Hingabe und Überraschungseffekte bei den Schlosskonzerten Nordkirchen - Bassist Pablo Martín Caminero gewährt persönliche Einblicke im Interview

Daniel García (Piano) und Pablo Martín Caminero (Kontrabass) (Foto: Rodrigo Mena)
Es wird ein Konzerterlebnis voller künstlerischer Hingabe, aber auch mit einigen Überraschungseffekten. Wenn das gefeierte spanische Duo aus Daniel García (Piano) und Pablo Martín Caminero (Kontrabass) am kommenden Sonntag (12. Oktober 2025) um 18:00 Uhr im Rahmen des diesjährigen Münsterland Festivals auftritt, dann darf das Publikum gespannt sein: Im Vorfeld des Schlosskonzertes in der Nordkirchener Oranienburg gibt Bassist Pablo Martín Caminero im Interview intensive Einblicke in seine Konzertplanung und seine ganz persönliche Erwartungshaltung. Stücke bedeutender Komponisten wie Alexander Borodin, Johannes Brahms, Maurice Ravel oder John Williams werden neu interpretiert – und vermutlich gibt es auch eine kleine Hommage an den großen Antonio Vivaldi.
Interview:
Wie ist Ihr Duo-Projekt entstanden?
Pablo Martín Caminero: „Daniel und ich sind seit langem befreundet und haben gemeinsam an vielen verschiedenen Projekten teilgenommen. Wir wollten schon länger ein Repertoire zusammenstellen, das wir gemeinsam spielen können. Da wir beide eine klassische Ausbildung haben, dachten wir darüber nach, unsere beiden Leidenschaften für Jazz und klassische Musik zu vereinen und ein Konzert zu veranstalten, bei dem die Improvisation genauso wichtig sein sollte wie die feststehenden Noten.“
Mit welchen Gefühlen und Erwartungen kommen Sie ins Münsterland?
Pablo Martín Caminero: „Dieses Jahr ist für uns etwas ganz Besonderes, denn Spanien ist Gastland des Münsterland Festivals. Ich habe mit einigen Kollegen gesprochen, die ebenfalls beim Festival spielen werden, und wir werden uns wiedersehen. Es ist also eine ganz besondere Gelegenheit, unsere Musik zu spielen und andere Musiker zu treffen, die wir bewundern. Wir freuen uns darauf, diese großartigen Werke der klassischen Musik zu genießen und dem Publikum eine neue Sichtweise darauf zu vermitteln, was ein Rezital sein kann. Wir sind sehr gespannt.“
Sie kombinieren in Ihrem Konzertprogramm Werke ganz unterschiedlicher Komponisten. Wie kam es dazu?
Pablo Martín Caminero: „Wir schauen uns einfach die Werke an, die uns begeistern, und finden heraus, welche am besten zum Recital 2.0-Format passen, das heißt, wir eröffnen Momente für Improvisation und Freiheit innerhalb der Harmonien und des Aromas dieser großartigen Werke.“
Der Konzertzyklus in Nordkirchen ist in diesem Jahr den „Vier Jahreszeiten“ gewidmet. Gibt es einen inhaltlichen Bezug zur Reihe?
Pablo Martín Caminero: „Wir haben für diese Reihe nichts geplant, aber da Sie es erwähnen und es sich um Vivaldis ‚Vier Jahreszeiten‘ handelt, eines meiner Lieblingswerke der Musikgeschichte, könnten wir vielleicht versuchen, einige der wunderbaren Stücke daraus zu spielen. Einige der Stücke sind praktisch Jazzstandards ...“
Worauf darf sich das Publikum am Sonntag besonders freuen?
Pablo Martín Caminero: „Wie ich bereits sagte, soll unser Recital 2.0 ein musikalisches Konzert sein, bei dem Kompositionen und Improvisationen gleichermaßen wichtig sind. Wir hoffen daher, diese wunderschönen Stücke aus der Musikgeschichte präsentieren und darüber improvisieren zu können, wie es in der Jazztradition üblich ist. Wir möchten mit der Musik Frische und Verbundenheit vermitteln.“