Kreis Coesfeld zählt zu den am geringsten verschuldeten Kreisen in NRW - Neue interaktive Anwendung von IT.NRW zeigt: Nur Olpe und Heinsberg weisen geringere Pro-Kopf-Verschuldung auf

Kreisdirektor und Kämmerer Dr. Linus Tepe
Der Kreis Coesfeld weist landesweit den drittgeringsten Schuldenstand unter allen Kreisen in Nordrhein-Westfalen auf. Das zeigt die heute veröffentlichte interaktive Anwendung zur kommunalen Verschuldung von IT.NRW. Ende 2024 beliefen sich die Schulden der Kernhaushalte des Kreises Coesfeld rechnerisch auf 979 Euro pro Einwohner. Nur die Kreise Olpe (666 Euro) und Heinsberg (970 Euro) verzeichnen noch geringere Werte.
Zum Vergleich: Im Landesdurchschnitt lag die Pro-Kopf-Verschuldung der Kreise bei 2.287 Euro, die kreisfreien Städte lagen sogar bei 4.145 Euro je Einwohner.
Kreisdirektor Dr. Linus Tepe sieht das Ergebnis als Bestätigung einer vorausschauenden Finanzpolitik im Kreis Coesfeld: „Ich freue mich, dass wir im Vergleich zu anderen Kreisen in NRW so gut dastehen. Das zeigt, dass Kreis, Städte und Gemeinden in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und gemeinsam die guten Zeiten genutzt haben, um das Eigenkapital zu stärken.“ Dazu beigetragen habe auch der Kreis Coesfeld selbst, der allein in den vergangenen Jahren über 23 Millionen Euro Eigenkapital zur Senkung der Kreisumlage - und damit zu Gunsten der Städte und Gemeinden - eingesetzt habe.
Trotz der vergleichsweisen niedrigen Verschuldung mahnt Dr. Tepe, dass die Finanzlage auch im Kreis Coesfeld zunehmend unter Druck stehe, wie auch die Entwicklung der pro-Kopf-Verschuldung in den letzten Jahren schon zeige. Mit Blick auf kommende Jahre warnt Dr. Tepe vor einer zunehmenden Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben: „Die Steuereinnahmen steigen, aber nicht annähernd so stark wie unsere Kosten – sei es für Personal, Infrastruktur, den ÖPNV oder im Sozialbereich. Bund und Land sind daher dringend gefordert, finanziell stärker zu unterstützen.“ Dabei hofft Tepe, dass der ganz überwiegende Teil der Investitionsförderungen, die der Bund auf den Weg gebracht habe, auch auf kommunaler Ebene ankomme. „Die kommunale Familie tätigt rund 78 % der Investitionen in Schulen, Straßen, Gebäude etc. Das muss sich auch in der Weiterleitung der Mittel durch das Land deutlich widerspiegeln“, so die Erwartung des Kämmerers. Denn in den nächsten Jahren seien auch auf Kreisebene weitere Ertüchtigungen der Gebäudeinfrastruktur, z.B. dem Pictorius-Berufskolleg in Coesfeld, und bei den Straßen und Radwegen von Nöten.
Die neue Anwendung von IT.NRW stellt für alle Kreise, kreisfreien Städte sowie kreisangehörigen Städte und Gemeinden detaillierte Daten zur Verschuldung bereit, inklusive interaktiver Karten und Diagramme. Bürgerinnen und Bürger können dort nicht nur die Verschuldungsentwicklung der Körperschaften nachvollziehen, sondern auch einzelne Städte und Gemeinden vergleichen.
Online ist die Anwendung hier erreichbar: https://statistik.nrw/service/veroeffentlichungen/kommunale-verschuldung-nrw