Auftakt der Kampagne „Aktion gegen Motorradlärm“
Am vergangenen Sonntag startete die gemeinsame Kampagne „Aktion gegen Motorradlärm“ des Kreises Coesfeld und der Kreispolizeibehörde. Im Beisein von Polizeidirektor Thomas Eder, Dezernent Ulrich Helmich und Abteilungsleiter Stephan-Matthias Hoffmann wurden die ersten Motive der Plakataktion präsentiert und eine Schallmessstation in Betrieb genommen. Die Plakatmotive der Kampagne wurden von der Schülerwerbeagentur Pictur des kreiseigenen Pictorius-Berufskollegs in Coesfeld erstellt.
Mit der Kampagne ‚Aktion gegen Motorradlärm‘ wollen wir als Kreis Motorradfahrerinnern und Motorradfahrer dafür sensibilisieren, dass ihr Fahrverhalten unmittelbare Auswirkung auf Bevölkerung und Umwelt hat
, führt Helmich aus. Insbesondere bei schönem Wetter seien die Straßen rund um den Longinusturm in den Baumbergen beliebte Ausflugsstrecken für Motorradfahrer. Dies führe jedoch regelmäßig zu Beschwerden von Anwohnenden, die sich durch übermäßig laute Kraftfahrzeuge gestört fühlten.
Die Anwohner schildern, dass sie kein Verständnis mehr dafür hätten, dass einige Fahrer die kurvenreichen Strecken dafür nutzten, möglichst viel aus ihren Maschinen herauszuholen. Einige fahren die Strecke drei oder vier Mal, um zu sehen, wie man die Kurven am besten fährt
, erzählt Anwohner Dieter. Dabei würde bei jeder Durchfahrt nicht nur der Lärm zunehmen, sondern auch die Risikobereitschaft steigen.
Hier soll zukünftig die Kampagne greifen. Eine Kombination aus Plakatmotiven und einer Schallmesseinrichtung sensibilisiert die Verkehrsteilnehmer für das Thema Motorradlärm und regt gleichzeitig dazu an, das eigene Verhalten zu reflektieren. Der sprichwörtlich erhobene Zeigefinger würde hier seine Wirkung verfehlen
, erläutert Hoffmann die Kampagne. Wir müssen es schaffen, die Interessen der Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer mit den Bedürfnissen der Anwohnerinnen und Anwohner in Einklang zu bringen. Wir glauben, dass die Sensibilisierung über die Plakatmotive und die unmittelbare Rückmeldung durch die Schallmesseinrichtung hier einen wichtigen Beitrag leisten können.
Die in Betrieb genommene Schallmesseinrichtung misst die Lärmemissionen aller Verkehrsteilnehmer. Bewegt sich der Lärmpegel im Toleranzbereich, wird beim Vorbeifahren durch die Einblendung „Danke“ für die Rücksichtnahme gedankt. Entsteht zu viel Lärm, wird der Verkehrsteilnehmer durch die Einblendung „zu laut“ darauf aufmerksam gemacht. Dass die Plakate bei der Zielgruppe ankommen, zeigen die ersten Reaktionen: Ich finde die Motive gut. Es ist richtig, meine Bikerkollegen so auf das Thema aufmerksam zu machen
, kommentierte ein Motorradfahrer die Aktion.
Die Schülerinnen und Schüler wählten bei der Erstellung der Plakatmotive einen bürgernahen Ansatz. Durch Gespräche mit Anwohnern und Motorradfahrern wurden zwei Schwerpunkte für die Kampagne ausgemacht. Die insgesamt sechs Motive machen im schlichten und modernen Design auf die Auswirkungen des Lärms auf Mensch und Tier aufmerksam.
