Coronavirus: Drei weitere Verstorbene im Kreis Coesfeld - Hilfskrankenhaus ist mit 30 Betten ausgestattet

Im Kreis Coesfeld sind drei weitere Menschen an den Folgen ihrer Ansteckung mit dem Coronavirus verstorben – die Gesamtzahl der Toten erhöht sich somit auf vier Personen. Eine 80-jährige Frau aus Havixbeck, ein 89-jähriger Mann aus Dülmen und ein 75-jähriger Mann aus Dülmen starben nun im Krankenhaus.

Gesamteindruck der Patientenzimmer in der Pictorius-Sporthalle (Aufnahme: Kreis Coesfeld, Dietrich Aden)
Gesamteindruck der Patientenzimmer in der Pictorius-Sporthalle (Aufnahme: Kreis Coesfeld, Dietrich Aden)
Dr. Volker Günnewig (links) und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr in einem Krankenzimmer (Aufnahme: Kreis Coesfeld, Dietrich Aden)
Dr. Volker Günnewig (links) und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr in einem Krankenzimmer (Aufnahme: Kreis Coesfeld, Dietrich Aden)

Wir müssen uns stets vergegenwärtigen, dass hinter jeder Zahl ein menschliches Schicksal steht, betont Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr – und spricht den Angehörigen seine tiefe Anteilnahme aus: In Gedanken und Gebeten sind wir alle bei den betroffenen Familien und Freundeskreisen. Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Coronavirus liegt am heutigen Montag (30. März 2020) im Kreis Coesfeld insgesamt bei 310 Fällen – gegenüber dem Stand von 264 Fällen am letzten Freitag (27. März 2020).

Die heutige Fallzahl teilt sich auf wie folgt: 22 Personen in Ascheberg, 21 in Billerbeck, 33 in Coesfeld, 102 in Dülmen, 14 in Havixbeck, 30 in Lüdinghausen, 14 in Nordkirchen, 19 in Nottuln, zwölf in Olfen, sechs in Rosendahl und 37 in Senden. Gesund gemeldet wurden insgesamt 53 Personen.

Nach dem öffentlichen Aufruf des Kreises Coesfeld, der insbesondere für sein Hilfskrankenhaus ehrenamtliche Kräfte sucht, haben sich bislang über 150 Freiwillige gemeldet – zumeist mit pflegerischen und medizinischen Vorkenntnissen. 60 davon nehmen kurzfristig einen Vorstellungstermin wahr. In der Sporthalle des kreiseigenen Pictorius-Berufskollegs hat der Kreis Coesfeld als Betreiber des Hilfskrankenhauses in den letzten Tagen 30 Krankenbetten einrichten lassen; weitere 20 Betten folgen am Mittwoch. Insgesamt kann die Halle Platz für 100 Betten bieten.

Mit entsprechenden Trennwänden, deren Modultechnik auch aus dem Messebau bekannt ist, wurden Ein- und Zweibettzimmer abgeteilt. Kräfte von THW und DRK sowie zahlreiche Kreisbeschäftigte waren vor Ort im Einsatz; auch die Christophorus-Kliniken bringen sich hier ein. Was Einrichtung und Ausstattung betrifft, ist unser Hilfskrankenhaus somit startklar, vermeldet Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Bis Ende dieser Woche soll eine erste Einsatzbereitschaft gewährleistet sein, was das erforderliche Personal betrifft, betont Dr. Volker Günnewig, der künftige ärztliche Leiter des Hilfskrankenhauses.

Noch zeichnet sich eine Inbetriebnahme nicht ab, da die regulären Krankenhäuser reichlich Kapazitäten vorhalten. Wenn sich in den regulären Krankenhäusern der Bedarf für diese vorsorgliche Einrichtung abzeichnen sollte, kann das Hilfskrankenhaus kurzfristig in Betrieb gehen. Denn hier sollen Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt untergebracht werden – wenn sie erkrankt, aber insgesamt stabil sind und noch nicht nach Hause entlassen werden können. Dabei steht im Hilfskrankenhaus die pflegerische Betreuung der Erkrankten im Vordergrund. Die reguläre stationäre Versorgung und Intensivbehandlung erfolgt weiterhin im Krankenhaus. Die neue Einrichtung soll die Krankenhäuser im Kreis Coesfeld entlasten. Diese entscheiden daher auch, ob jemand in das Hilfskrankenhaus verlegt wird; Patienten sollten also nicht von sich aus beim Hilfskrankenhaus vorstellig werden.

Freiwillige, gern auch ohne pflegerische oder medizinische Vorkenntnisse, können sich weiterhin online beim Kreis Coesfeld melden: www.kreis-coesfeld.de/corona-helfer-meldung