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr

Vorwort

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

liebe Partnerinnen und Partner in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft,

die strategischen Ziele des Kreises Coesfeld bilden das Fundament unseres kommunalen Handelns – heute und in Zukunft. Sie sind der Kompass, an dem wir unsere politischen Entscheidungen und die tägliche Arbeit der Kreisverwaltung ausrichten. Seit ihrer letzten Fortschreibung im Jahr 2018 hat sich unsere Welt jedoch deutlich gewandelt. Globale Krisen, technologische Umbrüche und gesellschaftliche Herausforderungen machen eine Neuausrichtung erforderlich. Die Corona-Pandemie hat uns eindrücklich vor Augen geführt, wie bedeutsam ein belastbares Gesundheitswesen und funktionierende Krisenstrukturen sind. Der Klimawandel fordert uns zum Handeln auf allen Ebenen heraus. Themen wie Digitalisierung, soziale Teilhabe, Fachkräftemangel und Integration haben in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen und erfordern Antworten, die in unsere strategische Planung integriert werden müssen.

Diese Neufassung unserer strategischen Ziele ist daher nicht bloß eine Aktualisierung – sie ist Ausdruck eines bewussten Gestaltungswillens, den Kreis Coesfeld auch unter veränderten Bedingungen zukunftsfähig, lebenswert und wirtschaftlich stark zu halten. Dabei greifen wir auch auf bereits beschlossene Konzepte wie das Klimaschutzkonzept, die Digitalisierungsstrategie oder das Personalentwicklungskonzept zurück und verankern sie in einem gemeinsamen strategischen Rahmen.

Ein solch breit gefächerter Entwicklungsprozess lebt vom Miteinander. Deshalb haben wir neben der Verwaltung und der Politik auch externe Fachgremien – etwa den Teilhabebeirat oder die Bürgermeisterkonferenz – gezielt einbezogen. Der strukturierte Beteiligungsprozess sichert die Qualität und Akzeptanz der neuen strategischen Ziele.

Die vorliegende Broschüre macht deutlich, dass der Kreis Coesfeld sich seiner Verantwortung stellt – gegenüber den Menschen, der Umwelt und den kommenden Generationen. Mit klaren Handlungsprinzipien und konkreten Zielen in dreizehn strategischen Themenfeldern gestalten wir gemeinsam eine lebenswerte Zukunft.

Ich lade Sie herzlich ein, sich mit unseren Zielen auseinanderzusetzen – kritisch, interessiert und konstruktiv. Denn nur gemeinsam können wir unseren Kreis nachhaltig und lebendig weiterentwickeln.

Ihr
Dr. Christian Schulze Pellengahr
Landrat des Kreises Coesfeld

Handlungsprinzipien

I. Demokratie und Rechtmäßigkeit

Der Kreis Coesfeld bekennt sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung, die durch freie, faire Wahlen und starke demokratische Institutionen geprägt ist. Entscheidungen und Handlungen erfolgen stets im Einklang mit den Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit sowie nach geltendem Recht und Gesetz. Er schöpft die ihm zur Verfügung stehenden Mittel aus, um effiziente und effektive Geschäftsabläufe zu gewährleisten. Im Rahmen des pflichtgemäßen Ermessens und der Verhältnismäßigkeit nutzt der Kreis Coesfeld die vorhandenen Gestaltungsspielräume im Interesse seiner Bürgerinnen und Bürger. Der Kreis Coesfeld wirkt an der Verwirklichung eines vereinten Europas als Grundlage eines friedlichen und gewaltfreien Zusammenlebens sowie des gegenseitigen ökonomischen und sozialen Fortschritts mit.

II. Bürgerorientierung

Der Kreis Coesfeld geht offen und hilfsbereit auf die Menschen zu und bietet schnelle, effektive Unterstützung durch Rat und Tat. Er unterstützt seine Bürgerinnen und Bürger durch Hilfe zur Selbsthilfe, stärkt die Eigenverantwortung und beschränkt Regelungen auf das notwendige Maß. Der Kreis Coesfeld unterstützt das Ehrenamt und die Strukturen bürgerschaftlichen Engagements. Als moderner Dienstleister treibt der Kreis Coesfeld gleichzeitig die Entwicklung effizienter digitaler Verwaltungsdienstleistungen voran und bietet gleichzeitig den Menschen, die Unterstützung wünschen oder benötigen, eine persönliche Beratung an. Hierbei gewährleistet er einen diskriminierungsfreien Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und verwendet eine klare, verständliche und bürgernahe Sprache in Wort und Schrift.

III. Mitarbeiterorientierung

Der Kreis Coesfeld bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives, modernes und gesundes Arbeitsumfeld und fördert sie beruflich und persönlich durch gezielte Personalentwicklung. Die Zusammenarbeit von Führungskräften und Mitarbeitenden ist geprägt von Offenheit, Respekt, Kollegialität und Vielfalt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auf die Anforderungen einer digitalen Gesellschaft und Arbeitswelt vorbereitet. Der Kreis Coesfeld setzt sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein und unterstützt als familienfreundlicher Arbeitgeber die Vereinbarkeit von privaten und beruflichen Verpflichtungen. Damit positioniert sich der Kreis Coesfeld als attraktiver und bedeutender regionaler Arbeitgeber, mit dem sich seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter identifizieren.

IV. Wirtschaftlichkeit, Innovation und Finanzen

Der Kreis Coesfeld setzt die vorhandenen Ressourcen effizient ein und nimmt seine wirtschaftliche Verantwortung im Sinne des Gemeinwohls wahr. Die effiziente und effektive Gestaltung der Geschäftsprozesse ist dabei von zentraler Bedeutung. Technologische Entwicklungen und die Digitalisierung werden als Chancen zur Steigerung von Effizienz und Effektivität betrachtet. Die Umsetzung von Projekten und Maßnahmen steht unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit und wird hinsichtlich ihrer Zielerreichung überprüft. Mögliche Folgelasten werden bei der Aufgabenwahrnehmung sorgfältig berücksichtigt, insbesondere in Fällen, in denen Drittmittel nur zeitlich befristet zur Verfügung stehen. Der Kreis Coesfeld prüft und nutzt Fördermittel des Landes, des Bundes und der Europäischen Union, soweit deren Einsatz zweckmäßig ist.

Als umlagefinanzierte Gebietskörperschaft ist sich der Kreis Coesfeld seiner besonderen finanziellen Verantwortung gegenüber den kreisangehörigen Städten und Gemeinden bewusst und handelt in diesem Sinne rücksichtsvoll. Dieses kommunalfreundliche Vorgehen wird insbesondere im Rahmen der jährlichen Abwägungsprozesse zwischen den gleichrangigen Finanzbedarfen der kreisangehörigen Kommunen und des Kreises Coesfeld transparent gepflegt.

V. Nachhaltigkeit

Der Kreis Coesfeld ist eine lebenswerte Region und soll dies auch in Zukunft bleiben. Ziel ist es, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, die soziale Gerechtigkeit zu stärken und den wirtschaftlichen Wohlstand zu fördern. Als Orientierungsmaßstab dienen dabei die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Developement Goals, SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, die global ein menschenwürdiges Leben und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen zum Ziel haben. Ausdruck dieses Engagements ist die selbstverpflichtende und verantwortungsvolle Nutzung von Instrumenten eines strategischen Nachhaltigkeitsmanagements. Der Kreis Coesfeld verfolgt seine Ziele als Beitrag zur globalen Nachhaltigkeit konsequent im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses.

Strategische Ziele

I. Wirtschaft und Arbeit

Wirtschaft:

Die positive und stabile Entwicklung der wirtschaftlichen Situation im Kreis Coesfeld soll insgesamt erhalten und weiter ausgebaut werden. Unternehmerinnen und Unternehmer sollen Bedingungen vorfinden, um ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten eigenverantwortlich zu entfalten sowie sichere Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen. Der Kreis Coesfeld unterstützt insbesondere mit seiner Wirtschaftsförderungsgesellschaft (wfc) die wirtschaftliche Entwicklung und bietet Dienstleistungen in verschiedenen Bereichen an.

  • Unterstützung von lokalen Unternehmen bei Expansionsvorhaben, Prozessen der Unternehmensnachfolge, Plänen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Fördermittelakquise.
  • Beratung und Begleitung Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen.
  • Unterstützung bei der Ansiedlung von Unternehmen und Gewinnung von Investoren, zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft.
  • Beratung, Information und Vernetzung von Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung im In- und Ausland zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt.
  • Förderung von Innovation und Digitalisierung in der vornehmlich mittelständisch geprägten Wirtschaft durch aktive Vernetzung und Kooperation mit Start-ups und Hochschulen.
  • Förderung der betrieblichen Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes durch Vernetzung, Initiierung von Projekten und Bündelung von Interessen, insbesondere in den Bereichen Wasserstoff, Photovoltaik, Kreislaufwirtschaft und Mobilität.
  • Beratung und Unterstützung von Unternehmen und Kommunen beim Ausbau der digitalen Infrastruktur.
  • Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe bei der Anpassung an klimatische und wirtschaftliche Herausforderungen, insbesondere durch Förderung nachhaltiger Anbaumethoden, Digitalisierung und regionaler Vermarktungsstrategien.

Arbeit:

Der Kreis Coesfeld hat seit Jahren die niedrigste Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen. Zudem ist die Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vergleichsweise hoch. Vorrangiges Ziel ist es, die Zahl der Menschen ohne Arbeit weiterhin so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig wird der Fachkräftemangel als wachsende Herausforderung zunehmend spürbar. Unternehmen sollen in die Lage versetzt werden, attraktive Ausbildungs- und Arbeitsplätze anzubieten. Der Kreis Coesfeld positioniert sich als moderne Arbeitgebermarke, die den Kreis als Lebens- und Arbeitsort attraktiv macht und damit zur weiteren Zielerreichung beiträgt.

  • Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen mit unterschiedlichen Qualifizierungsniveaus unter Berücksichtigung von Tarifbindung, Mindestlohn und Arbeitsschutzbestimmungen.
  • Bereitstellung von Aus- und Weiterbildungsplätzen zur Fachkräftesicherung, zur Förderung der regionalen Wirtschaft und zur Stärkung der Arbeitsmarktstabilität.
  • Die hohe Arbeitsplatzversorgungsquote wird gesichert, um den Kreis Coesfeld als attraktiven Arbeitsstandort zu erhalten.
  • Langzeitarbeitslose werden im Rahmen der kommunalen Trägerschaft des Kreises Coesfeld für die Leistungen nach dem SGB II durch die Jobcenter der Städte und Gemeinden sowie durch den Kreis Coesfeld individuell und passgenau in den Arbeitsmarkt integriert, um eine nachhaltige berufliche Wiedereingliederung zu ermöglichen.

II. Sicherheit und Ordnung

Der Kreis Coesfeld gewährleistet ein sicheres und stabiles Umfeld für seine Bürgerinnen und Bürger. Dazu gehören die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und die konsequente Durchsetzung gesetzlicher Bestimmungen. Präventive Maßnahmen zur Risikominimierung und die Stärkung des Sicherheitsbewusstseins in der Bevölkerung stehen dabei im Vordergrund. Die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung bildet die Grundlage für eine hohe Lebensqualität.

  • Die öffentliche Sicherheit wird gestärkt, indem die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger durch eine effektive Zusammenarbeit aller Sicherheitsbehörden, insbesondere von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Ordnungsbehörden, gewährleistet wird.
  • Die öffentliche Ordnung wird gewährleistet, indem die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften im öffentlichen Raum sichergestellt wird.
  • Ein effizientes Krisenmanagement wird durch den Aufbau und Aufrechterhaltung eines robusten Systems zur Bewältigung von Naturkatastrophen, Unfällen und anderen Notfällen gewährleistet.
  • Die Fähigkeit der Bevölkerung zur eigenverantwortlichen Bewältigung von Krisensituationen wird durch kontinuierliche Sensibilisierung und Beratung sowie einer angemessenen Einbindung in Sicherheitskonzepte gestärkt.
  • Die Verkehrssicherheit wird durch Maßnahmen zur Reduzierung von Verkehrsunfällen und zur Förderung einer sicheren Mobilität durch Prävention, Dokumentation, Aufklärung und Sanktionen gefördert.
  • Die Verkehrserziehung wird mit Unterstützung der Kreisverkehrswacht und der Polizei bei der Weiterentwicklung und Durchführung von Verkehrserziehungsmaßnahmen für alle Altersgruppen gefördert.
  • Die Lebensmittel- und Tiergesundheitsüberwachung wird durch die Sicherstellung der Einhaltung von Standards für die Gesundheit von Mensch und Tier entlang der gesamten Lebensmittelkette vom Feld bis auf den Teller gewährleistet.

III. Familie und Jugend

Der Kreis Coesfeld ist ein familienfreundlicher Kreis, in dem die vielfältigen Lebenswelten von Familien berücksichtigt werden. Familien-, kinder- und jugendfreundliche Strukturen und Angebote sollen erhalten und weiterentwickelt werden, um die Zielgruppe sowie Fachkräfte und Ehrenamtliche über die Angebote zu informieren und den Zugang zu erleichtern. Kinder und Jugendliche erhalten über den gesamten Zeitraum ihrer sozialen, emotionalen und sprachlichen Entwicklung eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige und kontinuierliche Förderung, die insbesondere an den Übergängen begleitet wird. Durch die Schaffung von adäquaten Betreuungs- und Bildungsangeboten soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert und der Familienalltag erleichtert werden. Dies fördert die finanzielle Unabhängigkeit von Familien durch Erwerbstätigkeit.

  • Sicherstellung einer bedarfsgerechten und verlässlichen Kindertagesbetreuung und frühkindlicher Betreuung sowie zukünftig Bildung und Betreuung in offenen Ganztagsschulen im Primarbereich.
  • Frühzeitige Unterstützung von Familien durch Programme zur Stärkung der Familienbeziehungen und der elterlichen Kompetenzen von Geburt an.
  • Entwicklung und Umsetzung präventiver Maßnahmen zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen sowie zur Wahrung ihrer Rechte.
  • Partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Verbesserung der Strukturen und Prozesse im Kinderschutz. Ziel ist die Herstellung von Chancengerechtigkeit entlang der kommunalen Präventionskette durch die Schaffung bedarfsgerechter Unterstützungsangebote für Familien und alle jungen Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen.
  • Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an politischen Prozessen und Entscheidungen zur Stärkung ihre Selbstwirksamkeit als Teil der Gesellschaft.
  • Förderung der individuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen durch ein umfassendes Bildungs-, Freizeit- und Kulturangebot unter Einbeziehung ehrenamtlicher Strukturen.

IV. Bildung und Ausbildung

Der Kreis Coesfeld gewährleistet eine qualitativ hochwertige Grundbildung für alle Schülerinnen und Schüler, um die Chancengerechtigkeit zu fördern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung innovativer Lehrmethoden und der digitalen Bildung zur Gestaltung eines zukunftsorientierten Bildungssektors. Die Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises Coesfeld leisten einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Orientierung und beruflichen Grundbildung von Absolventinnen und Absolventen der allgemeinbildenden Schulen. Sie qualifizieren in ihren Bildungsgängen zukunftsorientierte Fachkräfte und gestalten in ihren vielfältigen fachlichen Angebotsschulformen auch den digitalen Wandel für die Unternehmen in unserer Region mit. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Institutionen ist ein strategisches Ziel, um praxisnahe Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsperspektiven zu schaffen.

Die Förderung des lebenslangen Lernens und der beruflichen Weiterbildung soll die Anpassungsfähigkeit der Bevölkerung an sich verändernde Arbeitsanforderungen sicherstellen. Die Förderung kultureller Bildung und kreativer Ausdrucksformen unterstützt die persönliche Entwicklung der Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus strebt der Kreis Coesfeld ein inklusives Bildungsumfeld an, das die Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen berücksichtigt.

  • Die gemeinsame Schulentwicklungsplanung mit den Städten und Gemeinden wird regelmäßig fortgeschrieben, um ein qualitativ hochwertiges und flächendeckendes Schulangebot zu gewährleisten.
  • Eine systematische Berufs- und Studienorientierung für alle Schülerinnen und Schüler wird ab der achten Klasse gewährleistet, um eine fundierte Berufswahlentscheidung zu ermöglichen. Ein reibungsloser Übergang von der Schule in den Beruf soll ermöglicht und Warteschleifen vermieden werden.
  • Der Kreis Coesfeld unterstützt durch seine Angebote in der MINT-Förderung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und durch das Netzwerk „Zukunft durch Innovation“ (zdi) die pädagogische Arbeit in Kindergärten und Schulen und damit auch die Zukunftsfähigkeit der heimischen Wirtschaft.
  • Der Kreis Coesfeld unterstützt die pädagogische und psychologische Arbeit in Kindergärten und Schulen in Abstimmung mit den Trägern insbesondere im Präventionsbereich.
  • Die breit gefächerten und qualitativ hochwertigen Bildungsangebote der Berufskollegs bleiben unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der jungen Menschen und der regionalen Wirtschaft möglichst erhalten und werden bei Bedarf in Kooperation und vertrauensvoller Partnerschaft der Berufskollegs mit den Kammern, Unternehmen und anderen Trägern beruflicher Aus- und Weiterbildung gezielt weiterentwickelt.
  • Viele Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Kreisgebiet können nach ihren Interessen und Fähigkeiten ihren beruflichen Lebensweg im Kreis Coesfeld beginnen und sich zu zukunftsorientierten Fachkräften für unsere Region qualifizieren.
  • Der Anteil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne formalen Schulabschluss wird gering gehalten. Die Orientierungs-, Bildungs- und Ausbildungsangebote für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf werden erhalten und gezielt weiterentwickelt.
  • Die Förderschulen im Kreis Coesfeld werden im Sinne der Teilhabe erhalten und gezielt weiterentwickelt.
  • Berufliche Weiterbildung wird in Bereichen nachgefragter und innovativer Zusatzqualifikationen ermöglicht. Die enge und vielfältige Zusammenarbeit mit den Hochschulen wird gepflegt und ausgebaut.
  • Bildungsträger sowie Schülerinnen und Schüler werden systematisch im Bereich Medienbildung und Digitalisierung geschult und unterstützt.
  • Das kommunale Jobcenter unterstützt und begleitet junge Menschen im Bürgergeldbezug auf dem Weg in eine Ausbildung.

V. Integration

Der Kreis Coesfeld fördert das harmonische Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe. Interkulturelles Verständnis und ein offener Dialog helfen, Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz von Vielfalt zu stärken. Ziel ist es, ein gesellschaftliches Umfeld zu schaffen, das die Integration aller Menschen mit Zuwanderungsgeschichte unabhängig von ihrer räumlichen, sozialen oder kulturellen Herkunft fördert.

  • Förderung einer integrativen Gemeinschaft, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft harmonisch zusammenleben können.
  • Ausbau und Entwicklung von unterstützenden Strukturen, um die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern.
  • Stärkung des interkulturellen Dialogs, um Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz von Vielfalt zu erhöhen.
  • Die Integration und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Einwanderungsgeschichte soll insbesondere durch die Stärkung der bestehenden Bildungs-, Ausbildungs-, Arbeits-, Sozial- und Gesundheitssysteme gefördert werden.
  • Die Verbesserung der Integration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in das Bildungssystem bleibt ein wichtiger Faktor, um ihre Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft zu erhöhen.
  • Förderung der zügigen Integration in den Arbeitsmarkt und der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung als zentraler Schritt zur eigenverantwortlichen Sicherung des Lebensunterhalts.
  • Kulturelle Veranstaltungen und Projekte sollen gefördert werden, um das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken.
  • Sprachfördermaßnahmen sollen auf- und ausgebaut werden, um die kommunikative Integration zu erleichtern.
  • Plattformen für den Austausch zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen sollen unterstützt werden, um soziale Interaktion und Integration zu fördern.
  • Die Integration von geflüchteten Menschen wird im Rahmen der Wohnbauförderung bedarfsgerecht unterstützt.

VI. Gleichstellung und Teilhabe

Gleichstellung:

Der Kreis Coesfeld ergreift bereits seit vielen Jahren umfangreiche Maßnahmen, um den gesetzlich verankerten Grundsatz zu garantieren, allen Geschlechtern gleiche Chancen und Rechte zu gewährleisten. Ziel ist es, bestehende geschlechtsspezifische Ungleichheiten in allen Lebensbereichen umfassend abzubauen. Gewalt und Diskriminierung in jeglicher Form werden strikt abgelehnt und nicht toleriert. Dies umfasst sowohl interne Prozesse von der Ausschreibung bis zum Renten- beziehungsweise Pensionseintritt als auch neue Entwicklungen, wie den Einsatz von künstlicher Intelligenz.

  • Es werden verschiedene Formen der Öffentlichkeitsarbeit sowie Aufklärungs- und Informationskampagnen zur Sensibilisierung für Gleichstellungsfragen durchgeführt.
  • Es werden Regelungen, Richtlinien und Dienstvereinbarungen geschaffen, die sicherstellen, dass Gleichstellung in allen Bereichen berücksichtigt wird.
  • Es werden Maßnahmen zur Bewertung der Fortschritte ergriffen, insbesondere zur Erstellung von Gleichstellungsplänen und der Umsetzung der Beteiligungsrechte der bestellten Gleichstellungsbeauftragten in den Städten und Gemeinden des Kreises.
  • Er werden gleichberechtigte Karrierechancen gefördert und die Teilhabe von Frauen, Männern und Menschen mit anderen Geschlechtsidentitäten in Führungspositionen unterstützt.
  • Durch aktive Frauenförderung sollen bestehende Benachteiligungen abgebaut werden.
  • Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer wird kontinuierlich verbessert.

Teilhabe:

Der Kreis Coesfeld setzt sich für eine inklusive und barrierefreie Gesellschaft ein, in der Menschen mit Behinderungen oder anderen in der Person liegenden Einschränkungen über uneingeschränkte Möglichkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nach den Maßgaben der UN-Behindertenrechtskonvention verfügen können. Dies umfasst insbesondere den Zugang zu Bildung, Mobilität, zum Arbeitsmarkt, zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit sowie zu Freizeit- und Kulturangeboten. Der Kreis Coesfeld unterstützt die Umsetzung einer barrierefreien Infrastruktur in öffentlichen Einrichtungen und im öffentlichen Raum. Die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben soll gewährleistet und die Lebensqualität von Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Einschränkungen verbessert werden. Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankung sowie ihre Angehörigen werden zur Wahrung ihrer Belange an Planungsprozessen des Kreises, die Menschen mit Behinderungen betreffen und bei der Vertretung ihrer Interessen unterstützt und gefördert.

  • Eine durchgängig barrierefreie Infrastruktur im öffentlichen Raum und in öffentlichen Einrichtungen wird gewährleistet, um Menschen mit Behinderungen einen uneingeschränkten Zugang zu Bildung, Arbeitsplätzen und anderen Einrichtungen zu ermöglichen.
  • Digitale Inhalte, Anwendungen und Dienstleistungen werden barrierefrei zugänglich gemacht. Die Möglichkeit zur persönlichen Kontaktaufnahme und Unterstützung bleibt insbesondere für Menschen mit Einschränkungen, aber auch ältere Personen oder Menschen mit vorübergehenden Einschränkung gewährleistet.
  • Bildungs- und Berufschancen für Menschen mit Behinderungen werden gefördert, um ihre Selbstständigkeit zu stärken und ihre aktive Teilhabe am Arbeitsmarkt zu unterstützen.
  • Die Gesellschaft wird umfassend informiert und sensibilisiert, um Vorurteile und Barrieren abzubauen sowie das Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zu fördern.
  • Die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt wird aktiv gefördert, unter anderem durch gezielte Programme, Anreize für Arbeitgeber und die Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds.
  • Es werden Maßnahmen ergriffen, um die die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen durch gezielte Unterstützung zu fördern und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in allen Bereichen zu ermöglichen.
  • Die Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen wird durch die politische Beteiligung im Kreistag, in seinen Ausschüssen, dem Teilhabebeirat und anderen Gremien des Kreises gefördert und weiterentwickelt.
  • Die Gewährleistung von vielfältigen Freizeit- und Kulturangebote, die barrierefrei zugänglich sind, wird unterstützt, um die soziale Integration zu fördern und die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. 

VII. Gesundheit und Pflege

Der Kreis Coesfeld setzt sich für die Gesundheit des Einzelnen und für die Stärkung gesundheitsfördernder Strukturen ein. Die wohnortnahe ärztliche Grund- und Krankenhausversorgung inklusive intakter Pflegeinfrastruktur bleibt sichergestellt und soll kontinuierlich den sich verändernden Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden. Die Herausforderungen im Gesundheitswesen erfordern ein ganzheitliches und langfristiges Vorgehen über alle Lebensbereiche und Lebensphasen hinweg. Die Förderung von Präventionsangeboten, gesundheitlicher Aufklärung und Bildung sind ebenso Ziele wie eine effiziente Notfallvorsorge und die Gesundheitsförderung aller Bevölkerungsgruppen unter besonderer Berücksichtigung chronisch kranker, behinderter und pflegebedürftiger Menschen. Der Kreis Coesfeld und die Städte und Gemeinden kooperieren hierbei mit Gesundheitsdiensten, Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen Einrichtungen und wirken durch Information und Koordination auf bedarfsgerechte Maßnahmen der vorrangig zur Leistung Verpflichteten hin.

  • Gewährleistung und Qualitätssicherung eines qualitativ hochwertigen öffentlichen Gesundheitsdienstes.
  • Sicherstellung einer ausreichenden ambulanten, teilstationären und stationären medizinischen und pflegerischen Versorgung.
  • Sicherstellung von Reihenuntersuchungen im Kinder- und Jugendärztlichen Dienst, so dass jedes Einschulungskind eine Schuleingangsuntersuchung erhält, notwendiger Förderbedarf rechtzeitig erkannt wird, Impflücken aufgedeckt werden und eine epidemiologische Auswertung der erhobenen Daten möglich ist.
  • Zahnärztliche Reihenuntersuchungen in Schulen werden sichergestellt.
  • Bekämpfung übertragbarer Erkrankungen zum Schutz der Bevölkerung. Infektionshygienische Begehungen finden in allen relevanten Bereichen statt, in denen ein erhöhtes Risiko für Übertragungen von Erregern besteht.
  • Sicherung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser. Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, es kann nicht ersetzt werden.
  • Sicherung der Versorgung des Zugangs zu Arzneimitteln und Impfstoffen.
  • Förderung des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung zur Vermeidung gesundheitsgefährdender Folgen des Klimawandels.
  • Förderung der psychischen Gesundheit, wobei insbesondere Beratung, Hilfsangebote und Unterstützung in psychischen Krisensituationen und bei psychosozialen Herausforderungen im Vordergrund stehen.
  • Sicherstellung einer bedarfsgerechten und evidenzbasierten Prävention, Beratung und Behandlung von Sucht, Alkohol- und Drogenmissbrauch.
  • Förderung einer gesunden Ernährung.
  • Gewährleistung und Qualitätssicherung hochwertiger Pflegedienste.
  • Schutz vor Gewalt in Gesundheits-, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen.
  • Erprobung und Sicherung alternativer Wohnformen in der Pflege.

VIII. Klimaschutz, Klimaanpassung und Energie

Die Herausforderungen des Klimawandels und die damit verbundenen ökologischen, sozialen und ökonomischen Krisen sind allgegenwärtig. Der Kreis Coesfeld hat sich daher entschlossen, seine bisherige engagierte Energie- und Klimaschutzarbeit zielgerichtet weiter voranzutreiben und seine Aktivitäten im kommunalen Gestaltungrahmen zu stärken. Übergeordnetes Ziel ist die Treibhausgasneutralität des Kreises Coesfeld bis spätestens 2040. Darüber hinaus wirken die Kreisverwaltung und ihre Tochtergesellschaften darauf hin, die Treibhausgasneutralität bereits im Jahr 2035 für sich zu erreichen. 

  • Koordination und Umsetzung des Maßnahmenplans des beschlossenen Klimaschutzkonzeptes mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität für den Kreis Coesfeld bis spätestens 2040.
  • Die Zielvereinbarung zur Treibhausgasneutralität des Kreises Coesfeld und seiner Tochtergesellschaften wird im Sinne einer Vorbildfunktion bis 2035 umgesetzt.
  • Entwicklung mehrjähriger Zwischenziele, um die beiden angestrebten Ziele zur Treibhausgasneutralität für 2040 und 2035 weiterhin transparent, messbar und überprüfbar darzustellen.
  • Die Öffentlichkeitsarbeit zu Klimaschutz und Klimaanpassung wird gestärkt und insbesondere in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen gefördert.
  • Der KlimaPakt Kreis Coesfeld fördert bürgerschaftliche Klimaschutzaktivitäten.
  • Die nachhaltige Sanierung von kommunalen Gebäuden und Anlagen sowie die Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien bei Neu- und Ergänzungsbauten ab einem Bauvolumen von 7 Mio. €. Als Orientierungsrahmen können dabei Leitlinien des Bundes und des Landes herangezogen werden.
  • Steigerung der Klimaschutzaktivitäten in Unternehmen durch Umsetzung von Kommunikations- und Unterstützungsangeboten für klimaschonendes Wirtschaften.
  • Innovative Technologien und Planungen, insbesondere im Bereich der regenerativen Energieträger wie Photovoltaik und Grüner Wasserstoff, werden durch die kreiseigene Gesellschaft zur Förderung regenerativer Energien (GFC) gefördert und ausgebaut. Die Potentiale erneuerbarer Wärmequellen wie Geothermie und Aquathermie werden unter Berücksichtigung ihrer Wirtschaftlichkeit bewertet.
  • Vernetzte und umweltfreundliche Mobilitätsangebote werden mit dem Ziel der Reduktion von Treibhausgasen im Verkehrssektor gefördert. Hierzu zählen der Einsatz alternativer Antriebsformen im ÖPNV und im kommunalen Fuhrpark, die Unterstützung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität, die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur und die Öffentlichkeitsarbeit für den Umweltverbund.
  • Die Weiterentwicklung und Umsetzung der Klimaanpassung durch Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen von Extremwetterereignissen wie Hitze, Starkregen und Hochwasser.
  • Die Planung und Umsetzung von Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes mit dem Ziel der Stärkung und Wiederherstellung der natürlichen Ökosysteme im Kreis Coesfeld und der Erhöhung der Resilienz gegenüber klimatischen Veränderungen.
  • Die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit KlimaNetz zur Stärkung des Klimaschutzes und der Klimaanpassung im gesamten Kreisgebiet. 

IX. Umwelt- und Ressourcenschutz

Ziel des Umwelt- und Ressourcenschutzes im Kreis Coesfeld ist es, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten und zu verbessern. Dazu gehören die Gewährleistung von sauberer Luft, intakter Gewässer, die Sicherung und Wiederherstellung von Böden sowie der Schutz der Bevölkerung vor schädlichen Umwelteinwirkungen. Aktiver Natur- und Landschaftsschutz trägt dazu bei, ein gesichertes Arteninventar zu erhalten und die Münsterländer Parklandschaft als ökologisch wertvolle Kulturlandschaft zu bewahren. Gleichzeitig wird natürlicher Klimaschutz betrieben und die Lebensqualität im Kreisgebiet nachhaltig verbessert.

  • Die Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch Umsetzung des Naturschutzrechts, die Beratung in naturschutzrelevanten Fragen und Durchführung von Genehmigungsverfahren im Bereich des Naturschutzes und der Landschaftspflege.
  • Die Intergration von Biodiversitätsmaßnahmen mit klar definierten Zielen zum Schutz und zur Wiederherstellung von Lebensräumen, Biotopverbundsystemen und Naturschutzflächen.
  • Die Implementierung effektiver Maßnahmen zur Reduzierung schädlicher Umwelteinwirkungen, insbesondere im Hinblick auf Luft- und Lärmemissionen, um die Lebensqualität der Bevölkerung zu sichern.
  • Die Entwicklung und Umsetzung von Strategien zum Monitoring, zum nachhaltigen Schutz und zum Erhalt der Bodenqualität sowie zur Reduzierung der Bodenversieglung und Bodenerosion. Die Fruchtbarkeit des Bodens und seine ökologische sowie landwirtschaftliche Funktion sind zu bewahren.
  • Die Entwicklung und Umsetzung von geeigneten Flächen zur Förderung des natürlichen Klimaschutzes.
  • Die Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsstrategien an die Folgen des Klimawandels, unter anderem in den Bereichen der Wasserverfügbarkeit, der Hitzeprävention und dem Naturraumschutz.
  • Die Intensivierung der Starkregenvorsorge und des Hochwasserschutzes in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie der Bezirksregierung Münster.
  • Die transparente Bereitstellung umweltrelevanter Informationen und der Einsatz moderner Technologien zur Erfassung und Analyse von Geodaten als Basis für umweltschutzrelevante Planungen und Entscheidungen sowie für Zwecke der Information und Förderung des Umweltbewusstseins der Bevölkerung sowie von Unternehmen und Behörden.
  • Aufbau und Förderung von Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren aus Bevölkerung, Wirtschaft, Behörden und Umweltschutzorganisationen, um gemeinsam an umweltrelevanten Projekten zu arbeiten, Informationen auszutauschen und die Umweltziele des Kreises Coesfeld zu unterstützen.
  • Die Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld – WBC fördern eine effiziente Abfallwirtschaft, die auf Vermeidung, Trennung und Recycling von Abfällen ausgerichtet ist und eine Kreislaufwirtschaft im Rahmen des Wertstoff- und Bioabfallmanagements anstrebt.

X. Mobilität und Verkehr

Mobilität dient nicht nur der Überwindung einer Strecke von A nach B ‒ sie ist ein Grundbedürfnis und ermöglicht soziale Teilhabe. Wege müssen sicher, zuverlässig, barrierefrei, bequem, schnell, flexibel und zu einem angemessenen Preis zurückgelegt werden können. Im vornehmlich ländlich geprägten Kreis Coesfeld mit seinen ausgeprägten Pendlerverflechtungen ergeben sich aufgrund der dispersen Siedlungsstrukturen und der nach wie vor hohen Abhängigkeit vom Auto besondere Herausforderungen, die nur durch intelligent miteinander vernetzte Mobilitätsangebote bewältigt werden können. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Umweltverbund aus Fuß-, Rad- und öffentlichem Nahverkehr zu stärken sowie gleichzeitig alternative Mobilitätsangebote zu fördern. Der verbleibende motorisierte Individualverkehr muss möglichst nachhaltig gestaltet werden. Das Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen des Mobilitätssektors im Sinne der Klimaschutzziele deutlich zu reduzieren, bedarfsgerechte Mobilitätsangebote zu schaffen und die kommunalen Finanzen zu schonen.

  • Die Planung von Leistungen des ÖPNV zielt auf eine Minimierung der Treibhausgasemissionen ab, um den Nutzen für den Klimaschutz zu maximieren. Der wirkungsorientierte Fokus liegt daher auf den Hauptverkehrszeiten, ohne die Neben- und Schwachverkehrszeiten, insbesondere unter Berücksichtigung von Freizeitverkehren, zu vernachlässigen.
  • Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV insbesondere durch die Entwicklung intelligent vernetzter Mobilitätsangebote, vor allem zur Erschließung der letzten Meile sowie zur Stärkung starker Achsen.
  • Begleitung kommunaler Verkehrsunternehmen bei der Umstellung auf alternative Antriebsformen im ÖPNV, um die Emissionen im Sinne der Klimaschutzziele des Kreises Coesfeld zu reduzieren.
  • Regelmäßige Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der kreiseigenen Straßen und Radwege.
  • Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur an Kreisstraßen, Umsetzung des kreisweiten Radverkehrskonzeptes und Realisierung des münsterlandweiten Velorouten-Netzes.
  • Umstellung des kreiseigenen Fuhrparks auf alternative Antriebsformen.
  • Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Schaffung von Verknüpfungspunkten zwischen dem ÖPNV und anderen Mobilitätsformen (Mobilstationen).
  • Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Weiterentwicklung und Schaffung alternativer Mobilitätsangebote wie Sharing, Ridepooling, private Mitfahrgelegenheiten und Nutzung der Potenziale der Digitalisierung für eine vernetzte Mobilität.
  • Umsetzung von öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen im Bereich Radverkehrsförderung im Rahmen der AGFS-Mitgliedschaft.
  • Umsetzung von Maßnahmen der Mobilitätspädagogik, um insbesondere jungen Menschen die Vorteile des Umweltverbundes näher zu bringen. 

XI. Wohnen und Infrastruktur

Der Kreis Coesfeld fördert eine nachhaltige und inklusive Entwicklung von Wohnraum und der ihn umgebenden Infrastruktur der Grund- und Daseinsvorsorge. Dabei werden die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Bauprojekte mit hohen energetischen Standards sowie eine integrierte Quartiersentwicklung in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden unterstützt. Ein zentrales Anliegen ist die Gewährleistung der grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung. Dazu gehört insbesondere eine moderne, zuverlässige und effiziente Verkehrsinfrastruktur, die eine gut erreichbare Grundversorgung mit hoher Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger dauerhaft ermöglicht.

  • Die Förderung von Bau- und Sanierungsprojekten erfolgt unter der Maßgabe der Prinzipien der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit und erfüllt hohe energetische Standards. Dies trägt zur Gewährleistung einer ressourcenschonenden, umweltverträglichen sowie sozial gerechten Wohnraumentwicklung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes bei.
  • Die Unterstützung von Projekten, die eine ganzheitliche Quartiersentwicklung unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer, inklusiver und wirtschaftlicher Aspekte fördern, um lebenswerte Wohnquartiere in den Städten und Gemeinden zu schaffen.
  • Die Sicherstellung der Grundbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, einschließlich eines bezahlbaren Wohnraums und sozialer Infrastruktur wie Schulen und Gesundheitsdiensten.
  • Der Ausbau und die Modernisierung von Verkehrswegen, die Förderung nachhaltiger Mobilitätslösungen und die Gewährleistung einer zuverlässigen und effizienten Verkehrsinfrastruktur zur Verbesserung der Mobilität im Kreisgebiet.
  • Die Schaffung und Sicherung von Infrastruktureinrichtungen und Dienstleistungen, um den Bürgerinnen und Bürgern ein gut erreichbares Angebot mit Bildung, Gesundheit, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten zu ermöglichen.
  • Die Analyse des Immobilienmarktes, um marktrelevante Indikatoren für Entscheidungsprozesse bereitzustellen und Transparenz auf dem Grundstücksmarkt zu gewährleisten.

XII. Digitalisierung und Smart Region

Der Kreis Coesfeld nutzt die Chancen der Digitalisierung, um gesellschaftlichen Herausforderungen effektiv und nachhaltig zu begegnen. Ziel ist es, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu verbessern, indem die Digitalisierung ganzheitlich gedacht und konsequent in alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche integriert wird. Als moderner Dienstleister wird die interne und externe Digitalisierung der Kreisverwaltung strukturiert, zukunftsorientiert und systematisch vorangetrieben. Digitale Lösungen werden unter Abwägung möglicher Risiken flexibel an sich verändernde Rahmenbedingungen und technische Entwicklungen angepasst. Der Kreis Coesfeld treibt die Umsetzung und Weiterentwicklung der kreisweiten Digitalisierungsstrategie in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden sowie weiteren Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft voran. Dabei werden die Ressourcen und Kompetenzen der interkommunalen Digitalagentur des Kreises Coesfeld genutzt.

  • Die Digitalisierung des Kreises Coesfeld erfolgt in enger Abstimmung mit seinen Städten und Gemeinden. Ziel ist es, die Potenziale der Digitalisierung aktiv zu nutzen und gemeinsam innovative Technologien zu implementieren, um bürgernahe Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern.
  • Durch die enge Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Forschung und der Gesellschaft unterstützt der Kreis Coesfeld die Entwicklung innovativer Technologien und digitaler Lösungen. Regelmäßiger Dialog und Kooperation stärken die Umsetzung digitaler Projekte.
  • Das Dienstleistungsangebot wird vollständig digitalisiert, sodass persönliche Behördengänge in Zukunft weitgehend entfallen können. Die digitale Infrastruktur bildet die Grundlage für ein medienbruchfreies Arbeiten innerhalb der Kreisverwaltung und der elektronischen Kommunikation nach außen.
  • Digitale Dienstleistungen werden barrierefrei bereitgestellt, um eine inklusive Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen. Der persönliche Kontakt bleibt bei Bedarf gewährleistet.
  • Die verwaltungsinterne Digitalisierung führt zu Effizienzsteigerungen. Digitale Prozesse werden unter Nutzung künstlicher Intelligenz oder Robotic Process Automation optimiert, wodurch manuelle Arbeitsschritte der Verwaltung automatisiert und damit effizienter eingesetzt werden können.
  • Geodaten werden bedarfsgerecht zur Nutzung in Digitalen Zwillingen entsprechend den Anforderungen von Wirtschaft, Verwaltung, Recht und Wissenschaft sowie der Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt.
  • Die Digitalisierung im Bereich Schule und Bildung wird fortgesetzt und intensiviert. Dazu gehört die Bereitstellung digitaler Lernmittel, der Ausbau der technischen Infrastruktur und die kontinuierliche Fortbildung der Lehrkräfte, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler optimal auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten, ihre digitale Kompetenz nachhaltig zu stärken und einen sicheren Umgang mit künstlicher Intelligenz zu gewährleisten.
  • Die Sicherheit von Daten hat oberste Priorität. Dafür werden kontinuierlich modernste Technologien und Schulungen eingesetzt, um die Informations- und IT-Sicherheit zu gewährleisten. Ein ganzheitlicher Ansatz schützt die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der verarbeiteten Informationen, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch im Hinblick auf die Daten der Bürgerinnen und Bürger.

XIII. Kultur, Heimat und Tourismus

Der Kreis Coesfeld ist ein attraktiver Lebensort für seine Bürgerinnen und Bürger und ein zunehmend beliebtes Ziel für Besucherinnen und Besucher. Die vielfältigen Kulturangebote, das reiche kulturelle Erbe, Brauchtum und Traditionen tragen maßgeblich zur Erhöhung der Lebensqualität im Kreis Coesfeld bei und stärken die Attraktivität der Region. Die kulturelle Vielfalt und die Qualität des Kulturangebots sollen bewahrt, gefördert und weiterentwickelt werden. Als Aktiv- und Erlebnisregion werden die touristischen Angebote gemeinsam mit den Städten und Gemeinden nach den Kriterien der Nachhaltigkeit und unter Nutzung der Chancen der Digitalisierung weiterentwickelt.

  •  Die Münsterländer Parklandschaft und der Naturpark Hohe Mark werden als attraktive Kulturlandschaft und ökologisch wertvoller Erholungsraum erhalten und gepflegt.
  • Die kreiseigenen Kulturorte Burg Vischering und Kolvenburg werden weiterentwickelt, ebenso wie bestehende und neue Kooperationsprojekte.
  • Kulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen mit vielfältigen Themenschwerpunkten werden gefördert, um eine lebendige Kulturszene zu unterstützen, die regionale Identität zu stärken und die kulturelle Vielfalt sichtbarer zu machen.
  • Der Ausbau von den Kooperationen zwischen Schulen und den Kulturorten des Kreises wird gestärkt, um Kindern und Jugendlichen frühzeitig den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen und die kulturelle Bildung zu fördern.
  • Ehrenamtliche Strukturen und bürgerschaftliches Engagement werden durch Vernetzung und Beratung gestärkt.
  • Brauchtum, Tradition und Ehrenamt werden aktiv gefördert, wozu die Unterstützung von Heimatvereinen sowie Kultur- und Bildungseinrichtungen gehört.
  • Der regionale Tourismus wird mit den Schwerpunkten Radtourismus, Naturtourismus, wie der Schlösser- und Burgenregion nachhaltig weiterentwickelt, um einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung zu leisten.
  • Kulturelle und touristische Angebote werden unter Gesichtspunkten der Barrierefreiheit weiterentwickelt, so dass Angebote für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich sind. Dabei sollen Kunstschaffende mit Beeinträchtigungen gleichberechtigt im Kulturbereich etabliert und in allen Sparten sichtbar werden.
  • Kultur- und Tourismusangebote werden aktiv unter Einbeziehung der Chancen des digitalen Wandels aktiv weiterentwickelt.

XIV. Interkommunale Zusammenarbeit und Europa

Der Kreis Coesfeld verfolgt eine nachhaltige und zukunftsorientierte Kreisentwicklung, indem er die interkommunale Zusammenarbeit stärkt und die europäische Integration aktiv fördert. In enger Kooperation mit seinen Städten, Gemeinden und regionalen und überregionalen Institutionen verfolgt der Kreis Coesfeld das Ziel, Partnerschaften auszubauen und Synergien zu nutzen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem interkulturellen Austausch und der Beteiligung an grenzüberschreitenden Netzwerken und Projekten. Solidarität und Kooperation sind Grundsätze, die das Handeln des Kreises Coesfeld bei der Bewältigung europäischer und globaler Herausforderungen und bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft für die Region prägen.

  • Die Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden wird bei der Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Projekte und Dienstleistungen des Kreises Coesfeld intensiviert.
  • Die interkommunale Kooperation im Münsterland wird als Teil eines strategischen Regionalentwicklungsprozesses gezielt gestärkt und ausgebaut.
  • Projekte und Initiativen der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit, insbesondere im Rahmen der Mitgliedschaft im Zweckverband EUREGIO, werden aktiv unterstützt und gefördert.
  • Europaaktivitäten, wie die Arbeit der Europaschulen und andere Initiativen zur Stärkung der europäischen Integration und der Europabildung, werden nachhaltig unterstützt.
  • Die langjährige Partnerschaft mit dem Partnerkreis Ostprignitz-Ruppin wird durch regelmäßigen Austausch der Verwaltungen und Begegnungsangebote für Bürgerinnen und Bürger intensiviert.
  • Der Kreis Coesfeld zeigt Bereitschaft zur solidarischen Partnerschaft in Europa und setzt konkrete Hilfsmaßnahmen um, um europäische Solidarität aktiv zu leben.
Titelblatt der Broschüre "Strategische Ziele im Kreis Coesfeld"

Titelblatt der Broschüre "Strategische Ziele im Kreis Coesfeld"

Die “Strategischen Ziele” sind in einer Broschüre zusammengefasst und veröffentlicht worden. Diese steht zum Download bereit unter folgendem Link:

Strategische Ziele des Kreises Coesfeld (PDF-Datei, 1,6 MB)

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